Die besten Kochbücher für osteuropäische Küche
Vilnius
Rezepte, Geschichten und Menschen aus Litauen
Autor/-in: Denise Snieguolė WachterVerlag: AT Verlag
Vilnius, eine Stadt mit einer jahrhundertealten Geschichte, überzeugt kulinarisch mit ihrer Vielfalt an köstlichen Gerichten. Dieses Buch ist eine Reise in die Küche von Denise Snieguolė Wachter, in die Küche der Heimat ihrer Mutter. Dorthin, wo … [weiterlesen]
Preis: € 36,00
Begründung der Jury:
Die Sammlung enthält Rezepte, die teils aus den Rezeptbüchern der Großmutter der Autorin stammen, sowie moderne Kreationen, die an die litauische Küche anknüpfen – wie der Vilnius Bagel. Dieser dockt an die jüdische Geschichte der Stadt an, holt durch die Verwendung von Pastrami aus Lachs das Baltikum mit ins Boot und bringt ein vor dem Zweiten Weltkrieg allgegenwärtiges Gebäck über einen internationalen Food-Trend zurück auf die litauische Landkarte.
Rezepte wie Burger oder Buchweizen-Pfannkuchen mit smashed Avocado wirken anfangs wenig litauisch, doch die Geschichten der porträtierten Menschen zeigen, wie kulturell vielfältig und lebendig Vilnius ist. Die litauischen Namen der Originalrezepte, etwa „Šaltibarščiai“, die pinke Signature-Suppe Litauens und auch dieses Buches sowie Gerichte wie „Silkė su morkomis, svogūnais ir pomidorais“ (eingelegter Hering mit marinierten Karotten) machen klar, dass diese Rezepte sehr unverändert den Weg in das Buch gefunden haben und schaffen somit eine Übersicht zwischen Tradition und Moderne.
Die Food- und Stimmungsfotos schaffen eine beeindruckende Atmosphäre und transportieren das Lebensgefühl der Stadt. Besonders praktisch: Ein QR-Code führt zu den Lieblingsorten der Autorin und erleichtert die Planung eines möglichen Litauen-Urlaubs.
Das Buch ist neu, hat neue Ansätze, eine unverbrauchte Thematik, ist sehr schön gestaltet, gut umsetzbar von den Rezepten, relativ niedrigschwellig, auch was den handwerklichen Aspekt betrifft und macht Lust auf die Küche Vilnius‘ und sogar eine Reise in die litauische Hauptstadt. Die Rezepte sind schlüssig und nachvollziehbar.
Ein wirklich schönes Kochbuch.
Frisch aus Polen
Rote Bete und Harissa: Vegetarische polnische Küche mit überraschenden Zutaten. Polen trifft Fusionsküche. Vegetarisches Kochbuch mit Rezepten für polnische Spezialitäten mit Finesse
Autor/-in: Michał KorkoszVerlag: Stiebner
Vegetarische Rezepte mit einem Twist: Polen trifft auf Fusionsküche. Das zweite Kochbuch von Michał Korkosz ist da: Nach seinen vegetarisch interpretierten polnischen Klassikern widmet er sich in »Frisch aus Polen« der zeitgemäßen Fusionsküche. … [weiterlesen]
Preis: € 28,00
Begründung der Jury:
Viel häufiger sind jedoch neue Gerichte vertreten, die auf den ersten Blick, etwa durch die Verwendung von Harissa, Miso oder Schwarzkümmel, wenig mit Polen zu tun haben, aber durch Elemente wie einen ganzen gerösteten Kohlkopf dennoch eine polnische Identität schaffen. Auf den ersten Blick wirkt das Konzept wild, doch recht praktisch und alltagstauglich sind Ideen wie der Baukasten für Pfannengerichte, der sich hervorragend für z.B. vegetarische Pfannengerichte im Alltag nutzen lässt.
Hervorzuheben sind die farbenfrohen und anspruchsvollen Food-Fotos, die zusammen mit dem knalligen Layout und der schönen Haptik ein tolles Gesamtbild ergeben.
Oma, was kochst du da?
Von Borschtsch bis Pierogi – traditionelle Familienrezepte aus Osteuropa | Mit 50 Gerichten wie Soljanka, Pelmeni, Strudel und Schaschlik mit Fleisch, Fisch und vegetarisch
Autor/-in: Richard Cwiertnia • Verlag: riva
Liebe geht durch den Magen
Mit Richard und seiner charmanten Großmutter Amalia kannst du über 50 authentische osteuropäische Gerichte ganz einfach nachkochen und -backen: von wärmenden Suppen wie Borschtsch und Soljanka, Salaten wie Olivje und Schuba … [weiterlesen]
Preis: € 25,00
Begründung der Jury:
Die Rezepte bleiben den Wurzeln der osteuropäischen Küche treu und wurden kaum modernisiert. Stattdessen bietet das Buch eine zuverlässige Sammlung von Evergreens, wie erfrischende Okroschka im Sommer, Syrniki zum Frühstück. So gut wie alles, was diese Küche ausmacht, ist dabei.
Die professionell und modern gestalteten Food-Fotos sind ansprechend, ohne den nostalgischen Charakter des Buches zu überlagern.
Gefallen hat mir die AUthetizität des Buches, das durch die Anekdoten und die sehr klassischen polnischen Rezepteeine schöne Atmosphäre entstehen lassen. Die Darstellung, das Design und die Umsetzung finde ich sehr schlicht und nicht wirklich gewitzt, es ist eher eine Rezeptesammlung für die beiden Protagonist:innen. In sich schlüssig aber nicht wirklich herausragend.
Es ist eine sehr einfache Küche, wie Oma Amalia sie zubereitet. Hausmannskost, die nach meinem Eindruck weder den Anspruch auf Authentizität noch auf Raffinesse erhebt. Entsprechend wird nicht selten mit Fertigprodukten gearbeitet. Ketchup und fertige Dill-Salatgewürzmischung sind scheinbar Omas Geheimzutaten für den besonderen Geschmack, auch in Suppe oder Kohlroulade.
Die Familiengeschichte wird ebenfalls kurz erzählt und ein wenig über ihre Kochtradition. Der praktische Teil zu sinnvollem Küchenzubehör wendet sich, wie das ganze Buch, eindeutig an Kochanfänger*innen. Das Layout ist übersichtlich gestaltet und hat Retro-Charakter. Ein Buch für Fans von Richard und seiner Oma. Fans der osteuropäischen Küche werden von den Rezepten möglicherweise eher enttäuscht sein.