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Die besten Kochbücher für einfache und schnelle Küche

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Österreich expressBlick ins Buch
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.5

Österreich express

Schnelle Klassiker & Lieblingsrezepte

Autor/-in: Verlag: Brandstätter Verlag

So schmeckt Österreich – Kochen mit wenig Aufwand, einfach und gut! Wir alle lieben es, wenn das Essen so schmeckt wie früher bei der Oma oder wie im Lieblingsgasthaus. Vertraute Geschmäcker, die das Gefühl von Heimat mit auf den Teller bringen. … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

„Österreich Express“ ist ein wunderbares Buch, das mir die österreichische Küche auf unkomplizierte Weise nähergebracht hat. Von Butterbrot bis Moosbeernocken sind alle Klassiker vertreten. Die Rezepte sind klar und einfach strukturiert, ohne unnötig verkompliziert zu sein, und bieten dank der zusätzlichen Tipps und Varianten viele Inspirationen. Besonders toll finde ich, dass die Gerichte deftig, urig und auch ohne großes Vorwissen nachkochbar sind. Die persönlichen Geschichten zu den Rezepten sind humorvoll und machen richtig Lust aufs Kochen. Das Buch zeigt, dass Kochbücher mehr als Rezeptsammlungen sein können. Sie können Teil einer ganzen Familiengeschichte sein! Für mich ist das Buch ein Highlight, das Hunger und Freude an der österreichischen Küche gleichermaßen weckt.
Detailverliebt („Butterbrot bis zum Rand buttern, alles andere ist lieblos und kulinarisch unbefriedigend“) und zugleich humorvoll („Furchtlose nehmen Ketchup mit Curry zum Toast Hawaii, passt gut.“) leitet uns Katharina Seiser mit fester Hand durch die Rezepte. Im Vorwort findet sich zudem ein Kapitel, in dem darauf hingewiesen wird, vor Beginn des Kochens doch bitte die Küche aufzuräumen, den Geschirrspüler zu leeren und ein frisches Küchenhandtuch aufzuhängen.

Layout und Schriftbild sind hochmodern und reduziert, gleichzeitig spiegelt das Design Bodenständigkeit und Tradition wider, kombiniert mit einer Prise Humor. Die Gestaltung der Seiten wird durch wunderschöne, stimmungsvolle Fotografien von Vanessa Maas ergänzt. Ebenso richten Katharina Seiser und ihr Mann Horst Lamnek alle Gerichte an: liebevoll und schnörkellos.

Auch inhaltlich sind die Rezepte aufs Wesentliche reduziert und zu vielen gibt es in persönlichen Anekdoten eine gute Begründung, warum dieses Rezept GENAU so wie es ist, gut ist. Die Kapitel reichen von kalten Vorspeisen wie Erdäpfelkäs oder saurer Wurst über herzhafte Hauptgerichte wie Paprikahendl mit Nockerln oder Zwiebelrostbraten bis zu süßen Nachspeisen wie Palatschinken oder die Hausfreunderl ihrer Oma, die quasi die oberösterreichischen Cantuccini sind. Jedes Rezept ist ein Stück Österreichische Kultur.

Meine Highlights: Tomaten-Pfirsich-Salat mit Ziegenkäse, Estragon-Senf-Honig-Dressing und frischem Estragon oder das 2-Zutaten-Butterbrot mit Sardellen, das mit kantabrischen Sardellen auf ein neues Level gehoben wird. („Beim ersten Bissen in das knusprig-fette würzig-schmelzige Brot unweigerlich die Augen schließen.“).

Es scheint einem geradezu als würde Katharina vom Küchenregal zugucken, dass das auch ja mit rechten Dingen zugeht, was wir da nachkochen.
Schnelle Küche für den Alltag kombiniert mit traditionellen österreichischen Rezepten, wie immer auf den Punkt recherchiert, neu durchdacht und sehr detailverliebt beschrieben von Katharina Seiser - das ist "Österreich Express".
Ich lese in diesem Buch mit seinen vielen Anmerkungen und Randnotizen wie in einer Rezeptsammlung, die sich schon seit Generationen in der Familie Seiser befindet, weitergegeben und immer wieder auf´s Neue ergänzt wird. Alles ist so genau und ausführlich erklärt – das ist zwar manchmal ein bisschen viel Text, macht aber Spaß zu lesen. Hier kann beim Nachkochen wirklich nichts schief gehen (ob ich nun ein Rezept für Würstel mit Kren oder auch für „Stullen" gebraucht hätte, weiß ich nicht - aber wenn´s halt österreichische Tradition ist, gehört´s halt auch mit hinein). In 30 Minuten sind die Rezepte (die praktischerweise alle für 2 Personen geschrieben sind) allemal zu schaffen – falls nicht, steht´s auch dabei.
Für mich macht es das zu einem sehr leidenschaftlichen, mit viel Liebe geschriebenem Buch – hier passt alles zusammen – toll!
Aufmachung und Fotos im Inneren des Buches halten nicht ganz, was der optisch und haptisch ansprechende Stick-Einband zunächst verspricht. Richtig sinnlich ist die Gestaltung beim Durchblättern nicht, aber dafür überzeugen die Rezepte und Texte umso mehr. Sie sind das sehr persönliche und zugleich akkurat beschriebene Vermächtnis einer der besten Kochbuch-Autorinnen Österreichs. Ob kalte Jause, warmer Imbiss, Erdäpfel-, Schwammerl-, Teig- oder Mehlspeisen sowie Fisch und Fleisch-Gerichte: Bei jedem Rezept kriegt man Hunger. Zugleich sind sie zeitsparend, effizient und durchdacht aufgeschrieben. Ein Super-Standardwerk für die österreichische Küche, das man am besten direkt in der Küche aufbewahrt, weil man es oft in die Hand nehmen wird.
Was für ein wunderschöner Einband! Was für ein fades Innenleben. Sehr ausführlich widmet sich Katharina Seiser der Erklärung ihres Buches, Warenkunde und Küchenausstattung. Der umfangreiche Rezeptteil beginnt mit einfachen Butterbroten, wie man sie in der anspruchslosen Event-Gastronomie findet. Die darauf folgenden Rezepte changieren zwischen sehr simpel und simpel. Das ist senkt einerseits die Hürde für Neulinge, lässt andererseits aber auch Twists und Kreativität vermissen. Diesem Ansatz folgen auch Fotos und Layout. Dafür sind die Rezepte gut erklärt, ganz offensichtlich umfassend erprobt und in sich immer stimmig. Eine zauberhafte Idee ist die Spotify-Playlist zum Buch. Nützlich sind zahlreiche rezeptbezogene Tipps und Ratschläge für die Vorratsküche.
Deftig vegan für jeden TagBlick ins Buch
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.3

Deftig vegan für jeden Tag

Unkomplizierte Köstlichkeiten schnell und einfach gemacht

Autor/-in: Verlag: Becker Joest Volk Verlag

Köstlich und kreativ, genussvoll und gesund!
Wer kennt das nicht: Die Zeit ist knapp, die Lust auf ein richtig leckeres Essen dagegen sehr groß.
Anne-Katrin Weber, renommierte Kochbuchautorin, Foodstylistin und Liebhaberin von allem, was grün ist … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

„Deftig vegan für jeden Tag“ von Anne-Katrin Weber ist das perfekte Buch für alle, die vegane Rezepte ohne Schnickschnack suchen. Es bietet deftige Gerichte, die schnell gemacht sind und mit wenigen Zutaten auskommen. Besonders toll finde ich die spannenden Basics wie vegane Mayonnaise oder deftige Toppings, die sich einfach abwandeln lassen. Das Buch punktet mit seiner übersichtlichen Gestaltung und Rezepten, die wirklich jede:r hinbekommt – egal ob Neuling in der veganen Küche oder auf der Suche nach schnellen Ideen für das Abendessen. Rezepte wie Hirsepfanne mit Auberginen und weißen Bohnen sind nicht nur gesund und schnell gemacht, sie haben auch das Zeug zum neuen Lieblingsrezept der ganzen Familie zu werden.
Unkomplizierte Köstlichkeiten schnell und einfach gemacht - wenn der Untertitel dies verspricht, kann man sich bei Anne-Katrin Weber darauf verlassen, dass das auch wirklich stimmt. Die von Wolfgang Schardt wie immer erstklassig fotografierten Gerichte sind nie langweilig, immer unkompliziert und deshalb wunderbar für den Alltag geeignet. Die gut ausbalancierten Rezepte machen noch einmal mehr deutlich, dass es auch „ohne Tier“ schmeckt.
Von unterschiedlichen Länderküchen inspiriert, sind die Gerichte abwechslungsreich und vielseitig – in 30 Minuten steht nicht nur ein köstliches, sondern auch gesundes Gericht ohne Ersatzprodukte auf dem Tisch.
Das hier alles verlässlich gelingsicher funktioniert, macht mir zumindest richtig gute Laune beim Kochen im Alltag – und beim Essen sowieso. Echtes Comfort Food für die moderne vegane Küche. Ebenfalls richtig gut: das Zutatenregister. Das würde ich mir immer so wünschen!
Die Rezepte dieses Buches sind im Hinblick auf Techniken, Zutaten und Länderküchen so abwechslungsreich wie modernes pflanzenbasiertes Essen im Alltag sein muss, damit es nicht langweilig wird. Der Schwerpunkt liegt klar auf dem Herzhaften. Das Buch ist daher bestens geeignet für alle, die vegane Gerichte neu für sich entdecken – oder deren Rezeptrepertoire an die Grenzen gestoßen ist. Die Herausforderung bei veganen Rezepten ist aus meiner Perspektive häufig, dass viele Arbeitsschritte erforderlich sind, bis ein Gericht geschmacklich so befriedigt wie eines mit tierischen Produkten. In diesem Buch sind die Zutaten und Arbeitsschritte übersichtlich, die Rezepte nachvollziehbar erklärt. Und die Fotos tragen dazu bei, dass auch Fleischesser Lust aufs Nachkochen bekommen.
Wenn die Zeit zwischen Arbeit, Familie und Freizeit knapp ist, müssen schnelle Rezepte her. Denn ausgerechnet
Kochen fällt leider oft als erstes dem Zeitdruck zum Opfer, dabei ist es gerade im Alltag wichtig, sich mit guten Nährstoffen aufzuladen, die die Akkus füllen. Auch, dass man nicht automatisch gesund lebt, nur weil mal vegan kocht, erklärt Anne-Katrin Weber und auf welche kritischen Nährstoffe man insbesondere gucken sollte.

Viele Ideen der Rezepte kennt man in einigen Varianten – wie Risotto, Polenta, Eintöpfe, Currys und Aufläufe. Und doch sind oft kleine Kniffe dabei, die machen, dass ich loskochen möchte. Gleich im ersten Kapitel stoße ich auf Buletten aus Räuchertofu abgeschmeckt mit Senf, Sojasauce und Majoran. Dazu ein Rahm-Gurkensalat mit Dill.

Gerade Menschen, die sich erstmals an die vegane Küche heranwagen, werden hier fündig. Kurze Garzeiten, unkomplizierte Zutaten, deftig im Geschmack. Lauter Umami-Bomben kullern durch das Buch - durch Gewürze wie Paprika, Chili, Miso, Senf, Sojasauce, Balsamico – Zutaten die meist eh schon in unseren Küchen herumstehen.

Was hier besonders Spaß macht, sind die kleinen Zwischenkapitel mit den veganen Saucen, Dips und Toppings wie zum Beispiel Remoulade, zitronige Oliven-Gremolata, karamellisierte Erdnuss-Kokos-Streusel und die Streukäsevarianten aus Hefeflocken und Pilzen, Nüssen oder Kernen, mit welchen ich mir hier und da den Kick holen kann. Auch Chutneys und Pickles kommen dran, ebenso wie schnelle Pestos. So ist es eine gelungene Mischung aus internationalen Grundrezepten mit Ideen zum Aufpeppen. Mein Highlight: Kichererbsen-Fenchel-Salat mit Salzzitrone und Aprikosen.

Wer schon mal ein Buch von Anne-Katrin Weber und Wolfgang Schardt in der Hand hatte weiß: hier stimmt einfach alles. Licht, Kleckse, Farben – Propstyling. Allein, weil dieses Buch vegan ist, kann es in Punkto Vielfalt bei den anderen Büchern dieser Kategorie nicht ganz mithalten.
Kurz und knackig führt Anne-Katrin Weber die Leserinnen und Leser in die schnelle vegane Küche ein, gibt nutzwertige Tipps und Orientierung für das Verständnis der Rezepte. Die zeichnen sich durch eine große Bandbreite und Verständlichkeit aus. Mal bleibt es sehr bodenständig, mal landen eine Menge außergewöhnlicher Zutaten auf dem Teller. Wolfgang Schardt schafft es, alle Teller exzellent zu fotografieren. Dabei ist das bei den appetitlichen Suppen und Eintöpfen sicher einfacher als bei den zuweilen optisch etwas trostloseren Gerichten. Oft setzen die Gerichte den Willen voraus, mal etwas Neues auszuprobieren und in die Welt der veganen Küche eintauchen zu wollen.
Von Einfach zu Brillant – Noch mehr Lieblingsgerichte
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 7.9

Von Einfach zu Brillant – Noch mehr Lieblingsgerichte

Autor/-in: Verlag: AT Verlag

»Von Einfach zu Brillant« ist innerhalb weniger Jahre zum Klassiker geworden – nun liefert die australische Bestsellerautorin ihre Erweiterung dazu. Ausgangspunkt sind auch hier Donna Hays bewährte Standardrezepte, die sie oft und gerne kocht. Zu … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Donna Hay war eine der ersten Autorinnen bei mir im Kochbuchregal und noch immer ziehen mich ihre hellen, ruhigen Rezeptbilder magisch an. Umso überraschter bin ich, alles in diesem Buch auf schwarzem Untergrund zu sehen. Doch Donna wäre nicht Donna, wenn nicht auch über den rustikalen Untergrund ein frischer Perwoll-Wind wehen würde. Jede Knoblauchzehe leuchtet, jeder Krümel sitzt, jedes Tröpfchen Sud sieht aus als wäre es nie woanders gewesen.

Das Konzept dieses Buches ist so einfach wie genial: 18 herzhafte und 11 süße Rezepte werden erst als Basic Rezept eingeführt und dann in Varianten aufgemöbelt in verschiedenen Abstufungen. Hier ein Beispiel: Gegrilltes Schweinefleisch. Zunächst zieht Schweinenacken ohne Knochen in einer Marinade aus (u.a.) Sojasauce, Reiswein, Ingwer und Sternanis. Die Marinade wird später zur Sauce, der Nacken im Ofen gebacken und dann gibt’s dazu A) Pochiertes Ingwergemüse und Reis B) Chinesische Salatwraps, Zuckerschoten und Gurke oder C) Asiatische Erdnussnudeln. In süß klappt das natürlich auch. Zum Beispiel mit einer 4-Zutaten-Crème Brûlée A) mit Bitterschokolade und Himbeeren B) mit Ingwer, Rhabarber und Orange oder C) als Tarte mit Zitronenschale auf buttrigem Mürbteigboden.

Mein Highlight ist das pochierte Zitronenhähnchen im knusprigen Baguette mit frischwürziger Salsa Verde und einer einfachen Zitronenmayo.

Besonders: einige Rezepte führen mich per QR-Code direkt zu Donna in die Küche, wo sie mir einmal alles vorkocht.
I can`t help it, ich bin Donna Hay Fangirl und werd`s immer bleiben, wenn sie so weitermacht.
Brillante Abwandlungen von einfachen Standardgerichten, damit kriegt man jeden, der oft für Familie und Freundein der Küche steht. Der Bedarf ist also da, die Frage ist stets, ob die Abwandlung dann so gelungen schmeckt. Hier kann man das meist mit einem klarem „Ja“ beantworten. Überzeugend ist die Idee des Kochbuchs, ein Grundrezept, mal eine geschmorte Tomatensauce, mal einen Nudelauflauf, zum Ausgangspunkt zu nehmen, um daraus verschiedene Gerichte zu kreieren. Generell überzeugen die pikanten Rezept-Ideen mehr als die süßen, die mit Zimtschnecke, Donuts, Scones und allerlei Frischkäsevariationen sehr ins Anglo-Amerikanische reichen. Dennoch ein gutes und von den Fotos anschaulich gestaltetes Inspirationswerk für Menschen, die viel kochen.
… hält, was auch schon der 1.Band versprach: es zeigt, wie man ganz einfache Rezepte ganz einfach in Gerichte mit Pfiff verwandeln kann.
Im Buch gibt es nur zwei Rezept-Kapitel: „Pikant“ & „Süß“. Donna Hay hat in diesen beiden Kapiteln in Untergruppierungen ihre beliebten Standard-Rezepte aufgeführt (so z.B. für Salsa, Ramenbrühe oder Zimtschnecken) und dafür jeweils 3 Variationen parat. „Aus einem mach viele": sehr praktisch, sehr gelungen - auch wenn die Rezeptsortierung anfangs vielleicht ein wenig ungewöhnlich ist.
Wer schon Bücher von Donna Hay hat, wird sicherlich nicht immer überrascht sein – aber dennoch sind es gute, geschmackvolle, teils auch raffinierte Rezepte, die „etwas hermachen“ und – wichtig – gut nach zu kochen sind. Ich mag es total, auch die vermeintlich schnöde Alltagsküche mit etwas Glanz erstrahlen zu lassen. Das dunkle, leicht marmorierte Layout des Buches ergänzt die Fotos ganz wunderbar und macht es zu einem auch optisch sehr ansprechenden Buch. Die kleine und meist feine weiße Schrift allerdings ist auf diesem Untergrund nicht so gut zu lesen.
„Von einfach zu brillant!“ von Donna Hay bietet eine kreative Kombination aus Grundrezepten und weiterführenden Varianten, die besonders für Anfänger: innen spannend sind. Die Idee, ein Grundrezept zu kreieren und daraus drei weitere Rezepte zu entwickeln, ist, wie der Titel schon sagt, ebenso einfach wie brillant. Die Rezepte sind gesund, einfach und schnell gemacht. Besonders gefallen haben mir die QR-Codes, die zu Kochvideos führen. Leider wird der positive Eindruck durch das verwirrende Design getrübt. Drei Rezepte auf einer Seite machen die Navigation schwierig, und der Text ist auf dem Hintergrund oft schwer zu lesen. Auch das Inhaltsverzeichnis wirkt unübersichtlich, was das Buch weniger nutzerfreundlich macht. Die klare Struktur der Rezepte steht in starkem Kontrast zum chaotischen Layout, was schade ist, da das Buch ansonsten inspirierend ist.
Dieses üppig ausgestattete und perfekt gestylte Buch stellt die Optik über den Nutzwert. Die schmale Schrift auf dunklem Hintergrund erfordert einen konzentrierten Blick. Die Anzahl der Portionen versteckt sich unter den Fließtexten, Gesamtzeit-Angaben sucht man vergeblich. Übersichtliche Absätze in den Anleitungen gibt es nur in den Basis-Rezepten. In allen anderen hilft lediglich fokussierte Augen-Navigation. Ein schnelles Schielen aufs Rezept während der Zubereitung bringt nicht viel. Donna Hays Rezepte folgen dem Versprechen “von einfach zu brillant”. Sie überraschen, inspirieren und machen Lust auf eine kreative Küche mit überschaubarem Aufwand.
Feierabend-Blitzrezepte – Gönn dir was!Blick ins Buch

Ø 7.7

Feierabend-Blitzrezepte – Gönn dir was!

Soulfood, das einfach glücklich macht

Autor/-in: Verlag: Becker Joest Volk Verlag

Das volle Verwöhnprogramm zum Feierabend
Wie kein zweiter Koch steht Christian Henze für eine ein­fache und dennoch besonders köstliche Art zu kochen. In diesem Kochbuch aus seiner Bestseller-Reihe „Feier­abend-Blitzrezepte” konzentriert er … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Schnelle Gönn-Dir-Gerichte sind eine wunderbare Antwort auf die angespannte Weltlage. In sich stimmige Rezepte mit knackigen Anleitungen wurden bildlich wunderbar von Stefan Mungenast und Hubertus Schüler in Szene gesetzt. Die Sprache ist klar und verständlich. So manche Zubereitungszeit ist recht optimistisch und für weniger Geübte bereits abgelaufen, wenn das Gemüse fertig geschnibbelt ist, wie zum Beispiel bei der süßsauren Asia-Suppe. Oft genug hält Autor Christian Henze aber, was er verspricht und wertet so manch stressigen Abend kulinarisch auf.
„Feierabend-Blitzrezepte“ von Christian Henze bietet schnelle, alltagstaugliche Gerichte mit Zutaten, die in jedem Supermarkt erhältlich sind. Die Rezepte sind unkompliziert und sprechen nicht nur Gourmets, sondern eine breitere Zielgruppe an. Besonders für Kochanfänger:innen ist dieses Buch eine wertvolle Inspirationsquelle. Es eignet sich hervorragend als Geschenk für Familienmitglieder, die gerne kochen und neue Ideen suchen. Die klare Struktur und die einfache Umsetzung der Rezepte machen es zu einem idealen Begleiter für den Alltag.
Das gelb-schwarze Cover lockt mich leider so gar nicht. Und „Feierabend Blitzrezepte“ ist als Titel etwas irreführend bei Gerichten, die durchaus auch mal 1-2 Stunden erfordern wie der krosse Schweinebauch mit Wasabigurken, der Juicy Los Angeles Club Burger oder der Cheesecake, wenn man Back- und Abkühlzeit dazurechnet. Schon eher jedoch stimmt das Versprechen „Soulfood“: Die Rezepte sind nichts für Kalorienbewusste – und mit ihren allesamt krachenden Geschmacksnoten, Mayonnaisen und Cremes irgendwie eher männlich. Dennoch ein solides Werk für alle, die Genuss und gutes Essen schätzen und sich inspirieren lassen wollen.
Heutzutage haben irgendwie alle wenig Zeit, aber trotzdem natürlich ganz viel Lust auf gutes Essen - da kommt dieses Buch gerade recht. „Gönnt euch mal was!“ ist die Devise im stressigen Alltag und das muss auf gar keinen Fall aufwändig sein.
Christian Henze schafft hier wieder mal Rezepte, die mit wenigen und gut erhältlichen Zutaten auszukommen, sich unkompliziert ohne viel Vorahnung zu bereiten lassen und dennoch sehr geschmackvoll sind.
Zwar sind nicht alle Rezepte in unter 30 Minuten zu schaffen, sowie es der Titel verspricht – Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. Allein die richtige Kombination von Gewürzen und Kräutern ist ausschlaggebend, um aus einem vielleicht langweiligen Gericht etwas kreatives oder aus einem klassischen Rezept ein modernes zu machen. Vielleicht aber könnte man den Begriff „Soulfood“ in Kochbüchern künftig durch „Comfort Food ersetzen“?
Soulfood, das einfach glücklich macht, verspricht Christian Henze mir auf dem Cover.

Den Einstieg ins Buch bildet DAS Soulfood Nummer eins: Pasta. Klassiker wie Tagliatelle mit Pilzrahm und Trüffelöl oder Spaghetti Agio e Olio mit Garnelen wechseln sich ab mit Mango-Rahmnudeln mit Cheddar und scharfen Linguine mit Avocado und karamellisiertem Ziegenkäse.

Mein Highlight ist im Gemüsekapitel: gebratener Fenchel mit Harissa und Bohnencreme. Im Fleischkapitel gibt einen feisten Burger mit Fischfrikadellen, Bacon, Chips und Mayo in buttrigen Brioche Buns, immer wieder tauchen Rahmsaucen, Käse und Frittiertes auf. Auch, wenn er sagt, dass hier bewusst auf Kalorienzählen verzichtet wird, tauchen hier und da ein paar leichtere Rezepte Bowls und Salate auf.

Das Layout ist sehr mainstreamig, ebenso wie die handschriftliche Typo in den Rezeptüberschriften. Wobei das natürlich immer Geschmackssache ist, sind mir die knackscharfen, farbintensiven Bilder von Hubertus Schüler etwas zu werbisch. Beim Cheesecake mit Himbeeren und weißer Schokolade bin ich mit 45 Minuten Backzeit und 2 Stunden Kühlzeit nach Feierabend vielleicht doch zu müde. Insgesamt will bei mir der Funke nicht so recht überspringen.
Simply Jamie

Ø 7.7

Simply Jamie

Jeden Tag was Gutes

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

In fünf großartigen Kapiteln von schnellen Gerichten für jeden Tag über Wochenend-Wunder, bewährten Ofenrezepten und Vorratsschrank-Favoriten bis hin zu leckeren Nachspeisen hat Jamie ein Kochbuch gezaubert, das sich perfekt in dein Leben einfügt.Simply … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Ich bin mit Jamie in der Küche aufgewachsen – schon in jungen Jahren war niemand so charmant und glaubwürdig wie er. Er rutschte mit beuliger Jeans das Geländer seiner Wendeltreppe runter, pflückt nach wie vor seine Kräuter im Garten und heute guck ich ihm am allerliebsten zu, wenn er bereits leicht ergraut mit seinen Kindern kocht, die einfach zu cool sind für diese Welt.

Ihr merkt schon: Jamie und ich - da ist was. Ich bin jedenfalls froh, dass er hier auf meinem Tisch ist. Denn in der wahnsinnig schnellen und großen Anzahl an Rezeptinspirationen da draußen ist er eine beständige Quelle von funktionierenden und immer wieder einfach sauguten Rezepten.

Alles ist bunt, animierend angerichtet, auf schlichtem Untergrund präsentiert, ohne jeglichen Schnickschnack. Alu, weiße Teller, ab und zu mal ein Besteck, ein Brett oder eine Hand im Bild und trotzdem schafft David Loftis es irgendwie, dass es nicht nackt aussieht.

Sticky Miso-Auberginen, Würfelsalat mit Dukkah, Kichererbsen und Hummus oder Rinderbrust mit Sichuan Pfeffer. Besonders gut: die knusprigen Frikadellen aus Fisch und Vermicelli mit Sesam und Zitrone auf einem süßscharfen Aprikosen-Harissa-Püree und Korianderblättchen. Fertig in 18 Minuten - ich liebe einfach alles daran.

Mein Highlight: 8 Delikate Dressings auf zwei Seiten. Das abgefahrene Coronation Dressing mit Limette, Chili, Koriander, Mangochutney, Curry, geräuchertem Paprikapulver und Joghurt oder das schlichtergreifende Tahin Dressing aus Zitrone, Knoblauch und Tahin.

„Dieses Buch soll Sie endgültig zum Kochen animieren“ – ich bin dabei! Nur schade, dass ich gesiezt werde. Jamie – das hast du doch sicher nicht gewollt.
Jamie Oliver macht, was Jamie Oliver eben so macht. Und wenn man sich mit diesem Buch das erste von ihm gönnt, mag es noch einen Überraschungs- oder Wow-Effekt geben. Dafür sind die Zutatenlisten in der Regel erfreulich kurz, die Kochanleitungen übersichtlich strukturiert und klar. Nicht ganz klar ist die Motivation, britische Zutaten wie “selbsttreibendes Mehl” oder “Campbell’s Condensed Mushroom Soup” im Buch zu belassen. Wenigstens werden in Deutschland verfügbare Alternativen benannt. Das Buch wirkt alles in allem schlank durchproduziert, das aber auf einem Niveau, das Menschen mit Auswahl und Präsentation der Rezepte für die schnelle und einfache Küche begeistern kann.
„Simply Jamie“ von Jamie Oliver bietet einfache, schnell zuzubereitende Rezepte, die für den Alltag super geeignet sind. Die Idee, einfache Gerichte ohne viel Schnickschnack zu präsentieren, finde ich toll. Allerdings hätte ich mir mehr Erklärungen zu den Rezepten oder Hintergrundwissen zu den Zutaten gewünscht – Marmite z. B. kennt hierzulande nicht jeder. Die Kapitelstruktur ist etwas unübersichtlich; das „Wochenende“-Kapitel, in dem aus einer Vorrats-Bolognese viele Gerichte entstehen, finde ich hingegen großartig. Insgesamt: praktische Rezepte, aber mit Verbesserungspotenzial.
Auch in diesem Buch setzt Jamie Oliver wieder alles auf unkomplizierte und schnelle Gerichte – wenn hier auch nicht alles ganz neu ist (bei nun 27 Büchern wohl auch nicht verwunderlich). Sein Credo: die Zubereitung so einfach wie möglich halten (das ist dann manchmal auch etwas zu einfach), keine ewig langen Zutatenlisten erstellen und Rezepte gern mal abwandeln oder einzelne Bestandteile neu mit einander kombinieren - für die Rookies in der Küche genau richtig. Seine Ideen zum MealPrep, Vorratskochen oder auch für Resteverwertung sind auch hier ein Gewinn für die Alltagsküche.
Muss man aber Fertigprodukte wie z.B. vorgekochten Reis oder Kartoffeln im Glas verwenden und kommen auch Anfänger*innen immer mit den Zubereitungszeiten zurecht (Gnocchi für 2 in 18 Minuten)?
Die Rezepte sind ansonsten aber das, was der Titel verspricht: einfach und jamie-like.
Dieses Kochbuch macht fast schon traurig, besonders alte Jamie Oliver Fans. Ist dieser nicht mal frei nach dem Motto angetreten: „Mach einfach, alles ist besser als nach Fertiggerichten zu greifen“? In Simply präsentiert er Rezepte, die mit Campbell´s Condensed Mushroom Soup, Tunfisch und Kartoffeln aus der Dose zubereitet werden. So richtig lecker klingt vieles nicht – etwa Wurstbrät auf Toast mit HP-Sauce und Dosenbohnen. Tatsächlich gilt hier bei den Rezepten: Je purer und banaler umso besser. Etwa ein einfacher Kopfsalat mit French Dressing oder schnelle Setzeier mit Spinat. Grundsätzlich findet sich hier jedoch wenig Inspiration und man fragt sich, an wen sich dieses Buch richtet: Erstkocher? Hobbyköche oder Jamie Fans? Zudem: Manche mögen Kalorien-, Salz und Fettangaben bei den Gerichten schätzen, für den Genuss ist es eher abtörnend.
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