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Die besten Kochbücher für saisonale Küche

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Das Gemüsekisten-Kochbuch
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.7

Das Gemüsekisten-Kochbuch

Saisonal kochen das ganze Jahr. 100 Rezepte, über 300 Varianten

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

Geniale Gerichte aus der GemüsekisteGemüse satt - das ganze Jahr! Mit über 100 alltagstauglichen Gemüserezepten und unzähligen Tausch-Optionen begeistert dieses Kochbuch nicht nur Gemüsekisten-Fans. Ob knusprige Rösti aus Kartoffeln und schwarzem … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Dieses Kochbuch ist eine Schatzkiste! Eine, die beinahe überläuft mit Rezepten, Tipps und Infos. Kein Wunder, die Autorin ist Expertin für saisonales Kochen, fotografiert, stylt zurückhaltend und übernimmt auch das Foodstyling auf schlichten Requisiten. Stefanie Hiekmann rückt bekanntes und fast vergessenes Erntelieblinge wie Steckrüben (z. B. als Suppe mit Karotten und Mettenden) oder Stielmus (in Tauschtipps) in den Mittelpunkt ihrer durchweg einfachen Zubereitungen. Eine grandiose Idee, sich an Gemüsekisten zu orientieren, saisonaler geht’s wirklich nicht. In jedem der zwölf Monatskapitel finden sich fünf Gemüsesorten jeweils mit Rezept, Tauschtipps, weiteren Infos sowie Jahreszeiten-Basisrezepte (z. B. mit Ofengemüse durchs Jahr). Beachtenswert auch das Farbkonzept des Layouts, dass die Infoseiten durchgängig begleitet. Wertvoll sind am Ende des Buches zwei Register: Nach Gemüsesorten und nach Rezepttiteln. Hervorragend!
Übersichtlich, sehr alltagstauglich und auf das Wesentliche reduziert. Ein Nachschlagewerk und Inspirationsquelle zugleich. Denn hier zeigt die Autorin ein riesiges Spektrum an Möglichkeiten, Gemüse abwechslungsreich in köstliche Gerichte zu verwandeln. Die nach Monaten gegliederte Rezeptsammlung stellt in jedem Kapitel fünf Gemüsesorten vor. Die meisten kennt und liebt man, manche sind im eigenen Kochrepertoire eher unbekannt. Und das ist gut so, denn hier gibt es etwas zu entdecken! Sehr hilfreich ist der Saisonkalender gleich zu Beginn, der einen Überblick gibt, wann welches Gemüse frisch aus der Region kommt. Viele lehrreiche Tipps rund ums Gemüse, appetitanregende Bilder und die tolle Tauschbox, die aus 100 Rezepten eben mal 300 macht - und schon bin ich unglaublich motiviert, der Gemüsekiste im nächsten Jahr eine Chance zu geben.
Noch saisonaler geht es wohl fast gar nicht, ist dieses Buch doch nicht nur in die 4 Jahreszeiten, sondern in 12 einzelne Monate unterteilt. Die Tauschoptionen für die über 100 Gemüserezepte machen daraus schnell mal über 300 Rezepte und liefern viel Inspiration auch für eigene Kreationen. Dieses Buch ist ein absoluter Schatz für alle, die saisonale, frische und vor allem pflanzenbasierte Küche lieben.
Ob nun die Vorstellung der 5 Gemüse des Monats, die Tipps zur Haltbarmachung, Gewürzverwendung, Resteverwertung oder Regrowing – jede Seite ist eine Fundgrube für Interessantes und Wissenswertes. Gern folge ich der Aufforderung der Autorin – die hier übrigens alles selbstgemacht hat (Rezepte, Styling Foto & Texte) – beim Kochen kreativ zu werden.
Verständlich beschrieben – sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene geeignet – findet man hier Kombinationen, die die Alltagsküche so richtig aufwerten und dem Gemüse verdientermaßen eine tolle Bühne geben.
Apropos finden: Top ist auch das Zutatenregister – bitte nachmachen, liebe AutorInnen & Verlage!
Man wundert sich, dass bisher noch niemand auf das Konzept dieses Kochbuchs gekommen ist, wenn man bedenkt, wie verbreitet Gemüsekisten mittlerweile sind. Aber Kochbücher zu machen, die es so noch nicht gibt, ist eben auch das Talent der Erfolgsautorin. Die Gliederung nach Monaten und saisonalem Gemüse ist stimmig, die Rezepte und elegant reduzierten Bilder machen Lust zum Nachkochen (und auf eine Gemüsekiste). Die Gestaltung des Buches unterstützt dies mit einer perfekten Balance aus gemütlichem Retrocharme und modernem Design. Zwischendurch lockern Tipps zur Vermeidung von Küchenabfällen, zu eher unbekannten Gemüsesorten und Zubereitungsvorschläge das Buch auf. Das ist in diesem Buch besonders sinnvoll, da man als Gemüsekistenabonnent ja wirklich mit dem ganzen Zeugs konfrontiert ist. Kurzum: Sehr gelungen!
Stefanie Hiekmanns Kochbuch „Das Gemüsekisten Buch“ ist vor allem für Menschen gedacht, die etwas Unterstützung bei der saisonalen Verwendung von Obst und Gemüse brauchen und auf der Suche nach neuen Ideen für die tägliche Gemüseküche sind. Schön sind die Gemüse-Austauschmöglichkeiten, die für jedes Rezept angeboten werden, sollte die jeweilige Zutat gerade keine Saison haben. Praktisch sind auch die zwei Register am Ende des Buches, die zu Beginn gut erklärt werden. Die Rezepte selbst sind für mich jedoch nicht alle überzeugend – anstelle einer Anleitung für Rührei und Fischbrötchen, hätte ich mich über innovativere Vorschläge gefreut. Oder sie einfach weggelassen. Zeitangaben wären außerdem - vor allem für Kochanfänger:innen – wünschenswert.
Vom Kochen und Leben auf dem LandBlick ins Buch
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.5

Vom Kochen und Leben auf dem Land

Homefarming-Kochbuch mit über 100 leckeren, saisonalen und naturnahen Rezepten und Geschichten über das Landleben

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

Die neue LandlustKochen und genießen mit saisonalen Produkten aus dem eigenen Garten: Newcomer Julius Roberts erzählt vom Leben auf seinem Bauernhof und präsentiert einfache und bodenständige Gerichte. Von herzhaften Mahlzeiten im Winter über Gerichte … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Dieses charmante Landkochbuch ist viel mehr als nur ein Kochbuch, es ist eine sehr persönliche und emotional erzählte Geschichte über die existenzielle Entscheidung aufs Land zu ziehen, über den Wunsch, im Einklang mit der Natur zu leben, über erlebte Rückschläge und Erfolge. Diese berührende Geschichte wird von atemberaubenden Photos begleitet, die eine fast poetische Stimmung erzeugen. Diese setzt sich in den Gerichten fort. Hausmannskost mit viel Liebe, zwar bodenständig, aber immer mit kleinen Raffinessen. Saisonale Küche und die Kunst des Abschmeckens - zwei Säulen, auf denen der Autor seinen Kochstil aufbaut und das bringt er in diesem Buch sehr überzeugend rüber. Für mich hat sich der Kauf eines Kochbuches schon gelohnt, wenn ich DAS ultimative Rezept für mich und meine Familie entdeckt habe. Kochen Sie das geniale Brathähnchen mit Estragon aus diesem Buch, es wird Sie glücklich machen!
Posierende Autoren auf Covern von Kochbüchern machen mich ehrlich gesagt erstmal misstrauisch. Doch ich werde früh eines Besseren belehrt. Das Kochbuch ist wunderschön aufgemacht. Die Typografie und das Layout sind wie aus einer anderen Zeit und die dazu passenden Fotos erinnern an Urlaube in einem alten englischen Landhaus. Hier streife ich plötzlich selbst durch Felder, lecke mir die Finger von gedämpftem Aprikosen-Biskuit, stapele Heuballen und gehe mit Julian und seinen Brüdern fischen. In den längeren Textbeiträgen, die die Jahreszeiten voneinander trennen, lerne ich, was es bedeutet, Selbstversorger zu sein und bekomme ein Gefühl von der Arbeit, der Demut vor der Natur, aber auch von der Freude und Zufriedenheit über eine geglückte Ernte und deren Ertrag. Die Jahreszeiten finden sich stimmig in den Rezepten wieder, die Beschreibungen sind schlüssig und machen auch Kochänfanger:innen Lust am Herd loszulegen.
Groß Britanniens neuer Kochbuchstar ist ausgebildeter Küchenchef und erzählt hier auf schwärmerische Art vom Leben und Kochen auf seiner Farm im Süd-Westen Englands. Das macht er ziemlich gut, in dem er einleitend zu seinen Rezepten sagt, sie seien als Wegweiser zu sehen und nicht in Stein gemeißelt. Seinen Erzählstil behält Julius auch in den Rezepten bei (Achtung: Die Personenzahlen variieren sehr!), was allerdings gelegentlich die Zutatenlisten oder die Anleitungen unübersichtlich machen kann. Es hat aber trotzdem einen Nutzwert, wenn er z. B. detailliert das Garen eines Huhns auf einem Gemüsebett beschreibt. Hierfür hat er bereits anfangs empfohlen, ein Bratenthermometer anzuschaffen. Nicht nur die sehr schönen Farm-Fotos wirken authentisch, Julius schaut selten direkt in die Kamera, auch das Styling der Foodfotos ist sehr reduziert, das macht Appetit auf (britische) Landhaus-Gerichte.
Das einladend und stimmig gestaltete Cover verspricht eine nostalgische Reise zu Bauernhof und Küche des sympathischen Social-Media-Stars Julius Roberts. Die Rezepte halten das Versprechen einer einfachen und schnellen Küche (z.B. Rote-Bete-Suppe aus 3 Zutaten, S.244) und wirken erfreulicherweise wirklich oft so, als ob hier spontan überlegt worden wäre, was gerade im Bauerngarten wächst oder sonst wie in der Küche zu finden war. Der feine Grad zwischen Hipster-Nostalgie und authentischer Biederkeit kippt allerdings bei den Foodfotos (z.B. beim Pistazienparfait, S. 163) zu oft zugunsten der letzteren. Schade, denn das macht das versprochene Eintauchen in die ländliche Welt des Kochs etwas schwer.
Julius Roberts beschreibt hier sehr ausführlich (und manchmal auch etwas romantisierend) sein Leben und Arbeiten auf der Farm und seine Verbindung zur Natur: sein Enthusiasmus für saisonale Küche und Begeisterung für gute Lebensmittel ist unüberlesbar und ansteckend.
Die Rezepte sind in der Regel unkompliziert, bodenständig und auch abwechslungsreich (was vielleicht auch einigen Zutaten geschuldet ist, die man nicht unbedingt mit rustikaler englischer Landküche in Verbindung bringt, z.B. Burrata, frische Curryblätter, französicher Käse o.ä.).
Roberts beschreibt seine vielfältigen, als Inspiration gedachten Rezepte sehr detailliert, allerdings auch sehr textlastig. Das überfrachtet die Rezepte manchmal etwas – es spiegelt aber auch seine Freude an der Wissensvermittlung wieder. Es geht um das Verständnis für den natürlichen Kreislauf der Jahreszeiten und das bewusste Genießen von frischen Zutaten: das kann er sehr eindrücklich vermitteln.
Da hast du den Salat.Blick ins Buch
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 8.2

Da hast du den Salat.

Köstliche Rezepte für jeden Tag

Autor/-in: Verlag: Callwey

Nie mehr langweilige Blattsalate – sondern die Frische der Saison direkt auf den Teller, egal zu welcher Jahreszeit. Mit über 75 köstlichen Rezepten bietet diese Callwey Buch eine bunte Palette an Gerichten, die nicht nur den Gaumen verwöhnen, sondern … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Hier gefällt neben den saisonal geordneten kreativen Rezepten besonders der Aufbau des Buches. Nach informativen Einstiegsseiten folgen in den Jahreszeiten-Kapiteln ausführliche Saisonkalender, zwischen den 2-Personen-Rezepten ein großer Salat zum Teilen, mit ausführlicher Präsentationsanleitung, sowie ein Salat zum Mitnehmen, da können Supermarkt-Salattheken einpacken. Dressings und Toppings finden sich in einem Extrakapitel, das verkürzt Zutatenlisten und schafft übersichtliche Anleitungen. Daneben liefert Emily zahlreiche Tipps zum „veganisieren“ ihrer Salatkreationen. Kleiner Wehmutstropfen: bei den Zutaten setzt sie manchmal etwas zu viel voraus, z. B. „Sev“ oder „Farro“ sind im deutschsprachigen Raum wenig gebräuchlich in der Für-jeden-Tag-Küche. Ausprobierenswert ist der „winterlichen Obstsalat“ mit Kamillentee im Dressing. Großes Plus: Das Register nach Zutaten. Alles in allem gut gelungen!
Die im Londoner Hipster-Stadtteil Hackney wohnende Autorin bedient sich bei Tiktoktrends („Green Goddess“-Dressing, S.188), aber auch eher klassischen Rezepten (Panzanella, S.69) und gibt ihnen ihre eigene Handschrift. Die nach Jahreszeiten sinnvoll sortierten Salate springen einen vor Frische geradezu an, man glaubt sie förmlich beim Anschauen schon zu schmecken. Auf große Teile des Grundlagenteils hätte man allerdings verzichten können. Dass ein Messer hilfreich ist, um „Speisen schnell und sicher zuzubereiten“ (S.7) dürfte den meisten Hobbyköchen bekannt sein und wer bitte weicht sein Gemüse vor dem Verzehr stets 5 Minuten lang in Essigwasser (S.8) ein?
Ein Buch für saisonale Salate – sowohl für den Teller, als auch im Glas für unterwegs. Emily Ezekiel hat viele bunte und ideenreiche Rezepte versammelt, da sollte wirklich auch für jeden Salatmuffel etwas dabei sein. Im hinteren Teil gibt es außerdem tolle Anleitungen für verschiedene Dressings und Toppings. Jede Jahreszeit wird mit einem bebilderten Saisonkalender eingeleitet. Für mich wäre es an dieser Stelle ratsam gewesen, zu benennen an welchem Ort sich die beschriebene Saison befindet. Spätestens hier fällt auf: Saisonal ist nicht gleich Regional. Denn wer nachhaltig handeln und möglichst frische Produkte verwenden will, sollte sich in Deutschland fix einen Ersatz für Avocado, Zitrusfrüchte oder Datteln suchen.
Langweilige Salatkombinationen ade! Diese abwechslungsreiche Rezeptsammlung imponiert mit appetitanregenden Fotos und klaren kurzen Anleitungen, die den Einstieg in das Thema Salate einfacher machen. Die vorgestellten Salatkreationen sind vielfältig, wir finden hier auch Desserts und Snacks in Form von Obstsalaten und für Vegetarier und Veganer gibt es stets Alternativvorschläge. Ein ausführliches Kapitel mit Dressings und Ölen sowie nützliche Infos zu Bevorratung und Ausstattung sind tolle Add-ons. Zu jedem Rezept gibt es Angaben zu den Zubereitungszeiten, hier geht man allerdings davon aus, dass man auch die Komponenten, die ihrerseits Vorbereitungszeit erfordern, bereits vorrätig hat. Der Umgang mit Säure und Schärfe ist an manchen Stellen sehr großzügig, hier ist eher Vorsicht geboten.
Bücher über Salate findet man eher selten – wie schön, dass es nun dieses Buch gibt.
Hier wurde eine wirklich bunte Palette unterschiedlichster Gerichte zusammengestellt – für mich sind zwar nicht unbedingt alle ein Salat, aber das liegt ja im Auge des Betrachters. Auf jeden Fall beweist die Autorin, dass Salate viel mehr sind als bloße Beilagen oder leichte Sommergerichte.
Kreativ und vielseitig sind die Rezepte allemal, das gefällt mir ziemlich gut und inspiriert.
Rezepte für Dressings, Würzöle, Toppings oder Eingelegtes machen die Rezepte rund. Die verwendeten Fertigprodukte wie z.B. Kimchi, Labneh oder Dukkah könnte man aber ebenso selbst herstellen.
Klare und lebendige Bilder, eine modernes Layout – die Gestaltung des Buches ist ansprechend. Abzüge gibt´s bei mir für die manchmal nicht ganz stimmigen Mengenverhältnisse, die teilweise sportlichen Zubereitungszeiten und die ab und zu nicht wirklich passgenauen Saisonzeiten (Brombeeren & Grünkohl im Frühjahr?)
Der Geschmack der Jahreszeiten
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 8.2

Der Geschmack der Jahreszeiten

Saisonale Rezepte – purer Genuss für jeden Tag

Autor/-in: Verlag: Knesebeck

Das Jahreszeitenkochbuch: mit frischen Zutaten durch das Jahr. Die pure Lust am Kochen – ob Spargel-Carbonara im Frühling oder Kürbissuppe mit Gruyère im Herbst: Blanche Vaughan zaubert zu jeder Jahreszeit Köstliches auf den Teller. Bei ihren über … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

„…es gilt im Leben und beim Essen, das Beste daraus zu machen.“, so das Motto der Köchin, Kochbuchautorin und Redakteurin („Food & Garden“) Blanche Vaughan.
Mit diesem Buch scheint es ihr schon gelungen: es feiert nicht nur die Zubereitung von Gerichten, das Kochen für Familie und Freunde, sondern bringt mit diesen Rezepten ganz wunderbar den Rhythmus der Natur auf den Teller.
Es würde allein schon große Freude machen, sich an den sehr ästhetischen Bildern satt zu sehen – aber das wäre ja schade, wo doch auch die Rezepte so sehr zum Kochen animieren. Immerhin 150 sind im Buch zu finden: sie sind vielfältig, auch für den Alltag geeignet und reichen von einfachen Gerichten bis hin zu ganzen Menüvorschlägen incl. Vorschlägen für die Tischdekoration – liebe ich! Die Rezepte sind insgesamt gut nachvollziehbar und erfordern keine schwer zu beschaffenden Zutaten.
Das feste, matte Papier unterstreicht den Charakter dieses Buches: Rezepte - Texte – Fotos – ein rundum gelungenes Buch!
Ein Urlaub auf einem großzügigen Landgut, eine Küche mit Eisenherd und Kupfertöpfen. Man kocht und isst zusammen, was die Jahreszeiten gerade so hergeben, aber vor allem, worauf man gerade Lust hat. Da darf dann auch mal die „Tofupfanne“ (S.174) auf den Tisch, genauso wie Gerichte aus Indien oder Nordafrika. Während sich letztere mühelos in die herausragende visuelle Erzählung des Buches einfügen, wirken die Fotos der asiatischen Gerichte leider manchmal wie ein Fremdkörper (z.B. scharfer Gurkensalat, S. 120). Trotzdem ein wunderbares Kochbuch zum Träumen!
Ein elegant gestaltetes Kochbuch, das vor allem mit einem wunderschönen Design und atmosphärischen Photographien punktet. Diese Rezeptsammlung ist solide, alltagstauglich und gut durchdacht, nach Jahreszeiten und ausgewählten Zutaten gegliedert. Rhabarber oder Wildkräuter als Stars im Frühling, elegante Spargelgerichte und traumhafte Desserts im Sommer, asiatisch inspirierte Köstlichkeiten im Herbst und luxuriöse Schokoladenkreationen im Winter.
Warenkundliche Informationen zu jeder Zutat, Menüvorschläge für jede Jahreszeit und sogar Tipps für die Tischdekoration lassen keine Wünsche offen.
Manche Rezepte mögen Kennern bekannt vorkommen, stammen sie doch gar nicht von der Autorin. Denn ihr Werk ist weniger eine Sammlung eigener Kreationen als zum großen Teil Sammlung spannender Rezepte anderer renommierter Autoren.
Blanche Vaughan ermöglicht uns mit ihrem Buch „Der Geschmack der Jahreszeiten“ einen Blick in ihr Zuhause, denn unter ihren 150 Rezepten sind viele, die sie dort auch selbst regelmäßig zubereitet. Diese sind größtenteils unkompliziert und wurden von vielen verschiedenen Fotograf:innen fotografiert. Dementsprechend unterschiedlich ist auch der Stil im Buch. Gegliedert sind die Rezepte durch Jahreszeiten. Allerdings gibt es auch Unterkategorien wie „Reis“ oder ganz allgemein „Gewürze“. Das hat mich ein wenig irritiert, weil es dadurch an klarer Struktur verliert. Vielleicht ist dieses Buch aber auch vielmehr eine Blanche Vaughan Rezepte-Sammlung aus all ihren Veröffentlichungen in House-&-Garden, als ein stringentes Jahreszeitenkochbuch.
Ein sehr schön fotografiertes 300 Seiten starkes Kochbuch, das den Leser durch das Jahr begleitet. Es ist ein ausgezeichnet übersetzter coffeetable-Wälzer, der wirklich spannende Rezepte in sich birgt. Leider ohne Zubereitungszeiten als Orientierungshilfe. Es ist darum äußerst hilfreich, das ausgewählte Rezept, samt informativem Vortext vorab in Gänze zu lesen. Sonst wird man, wie beim „Dammhirsch“ überrascht, dass man zunächst vier Quitten vier Stunden im Ofen backen soll. Drei Früchte hat man (wofür?) über, eine wird für das Rezept püriert. Das (am Vortag) marinierte Fleisch wird in Entenschmalz (!) angebraten. So ganz einfach ist es mit Übersetzungen englischer Rezepte für die deutschsprachige Leserschaft leider nicht immer. Für eine „Spargeltarte“ lässt sich in unseren Breiten Brunnenkresse nicht „in jedem gut sortierten Supermarkt schnell nach der Arbeit shoppen“. Gewiss macht die Mehrzahl der beinahe unzähligen Rezepte aber ordentlich Lust auf’s Ausprobieren.
Casual Fine Dining

Ø 7.9

Casual Fine Dining

70 unkomplizierte Rezepte für außergewöhnlichen Genuss am Feierabend

Autor/-in: Verlag: Christian

Next-Level-Feierabend!Für Feinschmecker, Foodies und Gourmets gibt es nichts Besseres als gutes Essen. Im stressigen Alltag ist Zeit allerdings knapp. Die meisten Kochbücher zu schneller Feierabendküche erfüllen jedoch nicht die Ansprüche von Genussmenschen. … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Dieses Kochbuch vereint so vieles, was ich an einem Kochbuch schätze: unglaublich kreative Geschmackskombinationen, cooles zeitgemäßes Foodstyling, neue Ideen und eine relativ einfache Umsetzbarkeit. Die Rezepte eignen sich sehr gut für die Feierabendküche und auch optisch sind die Ergebnisse oft ein echtes Highlight. Die Zuordnung zu den jeweiligen Jahreszeiten ist klar nachvollziehbar und sehr gelungen, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Das Spiel mit den unterschiedlichen Konsistenzen und Aromen begeistert.
Sowohl Kochanfänger als auch ambitionierte Hobbyköche finden hier viele tolle Anregungen und werden mit einem köstlichen Ergebnis belohnt. Lediglich bei der optischen Umsetzung wünscht man sich manchmal, man würde die Tricks der Foodstylisten kennen.
Das erste Kochbuch des Berliner Foodbloggers macht schon beim Durchblättern Freude. Freude darüber, dass hier nicht – wie sonst häufiger üblich - Rezepte aus dem Internet kompiliert werden, sondern ein stimmiger Einblick in die kreative und individuelle Handschrift des Hobbykochs gewährt wird. Freude auch über das sehr gelungene Plating der Gerichte, die allerdings ein wenig aufgrund der Vorliebe für arg beige Hintergründe und Teller verblasst. Ausgerechnet beim Titelbild fällt das besonders ins Auge. Auf Gerichte wie das Radieschen-Kohlrabi-Carpaccio (S.28) trifft der Begriff „Casual Fine Dining“ perfekt zu, auf andere (Orechiette mit Pilzragout, S. 143) aber nicht so wirklich. Aber was solls: Egal mit welcher Erwartungshaltung man das Buch gekauft hat, man wird seine Freude damit haben!
Den Titel dieses Buches bringt man vielleicht nicht sofort mit dem Begriff „Saisonale Küche" in Verbindung, liegt doch der Fokus des Buches auf etwas ganz anderem - der des Autors aber grundsätzlich auf saisonaler und regionaler Küche.
Dieses Buch hat mich schon von der 1.Seite an neugierig auf´s Nachkochen gemacht. Warum? Allein schon die Fotos sind sehr gelungen, ebenso wie das Styling – hat er übrigens beides selbst übernommen. Chapeau!
Was lerne ich? Jahreszeitenküche, die sich – ganz undogmatisch – an saisonal verfügbaren Produkten orientiert, ist auf gar keinen Fall langweilig und altbacken und Feierabendküche muss nicht aus Fertigprodukten bestehen. Mit Lust und ein bisschen Kreativität lassen sich aus den einzelnen Komponenten der vielseitigen Rezepte immer wieder neue Gerichte zaubern und dank der Anrichtetipps auch immer fantastisch aussehen. Die Gerichte sind nicht zu einfach, aber auch nicht übermäßig komplex – sie bieten die perfekte Mischung aus Anspruch und Genuss. Die übersichtliche Darstellung und Erklärung der Zubereitungsschritte erleichtern das Nachkochen sehr; gewünscht hätte ich mir allerdings ein übersichtlicheres Register.
Casual Fine Dining – und das ganz unkompliziert nach Feierabend. Das verspricht Fabian Dietrich auf dem Cover seines Buches. Dietrich erklärt zu Beginn des Buches seine eigene Sicht auf den Begriff „Fine Dining“. Das ist gut, denn meine Interpretation fällt anders aus. Das Layout und die Stimmung der Fotos sind clean und hipp. Das Foodstyling ist meiner Meinung nach jedoch nicht immer passend zu den Gerichten. Drillinge und Knusperhuhn wirken etwas gezwungen und künstlich, nicht wirklich casual. Auch die Zutaten entsprechen nicht immer der jeweiligen Jahreszeit: Aprikosen und Gurken findet man (leider) nicht mehr im Herbst – zumindest nicht aus Deutschland. Insgesamt eine schöne Buchidee mit kreativen Rezepten, die mich so umgesetzt jedoch nicht an den Herd lockt.
Eine Next-level-Feierabendküche möchte Fabian Dietrich, Autor, Foodblogger, Fotograf und Stylist vermitteln zu kochen. Das ist ambitioniert, denn „Backkartoffeln“ sollen in einer Stunde im nicht vorgeheizten Ofen gar werden, bevor sie mit Kräuterquark, Ei, Lachs und Kaviar noch nach Anleitung angerichtet werden. Feierabendküche eben, aber next level? Fabians beste Freunde sind Pürierstab und Foodprocessor, beide oft im Einsatz für Cremes & Co. Schöne Abendbrot-Interpretation: Vanillekarotten auf Zwiebel-Brot-Püree und Haselnuss, fertig in 35 Minuten. Aber aufgepasst: Die Zeit für die Vorspeise für zwei Esser, berechnet Fabian nach dem mis-en-place. Fine dining ohne Haupt- und Nachspeise. Und trotz der vier Jahreszeiten-Kapitel, nimmt es der Autor mit saisonalen Zutaten nicht so genau, fotografiert im Sommer frische Erbsen, kocht aber eine Seite weiter eine Gazpacho mit TK-Ware. Oder legt frische Heidelbeeren im Winter an Misokaramell.
Jahreszeitenküche

Ø 7.7

Jahreszeitenküche

Einfach, schnell, günstig

Autor/-in: Verlag: Südwest

Nachhaltige Gerichte müssen nicht teuer seinWer braucht sie nicht, die gesunden, einfachen und familientauglichen Rezepte für jeden Tag? Wenn Ben Kindler kocht, geht er auf den Markt und lässt sich von regionalem Gemüse und Obst inspirieren. Dabei … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Saisonale Küche, bei der das Gemüse die Hauptrolle übernimmt, die aber trotzdem nicht ausschließlich „veggie" ist – so koche ich gern.
Die „tierischen“ Rezepte befinden sich in einem Extra-Kapitel, Empfehlungen zu den passenden Gemüsegerichten natürlich inkludiert - ein sehr gelungenes Konzept, wie ich finde. So bleiben die tierischen Produkte das, was sie meiner Ansicht nach auf unseren Tellern eigentlich immer sein sollten: etwas Besonderes, nichts Alltägliches. Zusätzlich dazu erfordern die Rezepte keine teuren Zutaten – für den Autor ein 2.wichtiger Aspekt in diesem Buch.
Weniger ist manchmal mehr – das merkt man nicht nur an der reduzierten Bildsprache von Joss Andre, der hier u.a. auch für die Foodfotografie zuständig war (nicht überladen, sondern wunderschön schlicht und klar, wie ich finde) sondern auch an den i.d.R recht übersichtlichen Zutatenlisten und an den recht wenigen Gewürz-Must-Haves.
Ein solides Kochbuch für Kochanfänger, die Bärlauchcremesüppchen (S.40), Mousse au Chocolat (S.127) oder Kartoffelgratin (S.108) bereits für „frech“ halten (Rückseite). Dazwischen findet man aber auch einige wenige originellere Rezepte wie das Rosenkohlcurry mit Maronen (S.138). Die Foodfotos sind hochwertig und clean gemacht, genau wie das Layout. Schön ist die Idee, dass die Rezepte allesamt vegetarisch sind und Fleisch und Fisch nur als Add-ons im letzten Kapitel vorgestellt werden. Zurück zur Buchrückseite: „einfach, schnell und lecker“, das sind die Rezepte nun wirklich alle.
„Die Jahreszeitenküche“ von Ben Kindler präsentiert sich als Rezeptsammlung, die eine einfache, schnelle und preiswerte Küche verspricht. Das minimalistische Design und die auf das Wesentliche reduzierte Fotografie gefallen sehr. Die Rezepte sind saisonal geordnet, die meisten spiegeln die jeweilige Jahreszeit wider. Das Kapitel „Fisch und Fleisch“, ein Ad-on in diesem saisonal gegliederten Kochbuch, mag sinnvoll sein, wirkt aber im Gesamtkonzept des Buches etwas befremdlich. Alles in allem ein gelungenes Kochbuch mit vielen Anregungen für die tägliche Küche, vor allem Kochanfänger werden ihre Freude daran haben. Vorsicht bei den Backrezepten: Hier ist die schnelle Lösung nicht immer die Beste.
Der Autor Ben Kindler ist mit einem großen Garten aufgewachsen. Vielleicht war sein Garten genauso groß, wie seine vielen Ideen, die in dieses Kochbuch geflossen sind. Soßen, Salz, Gewürze, Reis – es scheint, als ob der Autor sich nicht ganz entscheiden konnte oder kurz vergessen hat, dass er eigentlich über Jahreszeiten schreiben wollte. Die meisten Rezepte sind für Einsteiger:innen geeignet, eine Anleitung zum Braten von Spiegeleiern hätte es dennoch nicht gebraucht. Das Versprechen der einfachen, schnellen und günstigen Küche wird gehalten, nur der rote Faden fehlt für mich.
Ben Kindler kocht in seiner eigenen Kochschule in Freiburg. Und aus seinem Kochkurs-Ordner präsentiert er seine Lieblingsrezepte in vier Jahreszeiten-Kapiteln, eingerahmt von „Basics“ (z. B. Handwerkszeug, Gemüsebrühe etc.) sowie „Fleisch & Fisch als Upgrade“ (z. B. Saiblingsfilets, Rumpsteak und vegane Bratensauce). Richtig gelesen: vegane „upgrade“- Beilage (passt zum Kartoffelgratin). Das ist dann doch arg einfach. Nicht zu Ende gedacht: die Seite „Reis“, jede Sorte mit Grundrezept. Im Rezeptteil wird auf ein weiteres Rezept mit Reis („erster Schritt“) verwiesen, in einem ganz anderen Reis:Wasser-Verhältnis. Ähnlich die Dressings: für deren Verwendung findet sich gerade mal ein Tipp. Wohingegen ganz sicher der Bratkartoffelsalat (samt dazugehörigem Dressing!) im Sommer pur schmeckt und wann anders mit Rumpsteak.
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