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Die besten vegetarischen Kochbücher

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Easy Wins
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.7

Easy Wins

12 Zutaten für die raffinierte Gemüseküche - 125 vegetarische und vegane Rezepte

Autor/-in: Verlag: Mosaik

Das neue Kochbuch der »Queen of the Greens«In »Easy Wins« verrät die gefeierte Köchin Anna Jones ihre 12 absoluten Lieblingszutaten, die jedes Gericht besser machen und einen raffinierten Dreh in die Gemüseküche bringen. Für ihre kulinarischen … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

„Easy Wins“ von Anna Jones ist ein echtes Highlight für alle, die frische, kreative Rezepte lieben und gleichzeitig ihre Kochfähigkeiten verbessern möchten. Das wunderschöne Buch überzeugt nicht nur mit grandiosem Design und fantastischen Fotos, sondern auch mit einer besonderen Struktur: Die Kapitel sind genial nach Hauptzutaten wie Kapern, Tomaten oder Zitronen sortiert. Die Rezepte sind einfach beschrieben, mit Mengenangaben im Fließtext, und bringen frische Zutaten, Kräuter und Aromen perfekt zusammen. Zwischendurch gibt es lehrreiche Texte und Infografiken zum Beispiel zu Aromen oder Texturen. Besonders das Aromen-Pairing am Ende des Buches ist ein genialer Zusatz. Einziges Manko: Zeit- und Personenangaben fehlen auf den Rezeptseiten. Trotzdem ein durchdachtes Buch, das Wissen, Geschmack und Kreativität vereint.
Die ist kein klassisches Gemüse-Kochbuch. Es handelt viel mehr von 12 Zutaten, die alles leckerer machen. Die passenden Rezepte dazu sind verheißungsvoll und machen hungrig. Ein schlichtes schönes Layout, ästhetische Fotos und eine wie immer sympathische Anna Jones machen Lust aufs Nachkochen. Einen kleinen Exkurs in Sachen Geschmack gibt es noch obendrauf. Einziger Minuspunkt: Zeitangaben bei den Rezepten fehlen.
Anna Jones wundervolle Idee, ein Kochbuch mit ihren zwölf Lieblingszutaten zu konzipieren, hätte von mir sein können. Genauso wie die Zutaten selbst: Zitronen, Olivenöl, Senf, Essig, Tomaten, Kapern, Chili/Harissa, Tahini, Knoblauch, Zwiebeln, Miso und Erdnüssen schmücken das sehr einladende Buchcover und sind dann die Basis für ihre ausgesprochen kreativen Wohlfühlrezepte. Das Blättern ist eine große Freude, denn Anna Jones presst zum Beispiel aus Zitronen eine unglaubliche Vielfalt von Zitronenreis mit gerösteten Buttermandeln bis zum warmen Zitronenpudding mit Lorbeer. Dank der appetitanregenden, weiß gerahmten Fotos steigt die Vorfreude aufs Nachkochen noch und nöcher. Die Entscheidung, womit ich beginne, fällt nicht leicht, aber Hettys warmer Grünkohlsalat mit Ingwer und Erdnüssen, Tomaten-Laksa mit Kokos und Haferschnitten mit Birnen, Honig und Tahini stehen ganz hoch im Kurs. Vielen Dank für die vielen Inspirationen, das nächste Jahr ist gerettet!
Anna Jones wählt für ihr Buch Easy Wins einen Ansatz, der für ein Kochbuch ungewöhnlich, aber gleichzeitig clever ist: Sie definiert zwölf Zutaten, die sie als Game Changer für die vegetarische Küche identifiziert hat. Um diese Zutaten herum baut sie Rezepte auf, die allesamt den Anspruch verfolgen, sehr einfach, aber zugleich geschmacklich eindrucksvoll zu sein. Neben einer durchweg ästhetischen und ansprechenden Bildsprache sind es vor allem die Details, die dieses Buch besonders wertvoll machen: Ein eigenes Kapitel über die Wirkungsweise von Salz und Techniken des Würzens sowie die Angabe exakter Zutatenmengen, nicht nur in der Zutatenliste, sondern auch im beschreibenden Rezepttext. Dieses Buch ist außergewöhnlich angelegt, durchdacht verfasst und erzielt damit die gewünschte Wirkung: Es inspiriert!
Anna Jones' „Easy Wins“ überzeugt mit einem innovativen Konzept rund um nur 12 Basic-Zutaten, die mit Hilfe von Geschmacksprofilen und Kombinationsmöglichkeiten eine unkomplizierte und gleichzeitig vielfältige Gemüseküche ermöglichen. Dass die Gerichte vegetarisch sind, spielt in Ihrem Manifest für Einfachheit im stressigen Alltag fast nur eine Nebenrolle. Eine Entsprechung findet sich bereits auf dem Titel mit einem angenehm aufgeräumten Layout, klaren Strukturen und schlichten, ausdrucksstarken Fotos. Vorwort und Einführung sind so ausführlich geraten, dass es wahrscheinlich nicht alle Leser:innen bis zum Ende schaffen dürften. Und auch die Beschreibungen der Rezepte sind mit persönlichen Anekdoten sehr lang und somit nichts für Ungeduldige, die schnell zum Ergebnis kommen wollen.
Vegetarisch
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.7

Vegetarisch

Das große Kochbuch von Sternekoch Paul Ivić mit Warenkunde, Profiwissen und 300 alltagstauglichen Rezepten

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

Das Meisterwerk der vegetarischen Küche• Das große vegetarische Kochbuch von Spitzenkoch Paul Ivić• Von geeister Paprikasuppe bis zu geschmortem Spitzkohl: Unglaubliche 300 Rezepte mit bekannten und weniger bekannten Gemüsesorten• Über 400 … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Paul Ivić hat mit „Vegetarisch“ ein Kochbuch vorgelegt, das bereits durch seine hochwertige Aufmachung überzeugt: Lesebändchen, weiches Papier, stilvolle Grafiken und ein durchdachtes Layout. Überzeugend ist aber auch sein inhaltlicher Ansatz: bewusster, nachhaltiger Umgang mit tierischen Ressourcen statt Komplettverzicht. Mit einer persönlichen Einführung, einer “Gebrauchsanleitung” zum Buch und einem Basics-Kapitel spricht der österreichische Sternekoch sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene an. Kleine Kritikpunkte sind allein die teilweise sehr vollen Seiten und der Bildausschnitt, der den Fotos hin und wieder die Luft zum Atmen nimmt.
Es gab sicherlich Menschen, die Paul Ivic schon in der Vergangenheit als den deutschsprachigen Ottolenghi bezeichnet haben. Spätestens mit diesem Kochbuch rückt dieser Vergleich in den Fokus, denn es kann kein Zufall sein, dass sowohl Cover-Art, Fotografie und Layout frappierend an Ottolenghis gefeierte Werke erinnern. Aus demselben Verlag kommt das Buch auch. Das Grandiose: Trotz (oder auch aufgrund) der vielen Parallelen hat Ivic ein Kochbuch geschaffen, das eine prägnante eigene kulinarische Handschrift trägt und in bester Ottolenghi-Manier einen schier unerschöpflichen Fundus an hochkreativen, umsetzbaren und leidenschaftlich durchdachten Rezepten liefert. Grandios fotografiert, saisonal orientiert und ausführlich rezeptiert. Wer eine Blaupause für ein herausragendes Kochbuch mit Anspruch auf Perfektion sucht: Hier ist es!
„Vegetarisch“ von Paul Ivic ist ein echtes Schwergewicht der Gemüseküche – mit über 300 Rezepten ein neues Standardwerk. Besonders gelungen sind der Saisonkalender und die Kapiteleinteilung nach Gemüsesorten, ergänzt durch eine ausführliche Warenkunde. Besonders der Fokus auf Kohl und Knollen gefällt mir gut, da diese „unsexy“ Gemüsesorten in anderen Kochbüchern oft zu kurz kommen und definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Das Basics-Kapitel ist äußerst hilfreich, auch wenn Fotos fehlen, und vermittelt umfangreiches Kochwissen. Die Rezepte sind kreativ und verzichten oft auf Ersatzprodukte, was ich großartig finde. So findet sich hier im Buch ein Rezept zu Chili sin Carne, das komplett auf Gemüse basiert. Fehlende Angaben zu Personenzahl oder Kochdauer und das in meinen Augen etwas altbackene Design trüben den Gesamteindruck nur wenig.
Dieses umfassende Werk hat etwas von einer vegetarischen Bibel. In der Einführung, die hier charmant als Gebrauchsanweisung bezeichnet wird, gibt es Tipps zur Küchenausstattung, Gararten werden erklärt und den Lesern saisonales Einkaufen ans Herz gelegt.
Dann geht es los mit dem ersten Gebot Salate und Blattgemüse, gefolgt von Kohl und Mediterranem Gemüse, Kürbisgewächsen, Wurzeln und Knollen, Lauch, Hülsenfrüchten, Reis und Getreide und Wildpflanzen und Kräutern. Die Rezept-Bandbreite ist gigantisch, das Niveau reicht von alltagstauglich bis anspruchsvoll, die Fotos sind kulinarische Kunstwerke. Insgesamt großes Kino, das unterhält, inspiriert und bildet. Ich habe gelernt, dass man Tomatenwasser braucht, wenn einen das Gurken-Mango-Ceviche von Sternekoch Paul Ivic anlacht, und man es einfach selber machen kann - und freu mich jetzt schon auf die nächste Saison.
Das neue Kochbuch von Paul Ivic ist dick. 300 Rezepte sind darin versammelt, teilweise mehrere auf einer Seite, was die Übersicht etwas erschwert. Das Cover ist schlicht und schön und erinnert mich an das Cover von Ottolenghis „Flavour“. Die Einleitung, in der es um einen ökologisch verantwortungsvollen Umgang mit Zutaten und deren Verarbeitung geht, spricht mir aus der Seele. Die Rezepte im Buch variieren zwischen Komponenten und vollständigen Gerichten, mit dem Schwerpunkt auf einzelne Gemüsesorten. Damit auch Anfänger:innen auf ihre Kosten kommen, sind die Rezepte mit Schwierigkeitsgraden versehen. Doch für wie viele Leute koche ich hier eigentlich? Im ganzen Buch fehlen Portionsangaben, was es vor allem für die Neulinge am Herd schwierig macht.
Einfach Tanja
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.6

Einfach Tanja

Gemüseküche zum Teilen und Geniessen

Autor/-in: Verlag: AT Verlag

Nach »Tanjas Kochbuch« und »Tanja vegetarisch« erscheint nun mit »Einfach Tanja« die Quintessenz ihrer beeindruckenden Küche. Die Rezepte sind in der kleinen privaten Küche von Tanja Grandits entstanden, wo sie für sich, ihre Teenager-Tochter … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Dieses Buch begeistert mich. Die Rezepte von Tanja Grandits sind clever, kreativ und vor allem lecker. Die geistreichen Kombinationen der Zutaten stimmen mich neugierig und auch die stilvollen, schönen Fotos machen Lust die Gerichte unverzüglich nachzukochen. Aber nicht ohne Schürze, wie es so schön direkt auf der ersten Seite heißt, “dann ist der Kopf direkt auf kochen eingestellt”. Vielleicht ist es dann auch egal, dass Zeitangaben fehlen. Die nötige Zeit sollte man sich für dieses Buch einfach mal nehmen.
„Einfach Tanja“ von Tanja Grandits beantwortet die spannende Frage, was eine Sterneköchin zu Hause für ihre Familie kocht – und die Antwort überzeugt! Das Buch steckt voller einfacher, aber super kreativer vegetarischer und veganer Rezepte. Bei jedem zweiten Rezept denkt man sich: „Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen?“ Mit viel Fachwissen, aber ohne abgehoben zu wirken, zeigt Tanja, dass gesunde, saisonale, gute Küche mit wenigen Schritten und ein bisschen Grundwissen für fast alle machbar ist. Ein inspirierendes Buch, das Lust auf die geniale, gesunde und alltagstaugliche Sterneküche von Tanja Grandits macht!
Nur ganz kurz bin ich über das Cover gestolpert, das auf den ersten Blick etwas altbacken wirkt. Beim genaueren Hinsehen lächelt Sterneköchin Tanja Grandits freundlich, lädt in ihr Buch ein und verspricht einfach und gut vegetarisch zu kochen. Und schon bin ich mittendrin und kann mich an den tollen, saisonalen Rezepten nicht satt sehen, die ohne viel Tamtam direkt auf den Tisch kommen sollen. Beim Blättern „verzettel“ ich mich gleich bei den fancy Salaten: ein Post-It nach dem anderen landet auf den Seiten, so appetitlich wie ansprechend fotografiert, spannend kombiniert, viel frische Zutaten, gepaart mit nussigen Noten und tatsächlich scheint das Meiste kein Hexenwerk zu sein. Auch die Einteilung aus Schüssel, Topf, Pfanne und Ofen gefällt mir, vor allem, wenn alles ganz unprätentiös darin serviert werden darf. Ganz zum Schluss verliere ich mich dann endgültig in den göttlichen Kuchen und backe sofort den Bananencake mit Matcha und Limette. Ein Gedicht!
Mit „Einfach Tanja“ knüpft Tanja Grandits nahtlos an die Qualität ihres Vorgängerwerks „Tanja vegetarisch“ an und liefert erneut unkomplizierte, vegetarische Rezepte für den Alltag, die gleichzeitig machbar sind und kulinarisch tief befriedigen. Die Gerichte sind auf sechs Personen ausgelegt und laden zum gemeinsamen Genießen ein, was die gesellige Note und damit das Konzept des Buchs unterstreicht. Das Werk punktet erneut mit sehr gut gemachten Fotos und klaren, durchdachten Anleitungen. Zwar unterscheidet sich das Buch im Duktus wenig von seinem Vorgänger, umso mehr erfreut die Tatsache, dass Grandits erneut genau den Geschmack des genuss- und produktorientierten Lesers treffen dürfte. Ein im besten Sinne professionelles Kochbuch!
„Einfach Tanja“ von Tanja Grandits ist ein Kochbuch, dessen Stärken in Vielfalt und Machbarkeit liegen. Moderne und klassische Gerichte ergänzt sie um Basics sowie süße und vegane Rezepte. Jedes davon mit einer kurzen, prägnanten Einführung, viele davon mit persönlicher Note, warum es sich hierbei um ein Lieblingsgericht handelt. Die Mischung aus Fotos und dezenten Grafiken sorgt für eine ansprechende Optik, die Beschreibungen zu den Rezepten sind dazu angenehm kurz und übersichtlich. Wünschenswert wäre eine kurze Vorstellung der Autorin gewesen, die trotz ihrer herausragenden Expertise sicher nicht allen potenziellen Käufer:innen ein Begriff ist. Ihre vorangestellten fünf Grundregeln für einfaches, entspanntes Kochen bauen aus meiner Sicht Hürden auf, die nicht hätten sein müssen.
Deftig vegetarisch – HeimatkücheBlick ins Buch
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 8.4

Deftig vegetarisch – Heimatküche

So schmeckt Heimkommen – Traditionelle Rezepte neu entdeckt!

Autor/-in: Verlag: Becker Joest Volk Verlag

Ein köstliches Stück Heimat
Kann man Heimat essen? Auf alle Fälle! Da ist sich Anne-Katrin Weber sicher. So sehr wir uns in den Küchen der Welt auskennen, so sehr sehnen wir uns nach dem Geschmack der Lieblingsgerichte von früher, nach vertrautem, … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Dieses Buch steckt voller Erinnerungen! “Deftig Vegetarisch” bietet wunderbare vegetarische Interpretationen klassischer deutscher Gerichte. Beim Durchblättern der Seiten kommen Kindheitserinnerungen auf und ich entdecke so manch ein Gericht, das ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte, neu. Die Rezepte sind einfach und klar strukturiert. Die wunderschönen Fotos fangen den rustikalen Charme der Gerichte perfekt ein und machen Lust, sofort loszulegen und alles nachzukochen. Auch hier gibt’s wieder einen Saisonkalender, meiner Meinung nach ein Muss in jedem Kochbuch! „Deftig Vegetarisch” ist ein rundum gelungenes Buch, das ein warmes Gefühl im Herzen und im Bauch hinterlässt.
Im gewohnten „Weber-Schardt-Look“ kommt das neue Kochbuch der Deftig Vegetarisch Reihe zum Thema Heimatküche daher. Die Rezepte sind alltagstauglich, ansprechend und wirklich heimatlich. Hier sollte jede in Deutschland aufgewachsene Person – egal ob Norden oder Süden, ob Ost oder West, etwas Passendes finden. Könnte also schon fast als ein Völkerverständigungskochbuch gelten. Beim Blättern durch das Buch ist man sofort wieder in der Kindheit, schmeckt all die Erinnerungen, die die Rezepte mit sich bringen. Ein wirklich gelungenes Kochbuch, dass Weber-like saisonal fokussiert ist, ohne den Zeigefinger zu heben und komplett ohne Ersatzprodukte auskommt.
Dieses Kochbuch ist die Rettung für alle, die sich beim An-Zuhause-Denken an bestimmte Gerüche und Geschmäcker erinnern, dieses besondere Wohlfühlgefühl damit verbinden und es auf vegetarische Art und Weise auf Ihre Teller zaubern möchten. Das hat Anne-Katrin Weber ganz großartig umgesetzt, nostalgische Lieblingsgerichte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz etwas modernisiert, Fleischbestandteile raffiniert und deftig ersetzt und uns so die Möglichkeit eröffnet, noch mal zurück in unsere Kindheit zu reisen. Optisch begleiten die leuchtenden Fotos von Wolfgang Schardt diese kulinarische Zeitreise schön und stimmig. Wenn ich die Augen schließe, denke ich an Eier in Senfsauce, wenn ich sie wieder öffne, gibt es dazu ab sofort Kartoffel-Spitzkohl-Stampf und Bröselbutter. Und zum Nachtisch Rote Grütze!
In „Deftig vegetarisch, Heimatküche“ gelingt es Ann-Kathrin Weber, traditionelle deutsche Rezepte behutsam zu modernisieren und in die vegetarische Küche zu überführen – ganz ohne Fleischersatzprodukte. Stattdessen konzentriert sich das Buch auf die Essenz klassischer Gerichte wie Himmel und Erde, Königsberger Klopse oder Labskaus und interpretiert diese auf eine zeitgemäße Weise. Die Fotografie und Anrichteweise auf dunklem Holz setzt die vegetarischen Gerichte in einen traditionell eher omnivoren Wirtshaus-Kontext, was den gefühlten Umami-Faktor beim Lesen verstärkt. Dieses Kochbuch vermittelt kein Gefühl von Verzicht, sondern zelebriert das Herzhafte und lädt dazu ein, traditionelle Aromenkombinationen wieder und neu zu entdecken.
In Zeiten, in denen sich sogar Fine-Dining-Restaurants auf Rustikales rückbesinne, trifft Anne-Katrin Weber mit „Deftig vegetarisch Heimatküche“ den Nerv der Zeit: deftige deutsche Hausmannskost, die Vegetarier aufgrund ihrer Fleischlastigkeit häufig vermissen. Dabei kommt sie erfreulicherweise sogar bei Klassikern wie Königsberger Klopse ohne die mittlerweile allgegenwärtigen Ersatzprodukte aus, höchstens Tofu kommt zum Einsatz. Zum bodenständigen Inhalt passt die schnörkellose Aufmachung, das Buch vermittelt ein authentisches Gefühl von Heimatküche. Formulierungen wie „Suppenwonne“ oder „himmlisch genießen“ wirken dabei manchmal etwas altbacken, doch auch das passt letztlich zum fast nostalgischen Thema.
Green StreetBlick ins Buch
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 8.4

Green Street

Streetfood vegetarisch & vegan

Autor/-in: Verlag: Brandstätter Verlag

Nach dem Bestseller „Auf die Hand“ folgt nun die grüne Streetfood-Küche. Bunte Foodtrucks, verlockende Düfte und spannende Aromen: Die Streetfood-Kultur wird immer geschmackvoller und vielfältiger. Mit Green Street präsentiert der Bestsellerautor … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Stevan Pauls “Green Street” ist ein modernes Kochbuch, das Streetfood in die heimische Küche bringt. Layout, Titel, Form und Inhalt bilden dafür eine stimmige Einheit – sogar an die passende Playlist wurde gedacht. Paul versteht seine Rezepte als lebende Dokumente und lässt seinen Leser:innen Raum für individuelle Anpassungen bei Geschmack und Komplexität. Zusammen mit seiner humorvollen Ansprache wird die Fortsetzung von “Auf die Hand” so zu einem angenehm niedrigschwelligen Vertreter des Genres. Reportagen und Porträts aus der Streetfood-Szene verleihen dem Buch Lebendigkeit. Einziger Wermutstropfen: Ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Streetfood ist die Atmosphäre auf den entsprechenden Märkten – eine Stimmung, die sich zu Hause kaum rekreieren lässt.
Wer Inspiration für die vegetarische Streetfoodküche sucht, ist bei Stevan Pauls neustem Kochbuch goldrichtig. Gerichte aus allen möglichen Nationen sind vertreten und wurden vom Autor fleischlos interpretiert. Das funktioniert hervorragend. Wer auf die Konsistenz oder den ähnlichen Geschmack von Fleisch nicht verzichten möchte, findet einige Rezepte mit Seitan oder Jackfruit, die meisten kommen jedoch ohne Ersatzprodukte aus. Das Layout und die Fotos erinnern teilweise an eine Diner-Atmosphäre, was sehr gut passt. Manche Rezepte sind etwas aufwendiger und die Zutatenliste lang, dafür hat man am Ende aber auch selbst gemachte Arancini mit Schwarzkohl auf dem Teller.
„Green Street“ von Steven Paul macht die Dimensionen Soul- und Comfort-(Food) in der Kategorie vegetarisches Street Food Seite für Seite erlebbar. Obwohl die Gerichte ausschließlich vegetarisch oder vegan sind, spürt man den Verzicht auf Fleisch nicht als Verlust – vielmehr bereichern die pflanzlichen Zutaten die Vielfalt der Gerichte. Das Buch ist klar strukturiert und bietet eine breite Auswahl an Klassikern aus asiatischen, amerikanischen und europäischen Straßen. Jede Kreation ist in sich stimmig und wird durch Saucen, Mayos und Salate ergänzt, die sich nach persönlichem Gusto mixen lassen. Ergänzt werden die Rezepte durch eine Handvoll farbenfrohe Porträts von Institutionen der deutschen Street-Food-Szene. „Green Street“ ist perfekt für alle, die den maximalen Geschmack bei überschaubarem Aufwand suchen und dabei auch rein vegetarisch auf ihre Kosten kommen möchten.
Stevan Paul ist für mich ein Garant, was gute Unterhaltung und angesagte Kulinarik angeht. Das ist ihm auch mit seinem neuesten Streich, diesem vegan-vegetarischen Streetfood-Werk gelungen. Schon der Inhalt macht großen Spaß. Sprache und Style haben Charme und Coolness, die bunten Fotos versprühen gute Laune, in der Zubereitung freue ich mich besonders über das Wort „Finale“.
Meine Highlights: Austernpilze im Calamari-Fritti-Kostüm und der japanische Kartoffelsalat. Die reportagigen Lesehäppchen bereichern das Ganze. Keine Ahnung, warum ich dann ausgerechnet den Kaiserschmarren als erstes nachgebacken und mich gefragt habe, ob er wirklich nicht gewendet wird? Ich habe es trotzdem getan, die Eier aber, wie er, nicht getrennt und war überzeugt vom Ergebnis. Letzte Frage: Von wo ist das Foto aus dem Automaten (Seite 9)?
"Green Street" ist eine vegetarisch-vegane kulinarische Weltreise und eine Hommage an Streetfood. Besonders gefällt mir, dass Streetfood-Märkte und Restaurants in umfangreichen Portraits vorgestellt werden. Allerdings ist es schade, dass abgesehen von der Markthalle Neun vor allem Hamburger Lokale repräsentiert sind, wodurch die Vielfalt in der deutschen Streetfood-Szene etwas fehlt. Das Buch hat ein interessantes Konzept, doch für mich wirken die Rezepte oft unnötig kompliziert und an einigen Stellen nicht ganz durchdacht. Gerade bei Klassikern wie dem Cheeseburger oder Leberkäse hätte ich mir praktikablere und klarer formulierte Anleitungen gewünscht. Auch die Darstellung der Markthalle Neun als Ursprung des deutschen Streetfoods hätte genauer recherchiert werden können. Positiv hervorzuheben sind die Lieblingsprodukte und die angebotenen Alternativen für schwer zu findende Zutaten.
Greens & Grains
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 8.4

Greens & Grains

Grüne Küche mit bekannten und besonderen Getreidesorten

Autor/-in: Verlag: AT Verlag

Geschmacksstark, abwechslungs- und nährstoffreich: Was wäre die vegetarische und vegane Küche ohne Getreide und getreideähnliche Körner? Sorten aus aller Welt wie Amarant, Bulgur, Couscous oder Quinoa sind wichtige Zutaten der pflanzenbasierten Küche … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

„Greens & Grains“ ist ein inspirierendes Kochbuch, das einfache, gesunde Rezepte mit bekannten und weniger bekannten (Pseudo-)Getreidesorten wie zum Beispiel Amaranth, Dinkel oder Buchweizen bietet. Die abwechslungsreichen Gerichte, wie etwa der Perlcouscoussalat mit Salzzitrone und Halloumi, bringen ohne großen Aufwand frischen Schwung in die Küche. Besonders gelungen finde ich die Warenkunde zu Getreidesorten und die kleinen Reportagen, wie den Besuch in einer Mühle, die das Buch mit interessantem Hintergrundwissen bereichern. Die Gerichte sind alltagstauglich und rücken oft vergessene Zutaten in den Fokus, ohne dabei übermäßig anspruchsvoll zu sein. Mit klarer Struktur, einem Saisonkalender, fundierter Warenkunde und ansprechenden Fotos ist „Greens & Grains“ eine tolle Bereicherung für die vegetarische Küche.
Anne-Katrin Webers „Greens & Grains“ ist ein vegetarisches Kochbuch für Fortgeschrittene. Indem sich die Autorin auf Getreide und Pseudogetreide spezialisiert, hebt sie Gemüseküche auf ein neues Level, Rezepte wie Grünkernrisotto mit ofengeröstetem Kürbis sind entsprechend nichts für Menschen, die sich erst langsam an eine pflanzenbasierte Ernährung herantasten wollen. Konsequenterweise wird auf dem Cover komplett auf das Wort „vegetarisch” verzichtet – für ihre Zielgruppe dürfte es sowieso das „neue Normal” sein. Ein schönes Plus sind einzelne veganen Rezepte und Exkurse zu Gesundheitsaspekt, Handwerk und Anbau. Die Rezeptseiten sind sehr schlicht gelayoutet und wirken dadurch manchmal ein wenig textwüstig. Während die Foodfotos von Wolfgang Schardt überzeugen, sind leere Teller und Pfannen als Kapitelbilder leider eher wenig atmosphärisch geraten.
Das Dreamteam Schardt & Weber hat mal wieder zugeschlagen. Und ein weiteres Mal bewiesen, dass Getreide inklusive Pseudogetreide ein unglaublich großes Potential hat. Dank der Kreativität von Rezeptfee Anne Katrin Weber sind die vegetarischen und veganen Rezepte mit A wie Amaranth bis W wie Weizen mal asiatisch, mal mediterran und insgesamt sehr vielseitig. Einen der nächsten Tage beginne ich mit einem Amaranth-Porridge mit Haselnüssen und Äpfeln, mittags gibt’s eine Grünkern-Bolo und nachmittags schwanke ich noch zwischen Kardamom-Honig-Schnecken und knusprigem Rhabarberkuchen mit Dinkelstreuseln und rolle dann (leider) ohne Käse-Spinat-Spätzle mit Röstzwiebeln ins Bett. Dass mich jedes dieser appetitlichen Food-Fotos zum Nachkochen inspiriert, liegt wohl an der hohen Fotografie-Kunst von Wolfgang Schardt. Das letzte Wort: Schön, dass gesund so lecker sein kann!
„Greens and Grains“ widmet sich auf authentische Weise der (überwiegend) pflanzenbasierten Küche rund um Getreide und Pseudogetreide. Der Anspruch der Autoren liegt dabei klar auf zugängliche und abwechslungsreiche Rezepte, die mit kleinen Einblicken in Wissenswertes rund um Warenkunde und Verarbeitung der “Grains” ergänzt werden. Die Aufteilung der Rezepte mutet mit nicht ganz trennscharfen Kategorien wie “Schüssel”, “Ofen”, “Snacks” oder “Brot” auf den ersten Blick etwas ungewohnt an. Da es primär um Impulse und Inspiration geht, wirkt die kleine Eigenheit jedoch eher charmant als störend. Alles in allem bietet „Greens and Grains“ schöne Rezepte, die sich deutlich spürbar auf dem gesundheitsbewussten und vegetarischem Spektrum bewegen, diese Eigenschaften jedoch unaufdringlich und undogmatisch genug transportieren, um Hobbyköche jeder Couleur zu inspirieren, ihren Getreide-Horizont zu erweitern.
In diesem Buch sind vegetarische Rezepte mit Gemüse und Getreide versammelt. Lesenswert sind die Einführung über die verschiedenen (Pseudo-)Getreide und die vier wertschätzenden Berichte getreideverarbeitender Betriebe. Die Rezepte sind kreativ und vielfältig. Etwas schade ist, dass ab und zu Fertigprodukte wie Pesto oder vegane Mayonnaise verwendet werden. Wenn gleichzeitig auch Strudel- und Maultaschenteig hergestellt wird, wären Anleitungen für Pesto und Co. meiner Meinung nach auch machbar gewesen.
Gemüse gut, alles gut

Ø 8.1

Gemüse gut, alles gut

100 % vegetarische Genussküche

Autor/-in: Verlag: Südwest

Bodenständig raffiniertFrüher war mehr Gemüse, Fleisch kam nur einmal in der Woche auf den Tisch. Und Gemüse ist wieder voll im Trend, denn es ist gesund und gut für die Umwelt, vor allem wenn es aus der Region kommt und saisonal zubereitet wird. … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Das Wort „Gut“ zieht sich durch dieses Kochbuch. Und der Name ist Programm – es ist ein wirklich gutes Buch für fortgeschrittene Hobbyköch:innen. Die Anrichteweise ist eher old-school und etwas schicker, die Rezepte teilweise aufwendig. Wer sich also ein schnelles Abendessen kochen will, sollte besser zu einem anderen Buch greifen. Nicht nur für die Rezepte wird sich in diesem Buch bestenfalls mehr Zeit genommen. Die Textpassagen enthalten neben vielen praktischen Zubereitungstipps der einzelnen Gemüsesorten auch Hinweise zur Ernährungsphysiologie.
Das Cover lässt ein rustikales Kochbuch vermuten, doch im Inneren erwartet uns Fine-Dining-Gemüseküche auf höchstem Niveau. Die Hauptzutaten stehen hier im Mittelpunkt, was das umfangreiche Inhaltsregister perfekt widerspiegelt. Jedes Kapitel widmet sich einer Gemüsesorte, ergänzt durch spannende Warenkunde und Rezepte, die Tradition mit außergewöhnlichen Aromen und kreativen Zubereitungsarten verbinden. Die klare Struktur macht das Buch benutzerfreundlich, auch wenn die Gerichte eher etwas für erfahrene Köch:innen sind. Besonders beeindruckt hat mich das geniale Foodstyling – absolut inspirierend!
Wer Gemüse auf dem Teller bislang als optisch langweilig empfunden hat, wird in diesem Buch eines Besseren belehrt. Matthias Gförer präsentiert mit viel Stolz seine kulinarische Heimat in Form ambitionierter vegetarischer Gerichte aus heimischem Gemüse - wunderschön angerichtet und gut fotografiert. Die einzelnen Kapitel stellen einzelne Gemüsesorten in den Mittelpunkt und schicken ein paar Basis-Infos vorweg. Das Cover drückt Einfachheit und Bodenständigkeit aus, die Rezepte selbst lesen sich allerdings wie ein Fine-Dining Menü und richten sich damit an ambitionierte Köche, was ruhig noch klarer hätte ausgedrückt werden dürfen. Am Ende steht das Gefühl, dass der Autor des Buches seinen Job wirklich liebt und aus dem Stolz über seinen außergewöhnlichen Arbeitsplatz (das Gut Wulksfelde) keinen Hehl macht. Ein paar Prozent mehr Nutzwert bzw. klare Leser-Guidance fehlen zu einem Kochbuch der absoluten Spitzenklasse.
Das Matthias Gfrörer da kocht, wo meine wöchentliche Gemüsekiste herkommt, verbindet. Und das Konzept „Farm to table“, also dass das Gemüse vom Bio-Bauernhof Gut Wulksfelde direkt auf den Tisch bzw. in das Kochbuch kommt, finde ich großartig. Bäuerlich sind die Rezepte allerdings weniger, eher mit langen Zutatenlisten, aufwendigerer Zubereitung und mit Zutaten wie Trüffel manchmal fast abgehoben. Andererseits ist es ja auch schön zu sehen, was aus Topinambur, Bete, Sellerie oder Zucchini werden kann, wenn man sie liebevoll zubereitet und auf ausgefallenem Geschirr kunstvoll anrichtet. Omas Zwiebelkuchen 3.0 und Pinsa mit Kirschtomaten und Kapernbeeren erden dann wieder. Zwei Sachen noch: 1. Ich hätte mich gefreut, wenn Zutaten wie Puntarelle oder Knollenzierst kurz erklärt worden wäre, Platz genug auf den Seiten wäre gewesen. 2. Dass Sardellenfilets in Ceasar‘s Endiviensalat gehören, ist klar, aber doch nicht in ein vegetarisches Kochbuch. Die süßen Kartoffelknödel mit Quitte und Holunderjus trösten mich darüber hinweg. Insgesamt ein gelungenes Gemüsekochbuch für Fortgeschrittene.
Matthias Gfrörer hat mit „Gemüse gut, alles gut“ ein Kochbuch geschrieben, das ehrlich für vegetarische Gerichte begeistert. Das gelingt durch persönliches Storytelling von seinem Alltag zwischen Hof und “Gutsküche” und der Wertschätzung für Natur und Tier als Grundlage in seinem Restaurant. Neben alltagstauglichen Rezepten liefert er Zusatzinformationen zu Nährstoffen und setzt auf einen modernen Ansatz für bewusste Ernährung. Schwachstellen liegen im Layout und Lektorat. Die Schrift ist teils arg klein, der Satz abwechselnd luftig und gedrungen, Standards wie die Ansprache der Leser:innen mit „Du” oder „Sie” werden nicht konsequent durchgehalten.
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