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Die besten Kochbücher für asiatische Küche – 2021

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Meine grüne japanische Küche
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.4

Meine grüne japanische Küche

Vegetarische Rezepte für jeden Tag

Autor/-in: Verlag: Hölker Verlag

Stevan Paul zeigt mit seinem Kochbuch, wie man zuhause in die japanische Geschmackswelt eintauchen kann. Ohne Fleisch und zum Teil sogar ganz ohne typisch japanische Zutaten. Denn der erfolgreiche Kochbuch-Autor behauptet nicht, dass es in seinem Buch (ausschließlich) um authentisch japanische Rezepte geht, sondern wählt einen Mittelweg. Und so sind seine Rezepte mal streng originalgetreu, mal an das Original angelehnt, mal spielen sie auch bloß mit der Idee japanischer Küche. Beispiele sind der Tomaten-Shiso-Salat, Erbsen-Wasabi-Cremesuppe, Spargel mit Miso-Dressing, Schoko-Seidentofu-Mousse, Sake-Parfait und Yuzu-Creme.

Begründung der Jury:

Auf diese Lektüre hatte ich mich am meisten gefreut, da mich die Idee einer vegetarischen japanischen Küche begeistert. Ich wurde nicht enttäuscht! Nicht nur die Ästhetik ist extrem ansprechend, auch sprachlich merkt man: Stevan Paul erzählt, statt zu referieren. Bisher kannte ich aus Japan hauptsächlich viele Fisch- und Fleischgerichte. Das Buch macht für mich nun aber eine komplett neue Welt auf, die vielleicht nicht streng japanisch ist, aber umso schöner: Von einem absoluten Kenner der japanischen Geschmackslehre ausgetüftelt wurde.
Auch dieses Buch beweist, wie wichtig ein gutes Erscheinungsbild ist. Denn neben dem wertigen Einband beeindrucken die Bilder ab der ersten Seite. Die Gerichte strahlen eine gewisse Ruhe und Unaufgeregtheit aus. Die gut erklärten Basics sind wichtig, um die Kulinarik der Japaner zu verstehen. Mir gefällt besonders, dass die Idee der Gerichte in 1-2 Sätzen erklärt wird. Die umfangreiche Menge an Rezepten mit vielseitigen Gerichten lässt nichts vermissen. Erst recht kein Fleisch!
Wer als Vegetarier durch Tokio wandert, der kann schon mal verzweifeln. Japanische Küche ohne Fleisch und Fisch – das gibt es einfach nicht. Oder doch? Autor Stevan Paul hat sie gefunden - mit einem raffinierten Trick: Japan ist längst vegetarisch. Fleisch und Fisch einfach weglassen! Wirklich? Sein Kochbuch ist ein Experiment, außergewöhnlich und mutig. Aber gelungen. Es lässt das Grüne glänzen: Wasabi, Erbsen, Algen, Seegras, Spargel oder Tofu. Es führt ein – abseits der ‚Superstars‘ Fleisch und Fisch – in die vielfältigen Geschmackswelten der japanischen Küche. Die Rezeptideen sind alltagstauglich und keineswegs aufwendig. Sie sind verständlich beschrieben und gut strukturiert. Das nimmt auch dem Anfänger die Angst vor der manchmal komplexen japanischen Küche.

Schade: Englische Begriffe wie snacks, starter, rice dishes, bowls und sweets helfen als Überschriften beim Navigieren. Dadurch verliert das Buch hier etwas an atmosphärischer Tiefe. Lieber ohne. „Meine grüne japanische Küche“ – ein ganz einfaches Buch mit großem Erkenntnisgewinn, womöglich auch für fleisch- und fischversessene Japaner.
Indische Küche DishoomBlick ins Buch
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.3

Indische Küche Dishoom

Das große Kochbuch für indische Gerichte: From Bombay with Love

Verlag: Heel

Die Dishoom-Restaurants in England sind wegen ihrer Mischung aus authentisch-indischer und europäisierter Wohlfühl-Küche beliebt. Und so ist auch die Besonderheit dieses Kochbuches seine Mischung aus authentisch-indischer Küche und Rezepten, die das Beste aus beiden Welten verbinden. Etwa wenn sich Kokosmilch, Mangopüree und griechischer Joghurt zu einem cremigen Frühstücks-Lassi zusammentun oder beim Bun Maska Pudding das Prinzip des englischen Bread-and-Butter-Puddiungs auf indische Art mit Charolisamen interpretiert wird.

Begründung der Jury:

Dieses Buch ist rundum gelungen, selbst für nicht so große Fans der indischen Küche wie mich. Das liegt zum einen daran, dass europäische Geschmacks-Kompromisse und auch Alternativen für Zutaten, die schwer zu kriegen sind, genannt werden. Schön ist auch das Layout, das an ein Magazin erinnert. Das Rezept „Ananas Crumble mit schwarzem Pfeffer“ hat es in die Top Ten meiner Probier-ich-ganz-bald-Rezepte geschafft.
Man schlägt das Buch auf und hat die Aromen der indischen Küche in der Nase. Ein dickes Buch fast 400 Seiten von Shamil und Kavi Thakrar, den Gründern des inzwischen berühmten indischen Restaurants Dishoom in London. Die beiden Cousins nehmen den Leser mit auf eine kulinarische Entdeckungsreise in ihre Heimat ins südliche Bombay. Eine Reise in die Viertel, Gassen und hintersten Ecken der Stadt, in Cafehäuser, Strassenküchen und Restaurants. Erzählerisch eine große Freude, gestalterisch ausgereift. Und was lernt man übers Kochen? Eine Menge. 100 Rezepte vom Frühstück bis zum Mitternachts-Snack. Die Gerichte wirken authentisch. Und ja, man muss sich wirklich einlassen aufs Gewimmel an Zutaten und Aromen. Ein Glück: die Rezepte sind übersichtlich aufbereitet und gut beschrieben. Anfänger und Fortgeschrittene kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Ein Kochbuch, Tagebuch, Märchenbuch, Reiseführer. Nicht nur für die Küche, als Lektüre auch für den Nachttisch geeignet.
Sehr schöne Gestaltung mit vielen Eindrücken der Gerichte und Restaurants. Man bekommt beim Lesen ein Gefühl für die indische Küche. Das ist für das Verständnis einer fremden Küche sehr wichtig. Die viele Hintergrundinfos zur indischen Küche und dem Land selbst bauen Vorurteile und Hemmungen ab. Die Rezepte bieten eine enorme Bandbreite und auch die Bildsprache überzeugt mich. Wer sich auf dieses Buch einlässt, wird seinen kulinarischen Horizont um ein ganzes Stück erweitern.
Bali
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 7.8

Bali

Essen mit den Göttern

Autor/-in: Verlag: Südwest Verlag

Für ihr Kochbuch sind Fotografin Vivi D´Angelo und Köchin Antje de Vries nach Bali gereist, um die Spiritualität und Kulinarik der indonesischen Insel zu erleben. Aus ihren Erlebnissen und Gerichten ist ein 300 Seiten starker kulinarischer Reisebericht entstanden. Auch wenn die Autorinnen den Begriff „authentisch“ meiden, stammen die Rezepte doch direkt aus der balinesischen Küche. Etwa Rujak Gula, die süß-scharfe Variante eines Fruchtsalates, Klepon Hijau, kleine Klebreis-Bällchen mit Palmzucker-Füllung, Otak Otak (Fisch und Meeresfrüchte, die in Bananenblättern gegrillt werden) oder Lak Lak und Perkedel Jagung, kleine gebratene Küchlein und Taler mit Pandan-Blättern, Mais und Kaffir-Limette.

Begründung der Jury:

Ohne auf Bali gewesen zu sein, bekommt man ein Gefühl, wie sich ein Besuch dort anfühlen muss. Die beiden Autorinnen verbinden auf eine sehr schöne Weise ihre beiden Talente und schreiben eine Art Erfahrungsbericht mit Rezepten. Dieses Buch ist kein klassisches Kochbuch, sondern lädt zum Blättern und Lesen ein, um in die Kultur und Kulinarik einer anderen Welt einzutauchen. Besonders positiv: Das Werk hat einen sehr persönlichen Touch und wurde nicht bloß gedruckt, um einen Trend zu bedienen.
Mich begeistert, wie extrem persönlich dieses Kochbuch ist, das die bekannten Kategorien von Kochbüchern sprengt. Es ist fast mehr ein Reisebericht mit ethnologischen und spirituellen Inputs. Einige der Speisen sind auf den ersten Blick befremdlich, machen aber neugierig. Wenn auch nicht unbedingt zum Nachkochen, so doch zum selbst nach Bali reisen und Eintauchen in diese schöne Kultur.
Auf dem Cover prangt der Tempelwächter. Zufall oder nicht, ausgerechnet mit offenem Mund. Eine schöne Idee, die Esskultur auf der Insel mit ihren spirituellen Traditionen zu verbinden. Denn Glaube und Gaumenschmaus – nichts prägt mehr das Wesen der Balinesen. Ausführliche Texte führen ein ins Leben auf der Insel, atmosphärisch dicht erzählt, wenn auch gelegentlich aus Sicht des westlichen Reisenden. Auch fotografisch ist das Buch ausgesprochen gelungen. Eine gute Sammlung, nicht übermäßig vieler, aber ausgewählter Rezepte der indonesischen Küche. Einfache Speisen, gut nachzukochen. Positiv: Das Buch wagt sich auch an anspruchsvolle Gerichte. Nur Zeitangaben für die Zubereitung erscheinen mir gelegentlich zu optimistisch. Ungeübte Hobbyköche könnten hier vielleicht ins Schleudern geraten. Insgesamt ein tolles Reportage-Reise-Kochbuch, das Freude auf Bali und die indonesische Küche macht, die hierzulande wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient.
Vietnameasy

Ø 6.8

Vietnameasy

So einfach ist die vietnamesische Küche

Autor/-in: Verlag: Dorling Kindersley Verlag

Dieses Kochbuch will beweisen, wie einfach die beliebte vietnamesische Küche auch hierzulande nachzukochen ist. Zu den Rezepten zählen die Hähnchen-Pho, das typische Banh-Mi-Sandwich mit Schweinefleisch, knuspriger Schweinebauch, Papaya-Salat mit Garnelen und Matcha-Crepes mit Limetten-Passionsfrucht-Creme.

Begründung der Jury:

„Easy“ ist immer gleich verdächtig. Weil: es könnten ja un-authentische Abkürzungen genommen werden. Keine Sorge: In Vietnameasy bleibt alles gut-vietnamesisch. Das Buch liefert eine große Bandbreite an vietnamesischen Klassikern, den Sommerrollen, Banh Mi und Pho, aber auch ausgefallene Speisen. Auffallend: viel Salate, Grünes und Gesundes. Die Rezepte sind tatsächlich „easy“. Oder, wo aufwendiger, wirklich einfach erklärt. Ein Buch, das auch Anfänger glänzen lässt. Was besonders freut: die Stimmung. Vietnameasy ist ein fröhliches Buch, das Kochen und Essen als etwas umarmend-Gemeinschaftliches zelebriert. Man fühlt sich wirklich mitgenommen in die dampfenden Gassen der Altstadt von Hanoi, wo junge Leute ihre Spiesse grillen oder Nudelsuppe schlürfen. Hierzu passend und besonders gelungen: Die vielfältigen Menüvorschläge am Ende des Buches. Kleines Minus: Hier und da merkt man dem Buch die Übersetzung aus dem Englischen an. Insgesamt, eine schöne Gebrauchsanleitung für vietnamesisches Essen - vom Einkauf bis zum letzten Happen.
Mich hat dieses Buch von allen in dieser Rubrik am wenigsten abgeholt. Vielleicht lag es auch an der falschen Erwartung, denn ich finde den Titel irreführend. Man erwartet simplere Rezepte, die Zubereitung ist oft aber alles andere als explizit einfach. Nach meinem Eindruck ist das Buch weniger für und Laien und Anfänger als für fortgeschrittene Vietnamküchen-Fans und gewiefte Hobbyköche geeignet. Die Erklärungen zu den Rezepten sind aber sehr gut.
Auch hier wieder ein schönes Layout, welches sehr wertig und zugleich jugendlich gemacht ist. Ein gut gemachtes Intro in die vietnamesische Küche hilft beim Einstieg in die Küche von Vietnam. Die Rezepte sind jedoch leider recht oberflächlich beschrieben, sodass es schwer sein dürfte, die abgebildeten Ergebnisse zu erreichen.
Thailand – Das Kochbuch

Thailand – Das Kochbuch

Die Bibel der thailändischen Küche

Autor/-in: Verlag: Phaidon

Mehr als drei Jahre hat Fotograf und Food-Journalist Jean-Pierre Gabriel für sein Kochbuch recherchiert und dabei rund 500 Rezepte zusammengetragen. Sie stammen aus allen Landesteilen und von einer Vielzahl Thailands bester Köchinnen und Köche. Alle Rezepte des Standardwerkes basieren auf typisch thailändischen Produkten, Aromen und Gewürzen wie Schweinebauch, Ente, Garnelen, Fischsauce, Galgant und Ingwer, Zitronengras, Palmzucker und Kaffirlimettenblätter.

Begründung der Jury:

Dieses Buch hat die Jury leider nicht rechtzeitig erreicht.
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