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Die besten Kochbücher für mediterrane Küche

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Die spanische Landküche
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.5

Die spanische Landküche

Rezepte & Geschichten aus meiner Heimat. Eine kulinarische Reise ins ländliche Spanien. Über 70 köstliche Rezepte von traditionell bis modern

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

Eine kulinarische Entdeckungsreise in das ländliche Spanien• Über 70 traditionelle und moderne spanische Gerichte• Rezepte, die nach Heimat schmecken: Eine Genussreise zu den Wurzeln des preisgekrönten Kochs und Autors José Pizarro• Authentisch, … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Ja, ich will. Mindestens 80 Prozent der Rezepte nachkochen. Mir immer wieder die fantastischen Foodbilder ansehen. Spanische Sonnenstrahlen in meine Küche holen. Schuld sind so großartige Kompositionen wie cremige Röstknoblauchsuppe mit Manchego oder Bratsardinen mit warmem Linsen-Fenchel-Salat. José Pizarros bisher persönlichstes Kochbuch macht in meinen Augen alles richtig: Die privaten Anekdoten setzen die Rezepte in einen herrlich berührenden Kontext, die Gerichte lassen sich auch von Laien einfach umsetzen und die Zutatenlisten sind nie überbordend: Mehr als zehn Zutaten braucht es nur bei wenigen Gerichten. Apropos Zutaten: Für Regionales, das man außerhalb Spaniens schwer erhält, werden gute Alternativen empfohlen. Praktisch!
Spanische Kochbücher gibt es sicher viele, das von Jose Pizarro ist ein besonderes, zeigt er doch hier, wie bei ihm Zuhause in seinem Heimatdorf, von seinen Eltern und Großeltern gekocht wurde. Es geht hier daher auch weniger um DIE spanische Landküche, sondern darum, wie bei Familie Pizarro gekocht und gegessen wurde – der englische Titel „The Spanish Home Kitchen“ trifft es da nach meiner Meinung viel besser. Im Vorwort schreibt Pizarro, er möchte die traditionellen Rezepte für die Nachwelt erhalten, sie aber auch gleichzeitig verbessern und zeitgemäß weiterentwickeln. Das ist ihm gelungen: alte Familienrezepte verbinden sich hier mit den modernen Kreationen des Londoner Kochs und Restaurantbetreibers, Familiengeschichten und stimmungsvolle Fotos runden das Buch ab.
Exotische Zutaten werden nicht benötigt – die Küche ist weitestgehend bodenständig. Qualitativ gute Produkte aber sind das „A&O“ für Pizarros Küche - dies gilt natürlich nicht nur für Fisch und Fleisch, sondern auch für das Gemüse. Die Beschaffung sollte aber kein Problem sein, das Nachkochen ist dank der übersichtlichen Rezeptbeschreibungen „ein Selbstgänger“ – ohnehin mag ich die Rezepte sehr, weil sie sich für mich von vielen anderen mediterranen Kochbüchern wohltuend unterscheiden.
Am Ende des Buches finden sich nach den Kapiteln Gemüse, Fisch & Meeresfrüchte, Fleisch und Süßes zudem noch Menüvorschläge – sehr praktisch, habe ich selbst auch schon umgesetzt.
„Ich liebe meine Mitmenschen und koche sehr gern, weil wir so gemeinsam Erlebtes und ein Glücksgefühl schaffen können“, sagt José Pizarro. Unterschreibe ich sofort!
Mal ein anderes, ein neues Spanien-Kochbuch! Zum Teil sehr deftig und traditionell.
Hier drin steckt nicht (nur) die leichte Mittelmeerküche - hier kommt ordentlich Wurst in den Eintopf! Auch Champignons, Grünkohl, Linsen und Kartoffeln findet man in den Gerichten, im Gegensatz zu vielen anderen Spanien-Kochbüchern. Gutbürgerlich würde man das bei uns nennen, oder Hausmannskost, oder eben „Spanish Home Kitchen”, wie der Originaltitel auch heißt… Neu, weil sehr traditionell, aber behutsam modernisiert. Und ohne die bekannten Klischees.
„Die spanische Landküche" ist ein wunderschönes, sommerliches Füllhorn voll spanischer Gerichte, die durch ihre Schlichtheit und die Qualität ihrer Zutaten überzeugen. Die Rezepte sind sehr gut nachvollziehbar und in einer angenehmen und aufgeräumten Optik. Durch die atmosphärischen Fotografien wirkt das Buch, als hielte man einen nicht enden wollenden mediterranen Sommer zwischen zwei Buchdeckeln in seinen Händen. Positiv hervorzuheben ist auch, dass das Buch sehr schön zeigt, dass Schmor- und Eintopfgerichte ihren festen Platz und Berechtigung auch in warmen Sommermonaten haben und nicht nur für den nordeuropäischen Winter taugen.
Das Buch nimmt seine Leser an die Hand und entführt sie zu den kulinarischen Wurzeln des Autors. Die Bildsprache ist unprätentiös und macht Lust auf einen Kurztrip durch die spanische Extremadura. Die Rezepte sind auf das Wesentliche reduziert, bieten jedoch einen spannenden Überblick in Bezug auf die traditionelle, spanische Küche. Die Vielseitigkeit der enthaltenen Rezepte und entsprechenden Grundprodukte machen Freude und bieten für nahezu jeden Anlass die Möglichkeit spanisch zu kochen. Mir fehlen jedoch Hintergrundinformationen zu Produkten, Empfehlungen für Bezugsquellen der Lebensmittel, deren Saison und mögliche Alternativen.
kali orexi
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.5

kali orexi

Griechische Familienrezepte vegetarisch & vegan

Autor/-in: Verlag: ars vivendi

»Kalí Órexi« feiert die großartige kulinarische Geschichte der pflanzlichen Rezepte der griechischen Esskultur. Kon und Sia Karapanagiotidis zeigen in über 100 Rezepten die Vielfältigkeit der griechischen Küche mit vegetarischen und teils veganen … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Dieses Buch wirkt auf mich wie das Standardwerk für die traditionelle Gemüseküche der Griechen. Alles an dem Buch ist sehr persönlich, es fühlt sich beim Lesen der Kapitel und Rezepte an, als säße man mit in der Küche bei Familie Karapanagiotidis. Hier scheint nichts mit der heißen Nadel gestrickt, es gibt sehr viele Zusatzinformationen über Lebensmitteln, mögliche Alternativprodukte, die Tradition und Tipps zur Resteverwertung. Das Buch lässt inhaltlich keinen Anlass zum Kochen bzw. Essen aus und bietet somit einen vollumfänglichen Überblick in die (Gemüse-)Küche der Griechen. Alles geschieht mit einer wohlwollenden Behutsamkeit. Selbst auf den letzten Seiten finden sich nochmals Hilfestellungen zu Themen wie Garten, Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und Küchenplanung. Das Buch hat mir aufgrund seiner Echtheit sehr gut gefallen und ich habe es seit dem ersten Durchblättern noch oft in der Hand und noch öfter in meinen Gedanken gehabt.
Vegetarische & vegane Familienrezepte – in kaum einer Küche ist solch ein Buchkonzept so authentisch wie in der griechischen. Schließlich wird dort rund ein Drittel des Jahres gefastet – oft auch ohne Milchprodukte. Veganes ist für Griechen daher seit jeher normal. In Sachen Authentizität punktet Kalí órexi somit auf voller Linie, auch wenn die griechischen Autoren (Mama und Sohn) nicht in Athen, sondern in Melbourne leben. Die Bildsprache wagt den Spagat zwischen Mama Sias uriger Küche und minimalistischen Foodfotos. Das wirkt nicht immer rund – mich holt es trotzdem ab, weil beide Welten stimmungsvoll inszeniert sind. Kleines Minus: Die veganen Alternativen á la „veganen Käse verwenden“ sind meist gar banal. Großes Plus: Sein Honorar hat der Autor einem Verein für Asylsuchende gespendet.
Dass authentische griechische Küche nicht wirklich aus überbordenden Gyros-Tellern bestehen muss, weiß ich spätestens seit „Griechenland vegetarisch“ von Elissavet Patrikiou oder „Tante Poppis Küche“ von Nikoletta Bousdoukou und ihrer Tante Theopoula.
Nun hat ein weiteres Familien-Gespann ein ebenfalls vegetarisch-veganes Kochbuch mit vielen bodenständigen Gerichten herausgebracht: Kon & Sia Karapanagiotidis heißen sie, sind Mutter & Sohn und präsentieren hier sehr gelungen ihre Familienrezepte: viel Bekanntes (der „Feta Saganaki“ war köstlich!), Traditionelles und Bewährtes ist dabei - teilweise schon immer „veggie“ oder aber „transformiert“…
Das Besondere im Buch: sogar auf Allergien und Unverträglichkeiten wurde beim Verfassen geachtet. So gibt es nicht nur Hinweise zur glutenfreien Zubereitung – es findet sich bemerkenswerterweise auch eine Auflistung FODMAP-haltiger Zutaten mit entsprechenden Alternativen.
„Filotimo“ (Menschenliebe, Respekt vor der Würde anderer) & „Philoxenia“ (Gastfreundschaft) – zwei Begriffe aus der griech. Kultur, die nicht nur in diesem Buch für eine große Rolle spielen. Eng verbunden damit ist Kons Arbeit für seine Hilfsorganisation, die sich in seiner Heimat Australien schon seit 20 Jahren für Geflüchtete und Asylsuchende einsetzt. Die Exkurse zu Liebe, Familie, Widerstand, Freude und Hoffnung machen das Buch für mich zu etwas Besonderem und Lesenswertem.
Ein sehr gelungenes Buch mit unzähligen vegetarischen Köstlichkeiten aus Griechenland. Wer griechische Küche bislang nur als sehr fleischlastig wahrgenommen hat, kann hier prima seinen Horizont erweitern. Die Rezepte sind ausführlich beschrieben und gut nachvollziehbar. Die Fotografie ist für meinen Geschmack etwas zu nah an den Gerichten dran. Der Schwerpunkt des Buches liegt aber ohnehin eher im Geschriebenen. Das beweisen sowohl die umfangreiche Einleitung, als auch die Einschübe zu verscheiden Themen. Das ist folgerichtig, denn der Autor sieht seine Art zu Kochen und sein Buch nicht nur als reine Rezeptsammlung, sondern nach meinem Eindruck auch als eine Art politisches Statement an.
„kali òrexi” liegt auf den ersten Blick im Trend: Man nehme eine Landesküche und lasse Fisch und Fleisch weg. Doch der Menschenrechtsaktivist Karapanagiotidis hat eine Mission!
Der Mann will etwas bewegen! Neben seiner beruflichen Tätigkeit eben auch mit diesem Buch: Die Welt ein bisschen besser machen. In seinem Buch stecken viel Herzblut, Leidenschaft, Familiensinn und Menschlichkeit drin. Aber auch die Lust am Genuss.
Wunderbare griechische Hausmannskost, entgegen dem Klischee ganz ohne Fisch und Fleisch, dafür mit viel Liebe!
Greekish
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.4

Greekish

Über 100 griechisch inspirierte Rezepte. Köstliche Gerichte der modernen griechisch-zypriotischen Küche von Bestsellerautorin Georgina Hayden

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

Griechisch kochen mal ganz anders• Griechische Küche völlig neu interpretiert: so alltagstauglich, frisch und kreativ wie nie zuvor!• Gegrillter Halloumi mit Aprikosen, langsam geschmorte Lammschulter mit 30 Knoblauchzehen oder Baklava-Schnecken: … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Nach der „Fastenküche“ in Georgina Haydens Buch „Nistissima“, darf jetzt wieder nach Herzenslust geschlemmt werden! In „Greekish“ finden sich über 100 griechisch inspirierte Rezepte, die irgendwie griechisch sein sollen und am Ende tatsächlich geschmacklich überzeugen. Zur Not einfach – typisch griechisch - durch die Zugabe von Feta, Oregano, Knoblauch oder schwarzen Oliven. Klingt vielleicht widersprüchlich, schmeckt aber!
Das bekannte „Malaga-Eis“ wird bei ihr zur „Eiscreme mit Metaxa-Rosinen“, das englische „Eaton-Mess“ verwandet sie in „Cretan Mess mit Rosen und Erdbeeren“.
Spätestens bei der „Skordostoumbi“-Pasta, einem Instagram Hype aus 2023 (ein „Feta, Tomaten, Auberginen, Spaghetti-One Pot Ofengericht“) geht Hayden mit ihrem Storytelling dann komplett steil und verordnet das Gericht auf die „Ionischen Inseln“. Egal! Geschmacklich knallt „Greekish“ schon ganz schön. Die „Grünen Gigantes“ oder das geschmorte Hähnchen „Tserepa“ haben es uns angetan. Das Buch hält, was es verspricht: Einfache, frische Alltagsküche. Immer wieder mal mit Feta, Oregano und schwarzen Oliven. ;-)
Bevor ich das Buch auch nur aufgeschlagen hatte, war ich schon ein Fan des Titels. Greekish, also irgendwie griechisch, ist einfach der perfekte Begriff für das, was Georgina Hayden hier abgeliefert hat. Köstliches aus Griechenland und Zypern, das sich fließend zwischen authentisch und individuell bewegt. Rezepte für die ganze Familie und jeden Anlass: vom Essen nach einem langen Arbeitstag bis zur Familienfeier. Unheimlich abwechslungsreich, überraschend, aber nicht erzwungen kreativ, nur um ja irgendwas anders zu machen. Von der Bauernpasta, bei der es in Haydens Haus immer ganz still und friedlich wird, bis zu Gala trin, dem Lieblingsfrühstück ihrer Mutter: Greekish macht einfach richtig viel Spaß – und ordentlichen Gusto auf mehr aus Haydens Welt.
Ein umfangreiches Buch, das in punkto zeitgemäßer griechisch inspirierter Küche keine Wünsche offenlässt. Mit der unkonventionellen Gliederung tue ich mich etwas schwer, was an meiner mitteleuropäischen Prägung mit dem Wunsch nach dem klar definiertem Schema Vorspeise, Hauptgang, Dessert liegen könnte. Die spezielle Einteilung rief bei mir auch die Frage nach der Alltagstauglichkeit auf, da das Buch für mich eher den Wunsch aufkommen ließ, im Garten eine große Tafel aufzubauen und dann mit Freunden in den spätsommerlichen Abend hineinzufeiern. Gerade Kapitel wie „Dinge am Spieß”, „Festmahl” und „Salate, Beilagen & Gemüse” schreien ja förmlich danach. Nach meinem Eindruck hat das Buch in diesem Bereich seine größere Stärke und weckt förmlich die Sehnsucht nach solchen Anlässen.
Wenn einen das Cover so anstrahlt, dann lohnt es sich unbedingt, auch mal einen Blick hinein zu werfen! Nach ihrem im letzten Jahr preisgekrönten Buch „Nistisima“ hat Georgina Hayden auch 2024 wieder ein richtig gutes Kochbuch herausgebracht. In diesem beschäftigt sie sich mit der Küche ihrer griech.-zypriotischen Wurzeln. Mit ihren hauptsächlich griechisch inspirierten Rezepten kann man schon morgens mit einem köstlich-mediterranen, an Sommer-Urlaub erinnernden Frühstück in den Tag starten (ich sage nur: Gegrillter Wassermelonen-Frühstückssalat“), anschließend Mittagessen, Kuchen und/oder Desserts genießen sowie sich auch beim Abendessen an den köstlichen Gerichten erfreuen.
Inspiriert deshalb, weil sie kurzerhand bekannte, traditionelle Rezepte auch einfach mal abwandelt, vereinfacht oder mit anderen Länderküchen vermengt. Apropos vereinfachen: Unkompliziert sind die Rezepte allemal, auch ganze Menüs lassen sich ohne große Mühe zusammenkochen, sehr ansprechend fotografiert ist es sowieso – und wer sich die Erinnerungen an warme Sommertage oder an den letzten Urlaub erhalten möchten, macht hier rein gar nichts falsch. Sehr hilfreich, falls es die griechischen Produkte nicht gerade „umme Ecke“ gibt: die Bezugsquellen-Angabe am Ende des Buches.
Das Buch und seine Rezepte sind sehr gut aufgebaut und bieten zugängliche Gerichte mit griechischem Flair ohne zu überfordern. Die farbliche Gestaltung macht wirklich Lust, das Buch in die Hände zu nehmen. Egal ob Frühstück, Salat oder Ricotta Semifreddo nach geschmorte Lammschulter -die Rezepte sind vielfältig und haben stets den Anspruch, eine zeitgemäße Küche zu bieten. Um „echte“ griechische Küche geht es hier nicht, die Autorin möchte einfach Lust machen, Gerichte mit griechischen Anleihen zu zelebrieren. Das ist in Summe recht gut gemacht, hat bei mir jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Hellas. Die Seele Griechenlands in 80 Rezepten
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 8.3

Hellas. Die Seele Griechenlands in 80 Rezepten

Mit den besten Restaurant-Empfehlungen für Athen

Autor/-in: Verlag: ZS - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe

Olivenöl, Feta und fangfrischer Fisch, Weinblätter, Oktopus und reife, duftende Feigen… die griechische Küche steht für authentische Produkte mit unvergleichlichem Geschmack.
Chloé und Benjamin, Inhaber des Grand Café d'Athenes in Paris, ehren … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Zwei Franzosen, die ein Kochbuch über die kulinarische Seele Griechenlands schreiben? Wirkt auf den ersten Blick schräg, aber lassen Sie mich sagen: Dieses Buch ist Seite für Seite eine gelungene Hommage und eine wahre Wohltat für Augen und Foodie-Seele. Weil das Autorenduo, das in Paris das Grand Café d'Athènes führt, die urbane, etwas modernere Seite Griechenlands ganz offensichtlich liebt, spürt, verehrt und verinnerlicht hat. Ob Typisches wie Kitrinokeftedes (Kürbis-Feta-Laibchen) oder Ungewöhnlicheres wie gerösteter Brokkoli mit griechischem Joghurt und Sumach: Jedes Gericht in Hellas wirkt zeitgemäß und stimmig. Warnung: Ich habe nach dem Durchblättern gleich mal Flüge nach Athen recherchiert. Und nach Paris – unter anderem, um im Café der Autoren vorbeischauen zu können.
Die matte Oberfläche und die toll kuratierten Bilder des Buches gefallen mir auf Anhieb. Die Rezepte sind gut beschrieben und machen in ihrer Zusammensetzung Lust auf´s Nachkochen. Alles scheint gut durchdacht und zeitgemäß. Die 80 Rezepte sind sorgfältig ausgewählt und bieten für diverse Anlässe und Schwierigkeitsgrade Möglichkeiten, sich in der griechischen Küche auszuleben. Mir macht das alles in Summe viel Spaß. Nebenbei bietet das Buch mit unter 20 Euro ein gutes Preis/ Leiszungsverhältniss.
Das ungewöhnliche Buchformat und die sehr schöne Aufmachung mit stimmungsvollen, ästhetischen Fotografien machen sofort Lust auf Kochen, Essen und Griechenland. Hier sind sie alle drin: die Klassiker der hellenischen Küche. Und das Buch hat das leckerste Centerfold überhaupt: Souflaki in fünf Variationen. Ungewöhnlich!
Die Rezepte sind meist authentisch, manchmal etwas modernisiert, wie z.B. Moussaka, aber immer mit der Seele Griechenlands, und das, obwohl die Autoren Franzosen sind! Ein gekonnter Überblick über die griechische Küche.
Hier hatte ich mir durch Umschlaggestaltung und Einleitung tatsächlich etwas mehr versprochen. So ganz wollte bei mir sowohl optisch als auch inhaltlich der Funke nicht so recht überspringen.
Ich tue mich schon von Anfang an mit der Gliederung schwer, da sich mir als Nichtgriechen sowohl die Kapiteleinteilung, als auch die Benennung nicht erschließt. Obendrein finde ich die fast durchgehende Benennung der Gerichte auf griechisch ohne weitere Übersetzung/Erläuterung im Inhaltsverzeichnis nicht benutzerfreundlich.
Summa Summarum ergibt sich für mich so eine Anreihung authentischer Rezepte, die zwar schlüssig und gut nachvollziehbar sind; für meinen Geschmack fehlt aber ein roter Faden. Vielleicht wäre der ein oder andere Einschub mit Hintergrundwissen und eine etwas ausführlichere Einleitung in die einzelnen Kapitel hilfreich gewesen diesen zu erkennen.
Die optische Gestaltung und die Fotografie sind in Ordnung, aufgrund der zumindest in meiner Wahrnehmung oftmals recht dunklen Bilder lädt es mich aber auch leider nicht dazu ein, einfach mal durch das Buch zu stöbern.
Die gemeinsame Leidenschaft für die griechische Küche ließ Chloé Monchalin und Benjamin Rousselet 2014 ihr 1.gemeinsames Restaurant eröffnen. Sie lernte vor vielen Jahren nicht nur ihren Mann, den mittlerweile zweifach besternten Philip Chronopoulos kennen und lieben, sondern auch seine Heimat Griechenland und dessen Küche. Dies ist ihr erstes Kochbuch: mit einem edlen Einband versehen, sehr wertig und auf mattem, cremefarbenem Papier gestaltet – gepaart mit den ästhetischen Food-Fotos und den sehr wundervollen Eindrücken aus der Metropole Athen gefällt mir das Buch schon auf den 1.Blick sehr gut.
Ich mag gut strukturierte Bücher: Bereits am Anfang des Buches finde ich nicht nur ein Inhaltsverzeichnis für die einzelnen Kapitel, sondern auch gleich einen Überblick über die Rezepte. Die Koch-Rezepte sind gut erklärt, überwiegend einfach und lassen sich gut umsetzen; für die eine oder andere Zutat wird man vielleicht in einem Feinkostladen suchen müssen, aber meist ist die Beschaffung unkompliziert.
Obacht aber bei den Backrezepten: Hier hätte ich mir genauere und vor allem fehlerfreiere Angaben gewünscht. Welches Mehl verwende ich, wie lang knete ich den Teig, wieviele „Melomakrona“ mache ich daraus, wie dick sollen sie sein…soll der ganze Sirup auf die Kekse? (besser nicht, sie werden nämlich matschig). Vor allem bei den „Kourambiedes" (1,2 kg Mehl für 25 Stück?), aber auch beim „Tiropsomo“ passten die Mengenangaben der einzelnen Zutaten überhaupt nicht. Das ist sehr schade, schmälert es den Gesamteindruck doch sehr.
Sol

Ø 8.0

Sol

120 Rezepte aus der Sonnenküche. Einfach mediterran kochen. Köstlichkeiten aus Südspanien, Nordafrika und der Levante – einfach und schnell zubereitet

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

Eine mediterrane Reise• Leckere Mittelmeerküche: 120 großartige Rezepte aus Südspanien, Nordafrika und der Levante – aromatisch und köstlich.• Einfach und besonders: Unkomplizierte Rezepte mit wenigen, überall erhältlichen Zutaten schnell … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Ein Buch, das Ottolenghi liebt und „inspirierend“ nennt? Da liegen die Erwartungen gleich mal sehr hoch. Schön: Diese erfüllen sich dann durchaus auch beim Lesen. Die Bilder fühlen sich wie ein kleiner Kurzausflug in den mediterranen Raum an, die Rezepte, die mit angenehm wenigen Zutaten auskommen und meist flott gemacht sind, haben fernwehstillendes Potenzial. Positiv fallen zudem die vielen eigenständigen Rezepte rund um eine Zutat auf. So findet man etwa neun Labneh-Varianten oder auch sechs Muschel-Kreationen in Sol. Kritisieren lässt sich hier nur mit Ach und Krach etwas: Ich hätte mir zu den Rezepten vielleicht noch die eine oder andere persönliche Anekdote des Autorenpaares gewünscht.
„Sol” ist ein Buch, wie ich es liebe. Knappe und schlichte Rezepte mit dazu stimmigen Fotografien, die Lust machen, die Gerichte zu kochen. Es hat dadurch eine unglaublich hohe Alltagstauglichkeit und hält damit auch locker das Versprechen aus der Einleitung ein. Die Gliederung nach Produktgruppen finde ich sehr vorteilhaft. Besonders angetan hat es mir die sehr gemüselastige erste Hälfte des Buches, die viele frische und gesunde Gerichte enthält, die ohne großen zeitlichen Aufwand herzustellen sind. Die Rezepte selbst sind schlicht und nachvollziehbar, das Layout mit untereinander gedruckten Zutatenlisten und Rezepttexten allerdings nicht optimal. Ein alltagstaugliches und zeitgemäßes Buch über mediterran inspirierte Küche, wenn man von kleinen Ausnahmen, die aus der Reihe tanzen, absieht.
Dieses Kochbuch Buch bietet eine große Bandbreite an Rezepten und die Bildsprache lässt Fernweh aufkommen. Natürlich findet man auch hier die typischen Klassiker, die eine oder andere Eigenkreation bereitet dadurch umso mehr Freude. In Summe ein schönes Buch, auch wenn vieles so oder so ähnlich schon in diversen anderen Büchern zu finden ist. Die Stories hinter den Protagonisten gefallen mir und machen die Gerichte authentisch. Das unaufgeregte Foodstyling wirkt schlüssig und animiert zum Nachkochen.
Mediterrane Küche – eine meiner liebsten! Mit diesem Buch kann ich die ganze Mittelmeerregion kochenderweise bereisen: von Italien über Frankreich nach Spanien, rüber geht´s nach Marokko und von dort aus nach Israel oder in den Libanon.
Sam & Sam Clark haben diese 120 Rezepte während der Corona-Pandemie entwickelt und das Buch passend zum 25jährigem Jubiläum ihres Restaurants „Moro“ veröffentlicht.
Wenig Zutaten und unkomplizierte Arbeitsschritte erleichtern mir das Nachkochen. Viel Geschmack und eine große Vielseitigkeit entstehen durch die Rezepte aus unterschiedlichen Länderküchen und ihre Kombinierbarkeit. Zahlreiche Gerichte sind vegetarisch, aber auch Fisch- und Fleischesser*innen kommen nicht zu kurz. Kurzum: Das alles gefällt mir ziemlich gut.
Die Rezepte selbst werden i.d.R. gut beschrieben, haben verschiedene Schwierigkeitsgrade und die Zutaten sind in einem gut sortierten Supermarkt problemlos erhältlich. Ein paar Mal passt es mit den Mengenangaben nicht so ganz 100%ig und es fehlen Zubereitungshinweise (z.B. dass „abgeseihter Joghurt“ erst dann zum Labneh wird, wenn er 24 Stunden oder über Nacht abhängt), auch hätte ich mir eine Angabe über die Gesamtvor- und Zubereitungszeiten zu Beginn der Rezepte gewünscht - unter´m Strich jedoch ist es ein solides Kochbuch für jeden, der auch Ottolenghi mag…
Mit diesem Buch, seinem Layout, der zu großen Schrift, der holzigen Deutschen Übersetzung („Wir haben die Technik des langsamen Schmorens von Zucchini gelernt, als wir im RiverCafe arbeiteten…“) und dem gewollt „Mediterranen Touch“ werden wir nicht so recht warm.
Oft ist auch das auf dem Cover angepriesene „einfach mediterran kochen“ nach unserem Eindruck zu einfach: Grob gehackter Rotkohl mit etwas Zitrone, Öl, Minze, Petersilie und Kümmel (S. 88) kaut sich schwierig.
Ja, das Buch ist durchweg mediterran, wenn man mal von den Nordseekrabben absieht. Die gängigen mediterranen Zutaten wie Feta, Minze, Labneh, Zatar, Pistazien sind alle vorhanden, dennoch vermissen wir in diesem Buch eine klare Linie und neuartige Rezeptideen. Oder ist es am Ende einfach nur die wechselnde Speisekarte des Restaurants der beiden Autoren? Immerhin feiern Sie mit diesem Oeuvre das 25-jähriges Bestehen ihres „Moro“.
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