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Die besten Kochbücher für südost-asiatische Küche

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Malaysia
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.6

Malaysia

Familienrezepte aus der vielseitigsten Küche Asiens

Autor/-in: Verlag: AT Verlag

Die malaysische Küche ist eine der letzten unentdeckten Küchen Asiens, zumindest im deutschsprachigen Raum. Doch was macht sie so besonders? Es ist eine ganz eigene, besonders bunte Küche. Durch seine Lage an der Küstenstrasse von Malakka ist das … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Mein Auge bleibt schon beim Cover hängen. „Vielseitigste Küche Asiens“ steht im Untertitel. Ist das wirklich so? Der Ruf hierzulande ist ein anderer. Thailand ist doch King. Und Indien und Japan. Aber jeder, der sich mal durch die Straßen von Penang oder Georgetown gefuttert hat, der weiß, dass die malaysische Küche durchaus ganz oben mitspielen kann. Das beweist auch dieses Kochbuch. Roti Canai, Nasi Lemak, Mee Goreng – die Klassiker sind abgedeckt. Aber es gibt auch Überraschungen für den mitteleuropäischen Gaumen: Rindfleischsuppe auf malaysisch, Sup Tulang, oder geschmorte Jackfruit, Rendang Nangka. Besonders angetan hat’s mir der Dessert-Teil. Der berühmte Teh Tarik – endlich mal zum Selbermachen! Bisschen kurz kommt mir die Warenkunde. Das Buch ist überwiegend ein Rezeptebuch. Ist es als solches alltagstauglich? Klares Ja! Bisweilen sind die Zutatenlisten lang und auch die Zubereitungszeiten. Aber niemand hat versprochen, dass sich die Gerichte in fünf Minuten zaubern lassen! Mir gefällt übrigens auch die Gestaltung sehr mit gelungenen Fotografien und tollem Papier – so sehr, dass ich das Buch eigentlich gar nicht ins Klecks- und Spritzer-Risikogebiet meiner Küche nehmen will. Aber sei’s drum. Dieses tolle Buch verdient, dass aus ihm nach Herzenslust gebrutzelt wird!
„Malaysia“ überzeugt durch eine ausgesprochen persönliche und authentische Hinführung zu den Rezepten, welche die Verbindung des Autors zu seiner kulturellen Herkunft spürbar macht. Die Erinnerungen an seine Kindheit, geprägt von den Kochkünsten seiner malaysischen Mutter, schaffen die Verbindung zur Kultur und machen die Gerichte noch greifbarer. Das Buch punktet mit einer klaren Struktur und einer vielfältigen Bandbreite an Rezepten – von einfachen Grundlagen bis hin zu raffinierten Gerichten. Ob traditionelle Klassiker, kreative Vorspeisen oder süße Desserts – jedes Rezept trägt eine sehr persönliche Note und vermittelt die Vielfalt der malaysischen Küche auf eine charmante und glaubwürdige Weise. Große Klasse!
Asche über mein Haupt: Von der malaysischen Küche hatte ich bisher gar keine Ahnung. Eine der wenigen asiatischen Landesküchen, die mir fremd sind – dementsprechend gespannt bin ich an das Buch herangetreten. Vom stimmungsvollen Cover bis zu der abwechslungsreichen Rezeptwelt wirkt das Ganze für eine Liebhaberin anderer südostasiatischer Küchen dann gar nicht mal so fremd. Ich würde sogar sagen: überraschend vertraut. Mein Enthusiasmus, gleich etwas ausprobieren zu wollen, wurde allerdings ausgebremst, weil manche Standardzutaten (wie Karamell-Sojasauce oder die Gewürzmischung Panch Phoron) doch nur online aufzutreiben sind.
Man nehme 100 Gramm malaysisches Currypulver. Das ist kein Druckfehler, sondern Teil des Rezepts für „Kari Terung“ (Auberginencurry) und steht stellvertretend für die intensiven Aromen, die dieses Buch auszeichnen. „Malaysia“ von Christopher Aziz Krebs eröffnet eine neue Welt der asiatischen Küche und füllt eine Lücke auf dem Kochbuchmarkt. Man möchte losziehen, einkaufen und nachkochen, bis der Tisch vor lauter Gerichten kaum noch zu erkennen ist. So beschreibt es Krebs, wenn seine malaysische Mutter zu Hause kocht und dafür sorgt, dass alle satt werden. Er selbst hat Koch gelernt, und das Buch profitiert von seinem professionellen Blick auf Rezepte, die keine Fragen offen lassen - wenn man sich auf ungewohnte Mengen Chili, Tamarinden- und Garnelenpaste einlässt.
Komisch, dass man diese asiatische Ecke nicht schon vorher auf dem Zettel hatte. Da musste erst Koch und Restaurantbesitzer Christopher Azis Krebs kommen, um aus dem mütterlichen Schatz malayischer Familienrezepte mit seiner Kompetenz ein wunderbares Kochbuch zu machen. Selbstverständlich auf der Basis von traditionellen Rezepten, wie zum Beispiel Sliders, das sind seine Milchbrötchen-Sandwiches, die sich jeder nach Lust und Laune üppig und fantasievoll belegen kann und die garantiert weg gehen, wie warme Semmel. Im vegan-vegetarischen Kapitel haben es mir gebratene Schlangenbohnen, Tofu mit schwarzem Pfeffer, gebratener Wasserspinat und gebratene Eier in Sojasauce mit wenigen Zutaten, Zubereitungszeiten um die 30 Minuten und immer mit dem Zusammenspiel von Schärfe, Säure und Süße besonders angetan. Fazit: Dieses Neuland sollte wirklich jeder entdecken!
Thai Kitchen
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.6

Thai Kitchen

100 Rezepte aus der Thailändischen Küche. Von Pad Thai über Thai Curry bis Tom Kha Gai

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

Einfach, aromatisch, Thai!• 100 beliebte thailändische Rezepte – authentisch & lecker• Thai Curry, Pad Thai & Som Tam: alle Klassiker der thailändischen Küche in einem Kochbuch• Thai-Feeling pur dank stimmungsvoller Food-Fotografie• … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Mein Herz geht auf schon mit dem ersten Rezept Miang Kham, Vorspeisenteller, bei dem man die Zutaten, Nüsse, Shrimps, gehackter Ingwer, in Betelblätter wickeln und dann im Ganzen in den Mund stecken darf. Miang Kham gibt es nicht überall in Bangkok. Und wo habe ich das jemals in einem Kochbuch gesehen?! Dafür allein: volle Punktzahl. Auch die Auswahl der übrigen Rezepte geht weit über die üblichen thailändischen Verdächtigen hinaus! Diese Vielfalt finde ich grandios. Schließt sich die Frage an, kann ich’s nachkochen? Njein. Denn Betelblätter, wie beim Miang Kham, gibt’s auch in Hamburg, Berlin, München nicht an jeder Ecke. In der Natur der manchmal „exotischen” Rezepte liegt es auch, dass man sie erst einmal in Gänze umreißen muss. Vieles hier dürfte auch fortgeschrittenen Köchen neu und unbekannt sein. Ein Glück, dass man als Leser und Koch gut an die Hand genommen wird. Ein Buch zum Reinknien also. Bei der Suche nach den richtigen Zutaten und beim Kochen selbst. Wer sich wirklich mit dem Werk beschäftigt, wird durch Orathays Buch reichlich belohnt. Von mir eine klare Empfehlung!
Thai Kitchen ist ein vielschichtiges Kochbuch, das beliebte Gerichte Thailands authentisch präsentiert. Von aromatischen Currys über frische Salate bis hin zu knusprigen Snacks bietet es eine breite Auswahl, die typisch für die thailändische Küche ist. Die Rezepte sind einfach strukturiert und auch für Anfänger der Kochkunst leicht verständlich. Besonders hervorzuheben ist die gezielte Bebilderung: Komplexe Gerichte werden mit Schritt-für-Schritt-Bildern unterstützt, während bei einfachen Rezepten die Darstellung auf das fertige Gericht reduziert bleibt. Charmante Anekdoten und kulturelle Hinweise lockern die Rezepte auf und bieten interessante Einblicke, teils auch mit einem Augenzwinkern. Warenkunde und Utensilien werden kompakt im Anhang erklärt, was die Übersichtlichkeit fördert. Insgesamt überzeugt Thai Kitchen, auch in der Praxis, mit authentischen Rezepten, einem klaren Konzept und Fokus auf die Essenz der thailändischen Küche.
Das wohl Aussagekräftigste: Beim Lesen habe ich „Thai Kitchen“ zwei Mal weggelegt, bin in die Küche gegangen und habe Rezepte daraus nachgekocht. Weil: akuter Gusto-Anfall. Klar, der Vorratsschrank muss dafür asia-affin sein (meiner ist es), aber eigentlich braucht es in der Thai-Küche ja eh nur wenige exotische Zutaten (mit angenehm langer Haltbarkeit). Ich lege Ihnen hiermit also Pad Kee Mao (Drunken Noodles) und Yam Maekua Yao (Melanzanisalat) ans Herz! Und das Buch selbst? Eine sehr gute Zusammenstellung der beliebtesten Thai-Rezepte und ideal für alle, die im Urlaub auf den Geschmack gekommen sind oder beim Durchblättern Urlaubsgefühle aufkommen lassen wollen. Mini-Kritik für Rechtschreib-Nerds wie mich: das großgeschriebene T am Cover bei „aus der Thailändischen Küche“.
Ein Buch wie eine Direktverbindung nach Thailand. Nach einem sehr kurzen Vorwort der Autorin Orathay Souksisavanh, die thailändische Wurzeln hat, geht es gleich mit dem ersten von 100 Rezepten los: Betelblätter gefüllt mit getrockneten Garnelen. Es folgt eine Reihe von Rezepten, die farbenfroh und ungekünstelt Lust aufs Nachkochen machen. Hier wird nichts für den europäischen Gaumen verfremdet. Chilis, Galgant, Kaffirlimettenblätter und Zitronengras sind hier so selbstverständlich wie bei uns Pfeffer und Salz - die Würze der Gerichte ist schon beim Anblick greifbar. Zutaten wie Bananenblüten, Kidneybohnen oder Betelblätter werden selbstverständlich verwendet und am Ende des Buches erklärt. Wer sich an den Rezepten erfreuen möchte, sollte für die Zubereitungszeit den Besuch im Asia-Supermarkt mit einplanen. Und wenn man schon mal da ist, dann gleich die Vorratspackung der wichtigsten Würzsauce mitnehmen: Fischsauce.
Der hippe Style des Kochbuch zeigt, dass asiatisch kochen gerade total angesagt ist. Das Cover ist jung und modern, innen geht es frisch, bunt und munter weiter. Sowohl was die Food-Fotos und das Layout angeht, als auch bei der gelungenen Rezeptmischung. Mir schmeckt der Salat mit gegrillter Makrele, ich freu mich über neue Varianten vom Papayasalat und darüber, dass ich bei den Currys die Wahl habe, ob ich die Paste nach Rezept mache oder, wenn es mal schnell gehen muss, es auch eine aus dem Asiashop tut. Und endlich gibt es eine Alternative zu meinem geliebten Sticky Rice: Geeister Milchkaffee mit gesüßter Kondensmilch und ein Stück Flan mit Taro (oder Hokkaido) sind vielleicht die Ablösung. Ein Toast auf die Thai-Küche für Jedermann! Am liebsten mit gut gekühltem Singha-Beer!
Vietnameasy vegetarisch
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.5

Vietnameasy vegetarisch

Über 80 authentische Rezepte aus Vietnam - ganz ohne Fleisch. Mit simplen Zutaten die herrlichen Aromen der vietnamesischen Küche genießen

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

Fleischlos glücklich mit vietnamesischen Rezepten! Von Pilz- und Tofu-Phở über Omelette Banh-Mi und Reispapier-Pizza bis hin zu Lotus-Süßkartoffel-Reispudding – Uyen Luu vereint in ihrem zweiten Kochbuch über 80 der leckersten vegetarischen Rezepte, … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Authentisch vietnamesische Gerichte ohne Fleisch verspricht Vietnameasy. Geht das überhaupt? Ein leckeres Bun Cha geht doch nicht ohne Rind, eine Pho ist doch fast immer mit Schwein oder Huhn. Wie authentisch also kann vegetarisch vietnamesisch sein?! Uyen Luu beweist, es geht. Denn es gibt ja noch so viel mehr in der Küche Vietnams: den Reichtum an Gemüse, die sagenhafte Vielfalt an Kräutern, Tofu in allen Herstellungs- und Zubereitungsarten. In diesem Buch wird diesen Stars eine Bühne geboten. Allein vom Tofu serviert Uyen zig Varianten – mit Zitronengras, mit Aubergine, mal scharf, mal in Soße, mal gebraten. Der Leser muss dabei nicht auf Klassiker verzichten. Pho gibt es in ähnlich vielen Versionen, wie überhaupt ich überrascht bin von der Vielzahl und geschmacklichen Vielfalt der Rezepte in diesem Buch: Pomelo-Salat, Ingwer-Suppe, Kaffee-Eis. Dabei ist Uyen Luus Buch kompakt wie eine Fibel. Es liegt gut in der Hand. Nix für den Coffeetable, sondern wirklich für die Küche. Benutzt es!
Kurz zusammengefasst: Dieses Buch macht mich glücklich. Es mag ein wenig am pastell-lastigen Layout liegen, dass es sich so leicht und beschwingt anfühlt, auf jeden Fall sind daran aber die großartigen Rezepte und Foodbilder mit Schuld. Ich will ausnahmslos alles daraus essen – von den knusprigen Gemüsecrêpes bis zu den gebratenen Bánh-Canh-Nudeln. Ewige Dankbarkeit gebührt der Autorin für die Idee, Reispapier wie einen Pizzaboden zu verwenden – mein neuer Lieblingstwist in der Es-muss-schnell-gehen-Küche. Vieles kenne ich aus vietnamesischen Restaurants, allerdings nicht vegetarisch. Die Veggie-Varianten holen mich als enthusiastische Flexitarierin voll ab. Ob das hübsche rosa-grüne Cover die unendlichen Male, die ich dieses Buch zum Kochen aufschlagen werde, wohl gut aushalten wird?
Bei Familie Luu wird gut und gerne gegessen, und wer ihr Buch durchblättert, hat fast das Gefühl, mit am Tisch zu sitzen. Die Mutter floh aus Vietnam und nahm die Kinder mit, die Küche der Heimat war ein wichtiger Anker im fremden London. Die Autorin hat die Rezepte adaptiert und abgewandelt und zeigt, dass die vietnamesische Küche sehr gut ohne Fleisch funktioniert. Auch wenn die Zutatenlisten lang sind, lassen sich die Rezepte ohne großen Aufwand nachkochen - Vietnameasy eben. Bei den Brühen und Suppen kommen Brühwürfel zum Einsatz, was verständlich ist, wenn es einfach bleiben soll, aber auf Kosten des Geschmacks geht. Gerade bei der unwiderstehlichen Phở wären frische Zutaten wünschenswert. Denn Uyen Luu bringt den Zauber der Suppe im Vorwort auf den Punkt: Ohne Phở kann niemand leben.
Ein nahbares Kochbuch, in dem es wunderbar gelungen ist, die vietnamesische Küche auf vegetarisch zu trimmen. Gut ist der Hinweis auf die Grundzutaten, denn Fischsauce ist Grundnahrungsmittel in der vietnamesischen Küche, glücklicherweise gibt es mittlerweile auch vegetarische Varianten. Die Mischung der fröhlich fotografierten Rezepte ist vielseitig: Es gibt Snacks, wie gebratene Teigtaschen mit Blumenkohl und Aubergine, abwechslungsreiche Gemüsekombinationen, die man zu Reis isst, frische Salate, die mit Vogelaugenchili überraschend scharf daher kommen könnten, Banh Mi mit Omelett, das bestimmt gut gegen Fernweh ist und crazy Desserts, wie Milchreis mit Lotus und lila Süßkartoffel. Insgesamt ein kunterbunter Kurztrip, der uns Vietnam auf unkomplizierte Weise ein Stück näherbringt.
„Vietnameasy“ vegetarisch“ von Uyen Luu vereint ihre ganz persönliche Geschichte mit authentischen, oft wenig bekannten vietnamesischen Rezepten, die in Kochbüchern oft nicht zu finden, in Vietnam aber weit verbreitet sind. Die Rezepte sind gut strukturiert, auch wenn diverse Schritte Interpretationsspielraum lassen; bebilderte Anleitungen wären sehr hilfreich. Obwohl es ein vegetarisches Kochbuch ist, weist Uyen Luu gerne auf tierische Alternativen hin, was einerseits eine interessante Mischung aus traditionell, alternativ und vegetarisch schafft, andererseits dem Titel nicht gerecht wird. Die Fotografien setzen die Gerichte gut in Szene und die Seiten sind reich mit Informationen gefüllt – hier würde ein wenig Freiraum das Lesevergnügen noch mehr steigern. Ein solides Buch für alle, welche die Vielfalt der vietnamesischen Küche in einfachen und authentischen Zubereitungen ausprobieren möchten.
Die große Thai-Kochschule
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 8.4

Die große Thai-Kochschule

Authentische Rezepte. Grundlagen. Techniken. Von Tom Kha Gai bis Pad Thai.

Autor/-in: Verlag: Christian

DAS Asia KochbuchAbsolut alles über die thailändische KücheSuchen Sie nach einem Kochbuch, das Ihnen die Grundlagen der thailändische Küche vermittelt? Dann ist Die große Thai-Kochschule das perfekte Buch für Sie!Die Thai-Küche ist bekannt für … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Erster Eindruck: Großformatig opulent, wie ein Bildband. Reportagenartige Elemente, die mich in den Alltag der Thailänder entführen und in die Besonderheiten der thailändischen Küche; eine Waren- und Technikkunde, die einen guten Überblick über die Must-haves und Must-dos für jeden Thai-Küchen-Fan bietet und schließlich: der Rezeptteil, der großzügig und luftig gestaltet ist und damit leicht lesbar in der Hektik des Kochens. Zweiter Eindruck: Der Einband verspricht Klassiker „Von Tom Kha Gai bis Pad Thai“. So kommt es auch. Solide Auswahl gängiger thailändischer Gerichte. Hier hätte ich mir eine Prise mehr Vielfalt und Mut gewünscht. Aber Pluspunkt für alle Newbies: Die Abläufe bei der Zubereitung sind anschaulich und nachvollziehbar beschrieben. Fazit: ein Buch für Anfänger und Fortgeschrittene. Warenkunde und Techniken richtig lehrreich. Kochschule halt! Dieser Teil hat das Zeug zum Standardwerk.
Das Schöne am Kochen ist, dass man nie aufhört, zu lernen. Da kommt das Buch von Angkana Sirisaeng wie gerufen. Bevor es an die Rezepte geht, wird auf 130 Seiten Wissen über die Regionen Thailands, Reis, Kochtechniken und Warenkunde vermittelt. Wer ein trockenes Lehrbuch erwartet, liegt falsch. Viele Bilder und verständliche Texte geben einen umfassenden Einblick in die Welt der thailändischen Küche und die Herstellung von Grundzutaten wie Kokosblütenzucker oder Fischsauce. Braucht man all diese Informationen zum Kochen? Nein, aber der Appetit steigt mit jeder Seite und die Rezepte sind genau das Richtige, um ihn zu stillen. Würzpasten selbst mörsern, Ingwerstreifen frittieren und dann Massam Ka Kea-Yod Ma Prerow Oon zubereiten. Keine Ahnung, was das ist? Dann schnell die Schulbank drücken - es lohnt sich.
Bereits die großformatige und lebendige Bildsprache des Buches Thai Kochschule von Angkana Sirisaeng beeindruckt: Farbenfrohe, authentische Fotografien von Land, Menschen und Märkten zeigen die Faszination Thailands mit einer Liebe und Hingabe zum Detail. Im Rezeptteil schlägt das Buch eine reduzierte und klare Linie ein. Die Rezepte sind ansprechend und gut nachvollziehbar, jedes Gericht wird mit einem guten Rezeptbild präsentiert. Doch die sonst so beeindruckende Bildsprache der Einleitung findet hier nicht ihren Weg – Zubereitungsschritte vieler Gerichte werden nicht bebildert, und im Kapitel der Dip-Saucen fehlen Abbildungen gänzlich. Dafür punktet das Buch mit einem ausführlichen Kapitel zu Grundrezepten und Zutaten, das wertvolle Einblicke und praktische Informationen für die thailändische Küche liefert. Das Buch richtet sich nach meinem Eindruck an Liebhaber thailändischer Küche, die neben einer umfangreichen Auswahl authentischer Rezepte auch kulturelle Einblicke und hochwertige Bilder schätzen.
Für mich als großer Thailand-Fan ist dieses dicke Buch ein kulinarischer Tempel, dessen Besuch absolut lohnenswert ist. Die wunderschön bebilderte Einleitung fühlt sich an wie ein Kurztrip, der Appetit auf Land und Leute macht und der aufklärt, dass die thailändische Küche regional recht unterschiedlich ist. Die ausführliche Warenkunde erinnert informativ daran, dass es hier eigentlich ums Kochen geht. Bei den Rezepten gefällt mir das großzügige, gut lesbare Layout, besonders intensiv studiere ich die Klassiker Tom Kha Gai, Pad Thai und Sticky Rice, die ich gefühlt aus dem thailändischen Effeff koche. Die Suppe ist nahezu identisch, die Bratnudeln werde ich ab sofort um Tamarindenpaste und getrocknete Garnelen ergänzen. Meinem Sticky Rice-Rezept werde ich treu bleiben, weil es alle lieben, es sein denn, ich finde Pandanblätter, die das Ganze noch aromatisieren sollen. Alles in allem ist mein Fernweh gestillt und meine Garküche geöffnet.
Inhaltlich ist das Buch beeindruckend breit aufgestellt – von der detaillierten und praktischen Warenkunde über die interessanten Einblicke in die verschiedenen Regionen des Landes bis hin zu der umfassenden Rezeptwelt. Trotzdem hatte ich an dem Buch nur eingeschränkt Freude – vieles hat sich leicht überholt angefühlt, etwa so, als würde ich ein Buch aus den frühen 2000er Jahren durchlesen. Ich vermute, dass Typografie, Layout und Bildsprache dafür hauptverantwortlich sind. Mein Fazit: Inhaltlich gelungen, Layout solide, aber etwas aus der Zeit gefallen.
Vietnamese made easy

Ø 8.3

Vietnamese made easy

Einfache Rezepte für jeden Tag

Autor/-in: Verlag: Knesebeck

Vietnamesisch kochen supereasy: Bei der vietnamesischen Küche dreht sich alles um Ausgewogenheit und Kontraste, aber sie muss nicht kompliziert sein. In diesem asiatischen Kochbuch finden Sie über 70 geschmacksintensive und vielseitige Alltagsrezepte … [weiterlesen]

Begründung der Jury:

Als Kulinarikredakteurin darf ich Woche für Woche die neuesten Kochbuch-PDFs querlesen. Bei manchen juckt es mich förmlich in den Fingern, weil ich sie gerne gedruckt durchblättern würde – so auch bei „Vietnamese made easy“. Als es so weit war, wurde ich nicht enttäuscht. Dieses Buch ist mehr als nur eine (Soulfood-)Rezeptsammlung, sondern vermittelt ganz viel Gefühl, was durch das haptische Erleben verstärkt wird. Für mich ist es eine kleine Perle – von der Einleitung, in der die Autorin aus ihrer Welt erzählt (etwa von den Opfern ihrer Mutter und den Gründen, warum sie selbst die Küche ihrer Heimat reduzierter als üblich anlegt) bis zur bestechend atmosphärischen Bildsprache. Ganz oben auf meiner Nachkochliste: Kurkuma-Kabeljau mit Chilihonig und Udonnudeln mit Schwein und wildem Brokkoli.
Eins vorweg: Das Vorwort, in dem Thuy Diem Pham ihre Geschichte erzählt, hat mich sehr gerührt. Es setzt den richtigen Ton für alles, was kommt in diesem stimmungsvollen Buch: Natürlich vietnamesische Nudelsuppe Pho in all ihren Varianten, Frühlingsrollen usw. Nicht alles scheint mir 100 Prozent authentisch vietnamesisch, so wie das Vorwort, gelegentlich eher vietnamesisch inspiriert und weiterentwickelt. Aber warum nicht! So wird aus einem klassischen Baguette-Sandwich, dem Banh Mi, einfach ein Burger. Auch ist nicht alles easy in diesem Buch, viele Zutaten, die es löffelweise zu portionieren gilt. Das wiederum ist halt so in der vietnamesischen Küche. Glücklicherweise liefert Thuy Diem Pham Abkürzungen mit, die man praktischerweise auch in der kleinen Küche manchmal gehen darf. Alles in allem: Ein Buch, aus dem man werktags genauso kochen kann wie fürs Samstagabend-Dinner mit den Freunden. Vietnam made easy – so ist das Versprechen. Es wird überwiegend gehalten! Eine Notiz zum Thema Nachhaltigkeit: Kritisch sehe ich Rezeptideen wie die mit dem Kabeljau. Das Tier ist inzwischen so überfischt, dass wir es, finde ich, lieber in Ruhe lassen sollten.
Eine Entenkeule 24 Stunden zu beizen und dann 3,5 Stunden zu schmoren ist zwar einfach, aber sehr zeitaufwendig. In dem Buch „Vietnamese made easy“ finden sich ein paar dieser zeitlichen Ausreißer, aber auch ihre Zubereitung gelingt in wenigen Schritten und ist - mit einem Grundstock an asiatischen Würzsaucen und Pasten - leicht nachzukochen. Die Rezepte von Thuy Diem Pham sind von der traditionellen vietnamesischen Küche geprägt. Der Reiz des Buches liegt in der Mischung aus klassischen Alltagsgerichten wie Bánh xèo mit Meeresfrüchten und eigenen Kreationen wie Makrele mit Birnen, Chicorée und Rucola. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Kapitel über die Würzsaucen, die den Gerichten die für diese Küche typische Säure, Süße und Salzigkeit verleihen – hergestellt in 15 Minuten.
Dieses Kochbuch ist ein kleiner Schatz für alle, die die authentisch vietnamesische Küche lieben, aber unkomplizierte und alltagstaugliche Inspirationen suchen. Vorab werden kurz ein paar Basic-Zutaten (sollten alle im Asiashop erhältlich sein) - von Austernsauce bis Zitronengras - vorgestellt, da sie für viele der klassischen und modernen Abwandlungen unerlässlich sind. Die Rezeptkapitel reichen von Brühen und Suppen, Salate und Pfannengerührtes, Hauptgerichte, Gegrilltes, Wochenende und Partys, Desserts und Saucen und Extra. Es sind die kleinen, feinen Sachen, die den Unterschied machen, aber keine Zauberei sind. Wie eine schnell gemachte Fischsauce mit Chili und Ananas, die Gurkensalat Würze, fruchtige Süße und Schärfe verleiht. Spannend ist auch die Vietnamesische Pizza auf Reispapierbasis, ein Muss die Sommerrollen. Wie schön, dass es Bücher gibt, die einem das Fliegen, nicht aber den Genießen ersparen.
Thuy Diem Pham berichtet in Vietnamese Made Easy von ihrer Kindheit als Südvietnamesin, die im Kindesalter nach England auswanderte. Sie verbindet ihre persönliche Geschichte mit besonderen Rezepten, welche die emotionale Bedeutung von Essen in ihrem Leben zeigen. Die Rezepte sind authentisch, teils modern interpretiert, vielfältig und geschmacklich überzeugend. Allerdings widersprechen sie zum Teil der Idee eines alltagstauglichen Buchs, etwa durch Zutaten wie Hummer im Bun-Rieu-Rezept oder sehr langen Kochzeiten über mehrere Stunden. Das Design ist ansprechend und hochwertig, doch wird die Praktikabilität innerhalb eines Rezepts durch Umblättern und fehlende Zubereitungsbilder zum Teil beeinträchtigt. Ein interessantes und ansprechend gestaltetes Kochbuch für alle, die moderne Interpretationen und vielseitige Rezepte schätzen.
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