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Die besten veganen und vegetarischen Kochbücher – 2023

präsentiert vonschönerlesen
20242023202220212020
Deftig vegan OrientBlick ins Buch
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.1

Deftig vegan Orient

Lieblingsrezepte aus 1001 Nacht

Autor/-in: Verlag: Becker Joest Volk Verlag

Anne-Katrin-Weber ist die Meisterin der veganen Kochbücher. Das beweist auch die Auszeichnung mit dem Deutschen Kochbuchpreis. In ihrem neuen Buch zeigt sie, wie köstlich und vielseitig die vegane orientalische Küche ist. Beispiele aus ihrem Buch sind Ofenkarotten mit Chermoula, marokkanischer Auberginen-Salat, Zucchini-Röllchen mit Fetacreme und Zatar, Paprika-Walnuss-Paste, Baba Ganoush, Süßkartoffel-Hummus, gefüllte Fladenbrote mit Aubergine, Blumenkohlsteaks mit Dattel-Nuss-Kruste und Feigeneis mit Kardamom-Orangen.

Begründung der Jury:

Hat Anne-Katrin Weber eigentlich noch ein Leben neben dem Schreiben von Kochbüchern? Man könnte annehmen, dass die Qualität bei solchen im Akkord produzierten Büchern leiden könnte; bei dem neusten Buch von ihr ist das glücklicherweise überhaupt nicht der Fall. Für ihre Orient-Version der Reihe „Deftig vegan“, ist sie nach Marokko gereist und bringt uns authentisch und simpel die levante Küche näher. Falls es tatsächlich noch irgendjemanden da draußen gibt, der bisher nicht durch Ottolenghi von dem Geschmack und der Einfachheit dieser Küche überzeugt wurde, dann spätestens jetzt. Das Buch startet mit vielen hilfreichen Erklärungen bezüglich der typischen Gewürze und Getreide. Gut strukturiert und sogar mit Nährwertangaben ausgestattet, führt das Buch durch bereits bekannte Mezzeklassiker und noch unbekannte Haupt- und Süßspeisen, bei denen ich sofort Lust bekomme, in den nächsten orientalischen Supermarkt zu laufen und an den Herd zu springen. Einige wenige Rezepte fallen etwas aus dem Rahmen, wie zum Beispiel der herzhafte Baklava-Auflauf (was würde ein Kochbuch in Deutschland ohne einen Auflauf sein?!) oder die Zucchiniröllchen mit Fetacreme, die ein wenig an eine Rezeptsuche bei Chefkoch.de erinnern. Bei der Aufforderung „Olivenöl stark erhitzen“ im Rezept „Labneh mit Fenchel und Mandarinenöl“ gerät mein ernährungswissenschaftliches Herz kurz ins Stolpern, wurde doch erst zu Beginn des Buches natives Olivenöl extra empfohlen. Doch ich labe mich schnell an Kürbis Tajine und Safranmilchreis und schnappe mir meine Einkaufstasche.
Die Deftig Vegane Reihe wird hier mit dem Thema Orient fortgesetzt. In den ersten Seiten werden Basis-Zubereitungen erklärt und Einkaufstipps gegeben. Start ist dann mit orientalischen Vorspeisen & Salaten, die berühmten Mezze. Die Suppen sind bei Anne-Katrin Weber meistens Eintöpfe, anschließend werden Streetfoodrezepte wie Gefüllte Fladenbrote in Szene gesetzt. Schwieriger/aufwändiger wird es dann bei den Hauptgerichten. Der rote Couscous mit Rote Bete & Salzzitrone ist mein Favorit. Wolfgang Schardt setzt auf ganzseitige stimmungsvolle Foodfotos. Fazit: Gut gemachtes Buch mit rustikalem Sidekick. Das Buch dürfte gerade das junge Publikum ansprechen. Die Rezepte sind einfach bis mittelschwer und selten zeitaufwendig.
Ein unkompliziertes Kochbuch, das den Orient in jede Küche holt. Die Ansprache der Autorin ist einladend, die Einführung in die wichtigsten Zutaten der Levante-Küche gelungen. Der Aufbau in Mezze, Salate, Suppen, Streetfood, Hauptgerichte und Süßes ist übersichtlich. Schön ist, dass jedes Rezept informativ und unterhaltsam angeteasert wird, das wirkt nahbar und motivierend. Ob es hilfreich ist, dass die Zutaten in der Zubereitung gefettet sind, bezweifel ich. Ein Abstand zwischen den einzelnen Zubereitungsschritten wäre vielleicht eine bessere Lösung gewesen. Dafür sind die authentisch-orientalisch anmutenden Fotos ausgesprochen schön. Insgesamt sollte man dieser charmanten Einladung folgen und sich an den Tisch mit den vielen kleinen Köstlichkeiten aus 1001 Nacht setzen.
„Deftig vegan Orient” vom Autorinnen-Fotografen-Duo Anne-Katrin Weber und Wolfgang Schardt richtet sich nicht an fortgeschrittene Pflanzenfresser, sondern an Menschen, die ihren Fleischkonsum reduzieren wollen. Dafür bedienen sich die beiden einer Küche, die grundsätzlich viele vegetarische Elemente hat und deshalb fast ohne vermeintlich abschreckende Ersatzprodukte auskommt. Das Thema ist nach wie vor Trend und wäre auch ohne Plattitüden wie „Rezepte aus 1001 Nacht” ausgekommen. Vorangestellt wird eine Warenkunde zu Zutaten wie Rosenwasser oder Tahin, dann folgen Rezepte für Basics wie Hummus oder Salzzitronen. Von der machbaren Auswahl an Mezze, Salaten, Suppen, Streetfood, Hauptgerichten und Desserts dürften sich auch Anfänger angesprochen fühlen. Hervorzuheben sind die atmosphärischen Fotos, persönliche Erklärungen zu den Rezepten und Nährwertangaben.
Greens & Beans
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.1

Greens & Beans

Grüne Küche mit Erbsen, Linsen und Bohnen

Autor/-in: Verlag: AT Verlag

Wie kulinarisch abwechslungsreich Hülsenfrüchte sind, zeigen Anne-Katrin Weber und Wolfgang Schardt in ihrem Kochbuch mit vegan-vegetarischen Rezepten. Stilistisch sind die kreativen Gerichte vor allem eine Mischung aus europäischen, mediterranen, deutschen und asiatischen Gerichten. Beispiele sind Thai-Tempeh-Salat mit Zuckerschoten, Burrata mit weißen Bohnen und Olivenvinaigrette, Quesadillas mit Edamame-Guacamole und Erbsen-Pancakes mit Feta.

Begründung der Jury:

Ein Buch, das Hülsenfrüchte ein für alle Mal aus der Eintopfecke holt
– und zwar auf ausgesprochen charmante und zeitgemäße Weise. Einerseits gibt es Rezepte aus aller Welt, anderseits weist die Autorin in ihren kurzweiligen Warenkunden auf Regionalität und klimagerechte Ernährung hin. Von kreativ mit Gemüse kombiniert als angesagte One-Pots oder Bowls, über überraschend in Frühstücks-Granola, Brot oder Brownies – sogar Merguez wird beeindruckend auf vegan getrimmt. Dem Wunsch der Autorin, beim Durchblättern erste Post-it‘s zu kleben, um die Rezepte zum Nachkochen schnell wiederzufinden, habe ich direkt entsprochen. Das mag auch an den überaus ästhetischen Fotos liegen. Nicht nur der Umwelt, sondern auch uns zur Liebe, sollten wir öfter mal Hülsenfrüchte nach diesen Rezepten zubereiten.
Grüne Küche mit Hülsenfrüchten, wie Erbsen, Bohnen & Linsen. Anne-Katrin nähert sich dem Thema mit der Beschränkung auf EINE Schüssel, EINE Pfanne, oder EINEN Ofen. Das ist clever gemacht. Dadurch signalisieren die Rezepte geringen Aufwand. Selten ist die Zubereitung zeitlich aufwendig. Die Gerichte spielen meistens mit Mittelmeeraromen. Selbst bei einem vermeintlich „deutschen“ Rezept, wie Linsen-Gemüsestampf mit Rotweinpilzen verwendet Anne-Katrin Knoblauch, Tomatenmark und Salbei. Die Bildsprache von Fotograf Wolfgang Schardt ist fast „nordisch“. Viele Fotos zeigen Gerichte mit grauem Geschirr vor puristischem Hintergrund. Fazit: Super Buch zum Thema Hülsenfrüchte, im Trend der Zeit gestaltet. Buch für Einsteiger und Fortgeschrittene Köche zum Thema Vegetarisch.
Mit „Greens & Beans” ist Köchin und Ernährungswissenschaftlerin Anne-Katrin Weber und Fotograf Wolfgang Schardt eine schöne Mischung aus gesund, vegetarisch und sexy gelungen. Die Einführung zu Erbsen, Linsen und Bohnen ist erklärend, trotzdem knapp und ohne wissenschaftlich zu werden. Relevante Themen wie „Zukunft der Ernährung” werden aufgegriffen und mit praktischen Add-ons wie einem Saisonkalender oder einer Anleitung zum DIY-Sprossenziehen ergänzt. Die Rezepte und Zutaten sind übersichtlich und unkompliziert. Zu Ausreißern wie Kala namak oder Reineclaude werden Alternativen angeboten oder erklärt, wo es diese zu kaufen gibt. Die Einteilung der Rezepte in Anlass einerseits und Zubereitungsart andererseits ist nicht ganz konsequent. Eine große Besonderheit ist aber das stilvolle Design und die hochwertige Haptik mit Prägung auf dem Titel, angerautem Papier und den kraftvollen Foodfotos.
Tadaa, wieder ein Kochbuch von Anne-Katrin Weber. Diesmal geht es um die unterschätzte Klasse der Hülsenfrüchte und ein bisschen auch um Microgreens. Trotz des super Themas der Beans, erreicht mich das Buch nicht wirklich. Vielleicht liegt es an der für mich nicht sinnvoll aufgebauten Struktur. One Pot / Pan / Plate… Rubriken wechseln sich mit Einschüben aus Frühstück / Brot / Spreads ab. Oder an der wahllosen Kombination mit Microgreens. Wenngleich sie im Buchtitel auftauchen, geht die Einführung nicht genug in die Tiefe. In manchen Rezepten toppen die Greens die Pots oder Plates, sind aber sonst kaum mehr Inhalt. In meinen Augen ein Buch, dessen Thema Potential hat, aber nicht mutig genug war, sich ausschließlich diesem zu widmen.
Gemüse einfach wunderbar
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.0

Gemüse einfach wunderbar

Essen so bunt wie ein Regenbogen mit über 80 vegetarischen Rezepten – Das dritte Kochbuch der qualifizierten Ernährungsberaterin

Autor/-in: Verlag: ZS Verlag

„Eat a rainbow every day” – iss jeden Tag einen Regenbogen ist das Motto von Alice Hart. Und das erklärt gut, warum ihr Kochbuch so bunt ist. Bunt von all den Gemüsen, die sie zu kreativen Gerichten kombiniert, für die sie sich wiederum bei Länderküchen aus der ganzen Welt hat inspirieren lassen. Beispiele sind grüne Frühstücks-Bowl mit Quinoa, zarte Bete mit Joghurt und Kräutern, Möhrensalat mit Miso-Dressing und Möhren-Hummus, Sommergemüse-Pakoras, gegrillter grüner Spargel mit Saté-Sauce und Blätterteigtarte mit gerösteten Tomaten und Estragon.

Begründung der Jury:

Alice Hart spricht mir aus der Seele. Saisonales Gemüse ins Zentrum stellen, farblich bunt und mit Vollkornprodukten kombinieren – so einfach und lecker kann gesunde Ernährung sein! Die Rezepte sind sehr unterschiedlich und doch zieht sich der rote Gemüsefaden so wunderbar durch das Buch, dass ich keine Sekunde abschweife. Harts Kochbuch ist schön und klar gelayoutet. Kleiner Minuspunkt sind die zu klein geschriebenen Zutatenlisten und Arbeitsschritte, was beim Kochen etwas unpraktisch ist.
Dieses Buch macht nicht nur Vegetariern Lust auf Gemüse, sondern vermittelt auch, dass gesund essen ausgesprochen lecker sein kann. Schon beim Blättern der wunderschön gestalteten Seiten und ansprechenden Fotos ist das Buch ein großer Genuss. Die vielseitigen Rezepte sind übersichtlich nach Jahreszeiten geordnet, führen kreativ in viele Länderküchen, überraschen und überzeugen dabei immer stimmig. Kleines Mini-Manko: Nüsse werden im Ofen geröstet, was energietechnisch etwas fragwürdig ist. Eine Pfanne tut’s doch auch. Plus: Das nach Lebensmitteln sortierte Rezeptregister macht die Suche nach Rezepten mit bestimmten Gemüsesorten leicht. Ein perfektes Buch, um sich Appetit zu holen, auf den Wochenmarkt zu gehen und easy, aber mal anders zu kochen.
Die Rezepte sind in die vier Jahreszeiten gegliedert. Das macht es einfach bei der Zutatenbeschaffung, wenn sich der Leser an der Saison orientieren möchte. Es geht direkt an die Rezepte, keine Einführung in das Kapitel. Die Rezepte sind für Einsteiger geeignet. Schnelle Zubereitungen im Bistrostyle. Die Gerichte sind mit ganzseitigen Foodfotos ausgestattet, Zutaten und Zubereitung ist klar strukturiert. Die Gerichte spiegeln Zubereitungen der Mittelmeerküche wieder. Fazit: Ein Einsteigerbuch, für ein jüngeres Publikum. Große Anzahl an frischen Gerichten.
„Gemüse einfach wunderbar” von der britischen Food-Autorin, Köchin und Ernährungswissenschaftlerin Alice Hart ist mit seiner bunten Aufmachung und goldenen Details schon allein optisch ein Highlight im Bücherregal. Vorgestellt werden saisonal sortierte, vegetarische Gerichte vom Salat bis zum Ofengericht über belegte Bagels. Hier findet man vieles, aber nicht unbedingt auf Anhieb. Die Einführung zu den vielfältigen, geschmacklichen und gesundheitlichen Vorteilen von Gemüse, die Rezepte und noch einmal einzelne Erklärungen dazu sind sehr ausführlich. Das bedeutet viel Information für Wissbegierige, die Seiten, noch dazu in relativ kleiner Schrift, wirken aber leider etwas überfrachtet.
Cucina Vegetariana
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 7.8

Cucina Vegetariana

Vegetarische Rezepte aus Italien. Über 70 italienische und vegetarische Rezepte für Liebhaber*innen von Antipasti, Pasta und Dolci

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

„Viaggiare e mangiare“ - reisen und essen ist das Leitmotiv, dem Cettina Vicenzino gefolgt ist. Anstatt nur Rezept an Rezept zu reihen, ist sie für ihr Buch durch Italien gereist, hat spannende Menschen und Orte besucht und ist dabei tief in die italienische Esskultur eingetaucht. Beispiele sind Safranrisotto mit Mascparpone und schwarzem Knoblauch; Pastanester mit Spiegelei; ligurische Pasta mit Rotwein, Salbeibutter, Orangen und Pinienkernen; toskanische Brotsuppe mit gerösteten Tomaten und Paccheri mit Zucchini, Ricotta und Pistazien.

Begründung der Jury:

Dieses Buch steckt voller Liebe. Liebe zu Italien. Die Autorin legt den Lesern ihr Land und dessen Spezialitäten ans Herz, es ist nicht einfach nur ein Kochbuch, viel mehr ein kulinarischer, leidenschaftlicher Reiseführer. Die Rezepte hat die Autorin auf ihren vielen Reisen durch alle Regionen Italiens gesammelt, herausgekommen ist ein Potpourri an kunterbunten Gerichten von Antipasti bis Fine, das von vertraut bis aufregend, aber immer authentisch und reizvoll daherkommt. Ihre Rezepte unterfüttert sie mit charmanten Warenkunden und verliert dabei nicht den Bezug zu ihrem Bella Italia. Schön ist auch die atmosphärische Food-Fotografie, bei etwas aufwändigeren Rezepten hilft Vicenzino mit Step-by-Step-Fotos weiter. Wunderschöne Reportagefotos ergänzen das Buch und machen es zu einem großartigen Ganzen, das jeder Italo-Fan haben sollte, um sich diese aromatische Küche nach Hause zu holen.
Das Buch enthält italienische Rezepte, von Klassikern, wie Bruschetta, bis zu selbstgemachten Orecchiette. Zeitgemäß untermalt mit stimmungsvollen Bildern aus Italien. Zutaten, Menschen, Strassenszenen und Familien. Bella Italia-Gefühl, wie wir es lieben. Die Rezepte haben ein ganzseitiges Foodfoto, das Rezept mit Zutaten & Zubereitung ist gut strukturiert. Erst steht das Gericht in Italienisch, darunter dann in Deutsch. Prima Hinweise über den zeitlichen Ablauf der Zubereitungen. Teilweise schöne farbige Step by step Fotos. da gelingen auch schwierige Zubereitungen, z.B. Foccacia upside-down. Mein Lieblingsrezept: Gefülltes Auberginenschnitzel. Hier wird die Aubergine mit einer feinen Füllung versehen, paniert und wie ein Schnitzel gebraten. Die Knoblauch-Mandelsauce gibt das gewisse etwas dazu. Fazit: Italienische Klassiker und ambitionierte Gerichte für den Alltag und zu Festen. Ein Buch für Einsteiger, aber auch fortgeschrittene Hobbyköche.
„Cucina Vegetariana” von der italienischen Kochbuchautorin Cettina Vicenzino stellt eine Küche in den Mittelpunkt, die nicht nur von Hause aus Veggie-freundlich, sondern auch bekannt und beliebt ist. Das Konzept benötigt keine große Vorstellung, man findet alles, was man aus dem Italienurlaub vermisst: Tramezzini, Grissini, Pizza, Pasta, Risotto. Nicht alles wird man davon zu Hause nachkochen wollen, aber Spaß beim Lesen und Anschauen macht es doch. Die Rezepte sind ganz klassisch unterteilt in Antipasti, Primi, Secondi und Fine und reichen von simpel (Burrata mit Tomaten) bis fortgeschrittener (gefüllte Pasta). Zwischendurch gibt es Exkurse zu Reis- und Nudelsorten. Die Fotos könnten etwas kräftiger sein, besonders schön sind dafür aber Zutatendetails, Straßenszenen und Closeups von Zubereitungsschritten.
Beim ersten Blättern in Cucina Vegetariana freue ich mich auf ein Kochbuch voller traditioneller italienischer Rezepte - von einer Italienerin geschrieben, die von ihren Begegnungen quer durch Italien berichtet und uns die geheimen Tricks ihrer Nonna flüstert. Die Fotos sind von ihr selbst gemacht, nicht immer in bester Qualität, aber authentisch. Jedoch merke ich schnell, dass viele der Rezepte abgewandelt und mitunter neue wilde Kombinationen erfunden wurden. Für mein Empfinden hat das nicht mehr viel mit der italienischen Küche zu tun (Auberginenschnitzel mit Studentenfutter, mit Rote Beete eingefärbte Burgerbuns); für Cettina Vicenzinos eigenes Empfinden allerdings auch nicht, wie sie zum Beispiel selbst auf Seit 61 schreibt. Vielleicht hätte das Buch besser: „Vegetarisch Kochen nach Lust und Laune mit Cettina Vicenzino“ heißen sollen, das hätte den Inhalt des Buches besser getroffen.
Tel Aviv vegan

Ø 7.6

Tel Aviv vegan

95 Rezepte aus der Trendmetropole

Autor/-in: Verlag: Christian

Dieses Buch stammt quasi direkt aus dem Nabel der levantinischen Esskultur in Tel Aviv. Es zeigt die riesige und spannende Bandbreite veganer Gerichte, die man dort findet. Zum Teil sind es Abwandlungen bekannter Klassiker, aber ebenso viele Neukreationen. Beispiele sind: Pita-Bruschetta mit Dicke Bohnen-Mus, Pasta mit Avocado-Spinat-Sauce, Schokoladenmousse mit roter Bete, Hummus mit geschmorter Aubergine, frittierter Auberginen-Salat mit gerösteter Paprika.

Begründung der Jury:

Eine Liebeserklärung an die Stadt. Sehr schöne Fotos vom Leben in Tel Aviv, Strassenszenen oder Menschen. Die Leidenschaft von Jigal Grant wird von der ersten Seite an spürbar. Das ist das Besondere an diesem Buch. Es ist viel mehr als die Aufzählung von Gerichten/Rezepten. Hier wird ein Lebensgefühl dargestellt, schließlich gilt Tel Aviv als „vegane Welthauptstadt“. Zum Nachkochen sollte man sich Grundausstattung an passenden Gewürzen zuzulegen. Die Rezepte variieren von einfach bis hin zu aufwendig. so ist z.B das Gericht Brik von Barak im Burek aufwändiger, als z.B die Kräuterseitlinge mit Miso. Fazit: Israelische, mediterrane vegane Küche mit Zeitgeist und Leidenschaft. Teils Streetfood, teils schöne Familiengerichte.
Es ist mehr als ein Kochbuch, es ist so lebendig und pulsierend, wie die Trendmetropole Tel Aviv selbst. Es lässt uns eintauchen in die angesagte Esskultur und zeigt die große Vielfalt der vegane Levante-Küche: Auf die Hand gibt‘s zum Beispiel die Falafel-Macarons, das Auberginen-Carpaccio mit Tahina, Thymian und Pinenkernen wird am Tisch serviert. Auch Taboule, Hummus-Variationen oder Radicchio mit Grapefruit, Avocado und Cocktailsauce gehört dazu. Jedes Rezept wird von inspirierenden Texten begleitet, das Ganze eingerahmt von einer einladenden Einleitung und informativem Glossar. Schöne Food- und lebendige Reportagefotos ergänzen die Reise ausgesprochen appetitlich!
„Tel Aviv Vegan” vom holländischen Food-Journalisten Jigal Krant sticht mit seiner bunten Optik direkt ins Auge und ist damit eine optische Entsprechung der israelischen Foodie-Metropole. Nach einer Einführung in Grundzutaten wie Hummus, Zatar oder Tahini folgen Gerichte wie Seitan-Shawarma, Auberginen-Carpaccio oder Messabecha aus den Kategorien Auf die Hand, Bei Tisch, Salate und Grundrezepte. Das ist sehr ausführlich, aber trotzdem machbar. Dazu erzählt der Autor Geschichten aus der Stadt und von ihren Menschen, was sich auch in den Fotos widerspiegelt. Hier bekommt man nicht nur ein Kochbuch, sondern auch ein Buch über Tel Aviv. Die Hochglanzseiten sind haptisch weniger schön und knarzen beim Blättern, die Farben sind dafür sehr knallig. Ein Pro sind die Getränkeempfehlung, Querverweise zu den Grundzutaten und ein Glossar mit Begriffen wie Jom Kippur oder Gefilte Fisch.
95 Rezepte aus der Trendmetropole erwarten mich, zumindest steht es so auf dem Cover. Sie sollen bewusst ohne Fleischersatzprodukte wie Tofu, Soja, etc. auskommen aus. Das erste Rezept im Buch ist ein Schawarma mit Seitan, das Zweite Falafel-Macarons. In der Einführung erfahre ich, dass die Rezepte alle in Amsterdam entwickelt wurden. Ich fühle mich etwas veräppelt. Weiter geht es mit unzähligen Portrait-Fotografien, die zwar sehr hübsch anzusehen sind, jedoch mit dem danebenliegenden Rezept nichts zu tun haben. Insgesamt sind mir die Texte zu lang und zu klein geschrieben, Arbeitsschritte nicht klar hervorgehoben, Zeitangaben fehlen. Sehr schade, ich liebe Tel Aviv, aber dieses Buch wird dem leider nicht im Ansatz gerecht.
Schnell mal veganBlick ins Buch

Ø 7.5

Schnell mal vegan

30-Minuten-Rezepte

Autor/-in: Verlag: Brandstätter Verlag

„Schnell mal vegan“ enthält 80 Rezepte, die alle ungefähr eine halbe Stunde oder kürzer brauchen. Die Gerichte stammen aus über 50 Ländern und waren entweder schon immer vegan oder werden hier vegan abgewandelt. Einige Beispiele sind Kimchi-Pfannkuchen, Avocado-Toast, Panzanella, Ofenkarotten mit Knoblauch und Frühkartoffeln, Waldorf-Salat, Orangen-Fenchel-Salat und Orecchiette mit Stängelkohl.

Begründung der Jury:

Dieses Buch verzichtet, wie auch die anderen Werke der Rubrik, auf Fleisch-Ersatzprodukte. Das finde ich großartig. Denn schließlich muss man einen Veganer nicht mit einem Fleischimitat aus Pflanzen überzeugen, oder?
Positiv finde ich, dass das Ursprungsland des jeweiligen Rezeptes genannt wird, z.B. Türkei, USA oder Österreich. Die Rezepte sind nie überladen und lösen das Versprechen ein, dass sie in kurzer Zeit auf dem Tisch stehen. Mein Liebling des Buches: Kühler Seidentofu mit Zitrussauce. Frei nach dem Motto: Kaufe beste und frische Zutaten, dann sind einfache Gerichte atemberaubend.
Fazit: Ein ebenfalls sehr gutes Buch, welches das Thema voll trifft. Gerichte für den Alltag und solche mit Pfiff für Gäste.
Katharina Seiser hat aus ihren vorherigen Werken jene veganen Rezepte herausgesucht, die in 30 Minuten auf dem Tisch stehen und uns dabei in über 25 Länder entführen. Besonders charmant ist die Einteilung in fünf Jahreszeiten: Die Fünfte nennt sie „Jederzeit”, schließlich braucht es für Hummus oder Kimchi-Pfannkuchen keine Saison. In ihrer Einführung führt Seiser durch die Speisekammer und erklärt die wesentlichen Basics, ihr kleiner Koch-Reiseführer lässt keine Fragen offen. Grundsätzlich setzt sie in ihren vielseitigen, fundierten Rezepten auf natürliche pflanzliche Lebensmittel, die sie mit vielen hilfreichen Tipps und Varianten anreichert. Ein gelungenes, veganes Werk, das sogar lokal und klimapositiv gedruckt wurde.
Katharina Seiser hat mit ihrem neuen Buch „Schnell mal Vegan“ die Best-of-unter-30-Minuten-Rezepte aus ihren vorherigen Kochbüchern versammelt. Die Rezepte sind wie versprochen einfach, manche für meinen Geschmack jedoch etwas zu einfach. Ich hatte gehofft, dass es für Avocadotoast nicht unbedingt ein Kochbuch braucht, aber naja… Schön ist die Unterteilung zwischen den Jahreszeiten und der Gedanke, neue Gemüsesorten kennenzulernen. Schade ist, dass mir Avocado als Zutat gefühlt auf jeder dritten Seite begegnet. Gerade im Hinblick auf einen eigenen Ernteanteil der Autorin bei einer SoLaWi hatte ich insgesamt mehr Kreativität erwartet. Ein Kochbuch, welches vor allem eher unsicheren Köch:innen hilft, denen die nötige Zeit und Motivation fehlt, eigene Kreationen auszuprobieren.
In ihrem Kochbuch „Schnell mal vegan” widmet sich die österreichische Journalistin und Köchin Katharina Seiser pflanzenbasierten Rezepten für Eilige. In nur 30 Minuten stehen – nach Jahreszeiten geordnet – Gerichte wie Seidentofu mit Zitrussauce, Bohnensalat oder Avocado-Toast auf dem Tisch. Die Erklärungen sind entsprechend kurz und knapp, die Erfolgsaussichten auch für weniger Routinierte vielversprechend. Ein praktisches Plus für den Alltag sind Hinweise wie „hält sich im Kühlschrank” oder „gut zum Mitnehmen”, für Vegan- oder Kochanfänger sind eine Warenkunde, Basicanleitungen zum Zubereiten von Reis oder Bohnen und eine Erklärung zum Lesen der Rezepte hilfreich. Das Layout ist durch verschiedene Typos etwas unruhig, die Fotos, die es leider nicht zu jedem Gericht gibt, etwas blass. Dafür ergänzen hübsche Grafiken das Gesamtbild.
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