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Die besten Kochbücher für einfache und schnelle Küche – 2023

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5 Zutaten mediterran
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.7

5 Zutaten mediterran

Einfach genial kochen

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

Nach dem großen Erfolg seines Bestsellers „5 Zutaten-Küche“ legt Jamie Oliver nun mit dieser mediterranen Variante nach. Das Prinzip ist simpel: neben wenigen Grundzutaten, die man zuhause hat, benötigt man nur fünf weitere, um köstliche Gerichte aus dem Mittelmeerraum zu kochen. Beispiele sind: tunesischer Gemüsesalat, gegrillter grüner Spargel mit Schinken, Feigen-Salat mit Frischkäse und Krokant, gebackene Auberginen mit Hummus, gebratene Ente mit Weintrauben, Chicken & Chips, Apfeltarte mit Eiscreme und Panna Cotta mit Pistazien.

Begründung der Jury:

Vor Jahren hat mir Jamie Oliver in der Toskana erzählt, die „5 Zutaten Küche“ wäre sein bis dato größter Erfolg, die überwältigende Resonanz habe ihn überrascht. Kurz davor hatten wir von der Faszination des Mediterranen geschwärmt: mit wie wenigen Zutaten im Süden glücklich machendes Essen gelinge. Ich habe schon damals innerlich auf eine Fortsetzung mit mediterranem Fokus gewettet. Ein wenig hatte ich aber befürchtet, es könnte zu viel Banales á la Pesto-Genovese-trifft-Tomate-Mozzarella vorkommen. Weit gefehlt: Das Buch ist herrlich ideenstiftend und praktisch. Ideal für alle, die Soulfood mögen, aber nicht so gerne kochen. Ebenso fein für alle, die gerne kochen und unkomplizierte Inspiration suchen. Was ich besonders mag: die stimmungsvollen, alten Teller, auf denen angerichtet wurde.
Braucht die Welt ein weiteres Buch von Jamie Oliver? Die Antwort ist ein klares Ja. Denn die Rezepte sind simpel, geschmacklich und konzeptuell aber kaum banal und befriedigen so Anfänger, Mittelgewichtsküchenboxer und Geeks gleichermaßen. Manche erinnern an ein – nicht selten im Original um ein Vielfaches komplizierteres – regionaltypisches Gericht, andere sind Eigenkreationen à la Jamie, oft trotz ihrer radikalen Zutatenreduktion bemerkenswert kreativ. Beim Inselsalat mit Pfirsich, Gurke und knusprigem Halloumi wird letzterer kreuz und quer in die Pfanne gerieben und zum Käsenetz gebacken. Die Fischsuppe aus Marseille bringt die Essenz einer Bouillabaisse auf den Punkt. Kartoffelbombas mit Manchego und Tomatensauce: Can’t get any better. Fünf Zutaten only ist eine Ansage. Aber es gelingt.
Jamie Oliver schickt uns auf eine Reise ans Mittelmeer. Aber nicht in nur ein bestimmtes Land, sondern gleich in alle. Und das mit einer äußerst kulinarischen Präzision. Während an einigen Stellen vielleicht der ein oder andere Satz mehr zur Vertiefung von Rezepten, Einleitungen oder seinen faszinierenden Reisen wünschenswert gewesen wäre, erfüllt das Buch dennoch jedes vorab gegebene Versprechen. 125 Rezepte später steht fest: Jamie Oliver zeigt erneut, dass raffiniertes Kochen nicht kompliziert sein muss. Mit einer meisterhaften Leichtigkeit bewegt er sich durch schnelle Gerichte mit wenigen Zutaten, überzeugt sowohl Kochanfänger als auch erfahrene Gourmets.
Schnörkellose, einfache und schnell umsetzbare Rezepte mit – manchmal – eben doch mehr als nur „5 Zutaten“, denn der „Gemüsemix“ aus gewürfelten Zwiebeln, Karotten und Sellerie (u.a. bei der „Champignonsuppe“) ist bei ihm gleich: „1“. Weil es schnell gehen soll: Viele Dosen und Gläser (Tomaten, Bohnen, Pfirsiche oder Artischocken), TK-Ware (Spinat, Erbsen, Bohnen oder Wok-Gemüse) und manchmal sehr viel Zitrone (2 Zitronen auf 2 Zucchini beim „Mozzarellasalat“). Aber am Ende zählt „was auf dem Teller ist.“ Schmackofatz!! Ein Buch für Anfänger und Küchen-„Cracks“, die es „genial einfach“ wollen. Fast 130 abwechslungsreiche Rezepte, die wirklich „Bock aufs Kochen“ machen. Und alle sind von Jamies Frau Jools getestet. Küchengott, was willst du mehr?
Einfach UrlaubBlick ins Buch
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.2

Einfach Urlaub

Rezepte, die den Sommer feiern

Autor/-in: Verlag: Brandstätter Verlag

Stevan Pauls unkomplizierte Rezepte sind für die Alltagsküche ebenso wie für die Outdoor- oder Ferienwohnungsküche gedacht. Die Mehrzahl seiner Rezepte ist vegetarisch oder vegan. Einige Beispiele: Feta-Frischkäse-Dip, Lahmacun-Tortilla-Party, Bircher-Porridge, Tomatensalat „wilde Wiese“, Linsensalat mit Grillkäse und Trauben, Wassermelonen-Schnitte mit Feta, tunesischer Ofengemüse-Salat, Tortellini mit grünem Spargel in Zitronenbutter, Tomaten-Ricotta-Tarte oder grünes Risotto mit Spiegelei.

Begründung der Jury:

Als wäre ich selbst an diesem zauberhaften Ort und Teil der Gesellschaft gewesen.
Mit einer Anleitung zum Urlaub machen, praktischen Tipps und gelegentlichen Wissenshäppchen geht das Buch einen Schritt weiter und damit über den Rahmen eines gewöhnlichen Kochbuches hinaus.
Hier werden nicht nur Rezepte präsentiert, sondern auch ein umfangreiches Wissen über die Kunst des Kochens und Urlaub machens.
Die Rezepte, liebevoll ausgewählt, einfach und verständlich und vor allem passend zum Thema und der Zielgruppe, wecken nicht nur die Vorfreude auf den nächsten Urlaub, sondern laden auch dazu ein, die kulinarischen Erfahrungen selbst nachzuerleben.
Dazu passende Fotos, lassen die Leser für einen Moment selbst in die dargestellten Urlaubs-Szenen eintauchen, um die Realität für einen Augenblick zu vergessen.
Auch wenn die Übersichtlichkeit der Rezeptdarstellung gelegentlich aus den Fugen gerät, ist die Vorfreude auf den nächsten Urlaub bereits geweckt, das Buch im Gepäck, kann der nächste Ausflug eigentlich sofort losgehen.
Zigfach erprobt, zigfach bestätigt: Stevan Pauls Art, Geschichten und Kulinarik zu verbinden, bereitet mir immer wieder Freude. Auch hier reichert er seine Rezepte mit genauso praktischen wie amüsanten Details und Beobachtungen an. Wer nicht schmunzelt, wenn Paul von den unscharfen Messern mit bunten Griffen berichtet, die zu jeder Ferienwohnung zu gehören scheinen, hat wahrscheinlich noch nie Urlaub in einer solchen gemacht und versucht, damit Brot aufzuschneiden. Die Rezepte sind angenehm bodenständig und urlaubstauglich, gespickt mit Variationen, Upgrades und Wenn’s-schnell-gehen-muss-Tipps. Beim Lesen und Blättern landet der Leser gefühlstechnisch immer wieder dort, wo Paul ihn haben will: im Ferienhäuschen am See, in Kindheitserinnerungen schwelgend und auf den nächsten Sommer hoffend.
Ein Buch für alle, die von Sommer und Urlaub nicht genug bekommen können – aber bitte ohne Performancedruck in der Küche. Genau dafür hat Geschmacksroutinier Stevan Paul eine ganze Badetasche voll mit unkomplizierten 1, 2, 3-Rezepten gepackt. Die gelöste Stimmung, in welcher der Leitfaden zum gepflegten Chillen zusammengeklöppelt wurde, springt sofort über. Richtig gut: Die etwas andere Kapitelstruktur (Reiseproviant, Ankommen, Gut gegen Hitze usw.). Zum entspannten Grundtenor passen die knallfarbendominierte Aufmachung, viele Tipps und Tricks sowie locker eingestreute Wortspiele von Schmunzelpeter Paul, dazu die tollen Fotos von Vivi d’Angelo. Bonus(track): Eine Playlist (per QR-Code aufrufbar), die direkt ein paar Sonnenstrahlen ins Herz beamt, wenn der Sommer mal wieder in weiter Ferne scheint.
„Ich packe meine Küche und nehme mit ...“ heißt es gleich zu Beginn. Auch wenn Stevan Paul selbst vorgibt, ein „Camping-Kind“ zu sein, für viele Rezepte hätte er einen Backofen im Zelt dabei haben müssen. Alle anderen Reisefreudigen finden in dieser einfachen „Sommer-Reiseküche“ sicher das Passende. Wenn es schnell gehen soll, der Herd mal ausbleiben soll, der Durst groß ist oder es plötzlich anfängt zu regnen. Der Autor hält für alle Urlaubs-Eventualitäten die entsprechenden Kapitel im Buch bereit. Ob man in der „Schönsten Zeit des Jahres“ sein eigenes „Granola“ rösten oder Joghurt über Nacht fürs „Labneh“ abhängen muss? Jeder verbringt diese Tage eben auf seine Weise.
Viele sehr einfache Gerichte, Geschmacklich gewöhnlich und bei knapp 200 Seiten nur etwa 80 Rezepte, dafür aber sehr viele Kinderfotos und lachende Menschen.
Vierundzwanzigsieben kochen
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.2

Vierundzwanzigsieben kochen

Mit über 100 Rezepten, in hochwertiger Ausstattung mit Lesebändchen

Autor/-in: Verlag: Mosaik

Tim Mälzer verfolgt mit seinem Kochbuch eine Mission: Er will Menschen in die Lage versetzen, gutes und unkompliziertes Essen zu kochen. Gerichte, die sich auf´s Wesentliche konzentrieren und niemanden stressen. Beispiele aus seinem Kochbuch sind: Burrata mit Tomatenmarmelade, Miso-Lachs, Porridge mit Blaubeeren, Buttermilch-Pancakes, Eiersalat-Sandwich, Breznsalat „Bavaria“, Hummus mit Tomatensalsa, Spaghetti Carbonara, Gulasch und Lachs-Sashimi.

Begründung der Jury:

Nachdem ich dieses Kochbuch gründlich durchgestöbert und zugeklappt hatte, lautete mein ausgesprochenes Fazit: "Dieses Buch ist einfach wundervoll." Auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob es sich um ein kulinarisches Magazin für Pop-Kultur oder tatsächlich ein Kochbuch handelt, bin ich gerade deshalb überzeugt, dass es ein besonders gelungenes Kochbuch ist.
Mit auffälliger Grafik, wechselndem Design und unkomplizierten Rezepten springt beinahe jede Seite dem Leser kühn ins Auge. Die fehlende persönliche Einleitung zu den Rezepten scheint man nicht zu vermissen. Sie liefern schließlich alles, was man braucht, und unterstreichen erneut, dass weniger Gesagtes oft mehr ist. Für diejenigen, denen das aber nicht genug ist, gibt es die bisher angesparten Worte im Mittelteil des Buches von Gastautor Thees Uhlmann.
Die breite Palette an Rezepten, zusammen mit geschickt inszenierten Bildern und trashigen Momentaufnahmen, verschmelzen zu einem individuell großartigen Werk, das verdient, im Bücherregal zu stehen oder auf dem Kaffeetisch zu liegen.
Social-Media-Trends („Rayu-Öl“ oder „Knusper-Parmesan-Kartoffeln“) und auch sonst viel Bekanntes („Chili con Carne“, „Carbonara“, „Minestrone“ oder „Käsekuchen“). Dazu, nach seinen Büchern „Heimat“ und „Die Küche“, vielleicht jetzt Tims drittes und bestes Gulasch-Rezept! Auf jeden Fall aber:
Einfach, nachvollziehbar und reduziert auf das Wesentliche: den wirklich guten Geschmack.
Eine echt leckere und schnell umsetzbare Alltagsküche, oder besser, ein Speiseplan für - eben - 24/7 mit „Geling-Garantie“. Dazu ein wunderschön gestaltetes Cover, klasse authentische Food-Fotografie und damit am Ende, mit „Waldmeister-Wackelpudding“. Vielleicht Tims bestes Buch.
„Das Einfache ist zeitgemäß“ ist das Motto. Unkompliziertes, für das man sich nicht verstellen muss, will Mälzer liefern. Liefert er auch. Trotzdem bin ich nicht ganz überzeugt. An dem Buch ist nichts falsch, aber von einem Mälzer-Alltagsküche-Buch habe ich mir doch mehr richtig Überraschendes erwartet. Keine Frage, man möchte alles sofort essen (wer die Kartoffelkroketten mit Aioli nicht in der Sekunde wegputzen will, dem kann man nicht helfen), aber braucht es echt noch Rezepte für Grilled Cheese Sandwich, Pesto, Carbonara & Co.? Dazwischen blitzt mit Larb Gai, Spinatsuppe mit Miso oder Lamm-Krautfleckerln die Art von spannender Einfachheit auf, die ich gerne flächendeckender gesehen hätte. Freude hatte ich mit den kulinarischen Alltagsbeobachtungen von Thees Uhlmann: ein feiner Bonus!
Alles an diesem Buch ist laut: Cover, Illustrationen, Fotos, Farben und nicht zuletzt auch, typisch Mälzer, der Jargon. Genau so wird denn auch gekocht: Losgelöst vom Korsett der Konventionen und Tageszeiten, aus Prinzip - der Gedanke drängt sich auf – frei Schnauze und in Sachen Würze meist eins auf die Zwölf. Das kann man mögen, muss man aber nicht, mindestens nicht immer. Spricht bzw. springt mich an: Thailändisches Lab Gai, Brokkoli-Tempura mit Meerrettich-Dip, Lambchops mit – schöne Kombi – Aprikosen. Weniger mein Fall: Gebackener Sellerie mit Feldsalat, leider ohne Sauce, Waldmeister-Wackelpudding und das Rezept für gegrillten Radicchio Trevisano, der auf dem Foto ziemlich roh aussieht. Dazu gibt es viele schöne, auch viele etwas schlampig wirkende Fotos. Vielleicht hilft ein wenig Rayu-Öl als Scharfmacher.
Noon
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 7.5

Noon

Einfache Mittagsgerichte für jeden Tag. - Das Lunch-Kochbuch

Autor/-in: Verlag: Prestel

Meike Peters will in ihrem stilvoll gestalteten Buch zeigen, wie unkompliziert das Essen im Alltag sein kann. Ihre Gerichte sind mal eindeutig einer Länderküche zuzuordnen, öfters sind es jedoch Verbindungen unterschiedlicher Einflüsse. Einige Beispiele: Radicchio mit Blutorange und Büffelmozzarella, Kartoffel-Bohnen-Salat mit Spargel und pochierten Eiern, gerösteter Kürbis mit Feta und Salbei, Camembert-Baguette mit Pfirsich-Basilikum-Chutney, Auberginen-Speck-Sandwich mit Bohnen-Basilikum-Pesto und Ricotta-Zitronen-Spaghetti mit Spinat.

Begründung der Jury:

Wer auf der ersten Seite die überschwänglichen Zitate der Autorenkollegen liest, erwartet den heiligen Lunch-Gral. Das hat meine Vorfreude angefeuert, nach dem Querlesen legte ich „Noon“ etwas unrund beiseite. Würde ich jemals in der Mittagspause Limetten-Muscheln zubereiten? Ein Schnitzel herausbacken? Einen Garnelencocktail anrichten? Nicht falsch verstehen: Das Buch steckt voller schöner Ideen und Aromen-Arrangements. Aber wieviel Sinn macht der Titel, wenn im Nebensatz steht, dass Sonntagsbrunch und jede andere Tageszeit eh auch mitgemeint sind? Beim zweiten Lesen mit anderer Erwartungshaltung wurde es runder. Das zitronige Ricotta-Mac-and-Cheese probiere ich genauso fix wie den von Japan inspirierten Trauben-Koriandersalat. Wenn ich könnte, würde ich halt den Untertitel überarbeiten.
Das Mittagessen: Früher Herzstück des Tages, heute aufgrund Zeitnot oder mangelnder Möglichkeiten häufig wegrationalisiert. Für Meike Peters Grund genug, der genussvollen Pause ein ganzes Buch zu widmen. Dabei hat sich die Autorin vom eigenen Appetit leiten lassen, aber auch an Umsetzbarkeit, Abkürzungen, spontanen Hunger (hallo Vorratskammer) und Transportfähigkeit (Stichwort Office-Lunch) gedacht. Der knurrende Magen baut schnell eine Verbindung zu den von ihr selbst schön in Szene gesetzten Rezepten auf. Es gibt erfreulich viel Gemüse, auch sonst ist an (fast) alles gedacht. Einzig den etwas redundanten Einsatz bestimmter Zutaten – sehr viel Kürbis, sehr viel Fenchel, häufig Pflaumen u.v.m. - könnte man beanstanden. Und: Grüne Bohnenkerne gehören, Zeitknappheit in oder her, aus den Häutchen gelöst.
Die Frage, die wir uns doch alle immer stellen: Was sollen wir heute essen?
Beantwortet die Autorin Meike Peters ziemlich genau 115 Mal und gibt uns nach einer knappen Einleitung ein gar nicht mehr ganz so knappes Repertoire an Rezeptvorschlägen, die nicht nur vielseitig, sondern auch gesund sind.
Dieses stilvoll gestaltete Buch eignet sich als perfektes Nachschlagewerk für die Mittagspause und wird so zu einem treuen Begleiter für Arbeit, Homeoffice oder den Familientisch. Obwohl ich mir hin und wieder einen kleinen Umweg in der inhaltlichen Gestaltung gewünscht hätte, erfüllt das Buch alle Erwartungen und hilft uns bei der täglichen Entscheidung nach dem passenden Lunch.
„Noon“, was soll man sagen? Beeindruckend viele, einfache und schnell umsetzbare Mittagsrezepte mit mehr Gemüse als Fleisch und Fisch (Letzteres oft ohne Beilagen) aber keine kulinarischen Highlights. Bei den Salaten, das immer gleiche „Öl-Balsamico“-Dressing, häufig ein sehr trockenes Mundgefühl wie bei „Bratkartoffeln mit dicken Bohnen und Fenchel“ oder „Gerösteter Kürbis mit Feta“, und ein paar wahllos zusammengewürfelte belegte Brote und Brötchen („Sauerkraut & Hummus“, „Brombeeren,Speck & Senf“ oder „Erdbeeren, Roquefort und Salami“). Schnell und easy satt machen ist hier das Konzept. Die Fotos und das Food-Styling stammt von der Autorin selbst, ist ziemlich „ehrlich“, animiert aber selten zum Nachkochen. Schon der Anblick der dicken Teigränder der Tartes am Ende, lassen den Mund gefühlt wieder zur Trockenwüste werden. Aber: Bei fast 120 Rezepten sollte wirklich für jeden Mittagstisch etwas dabei sein.
Ein normales Kochbuch ... aber was ist schon normal?

Ø 7.0

Ein normales Kochbuch ... aber was ist schon normal?

Raffiniert – Authentisch – Superlecker kochen

Autor/-in: Verlag: EMF Verlag

Zora Klipps Gerichte sind eine Mischung aus bekannten Klassikern (mal deutsch, mal international) und neuen Gerichten. Sie haben gemeinsam, dass sie zugänglich und bodenständig sind. Beispiele: Gebackener Camembert mit buntem Salat, Zucchini mit Petersilien-Mandel-Pesto, Avocado-Blutorangen-Salat, Lauchcreme-Suppe mit Gambas Pil Pil, Blumenkohlsuppe mit Haselnussöl und Kichererbsen, Frikadellen „von Mama“, Schlemmerfilet „a la Bordelaise“, cremige Kürbis-Pasta und Blätterteigpizza mit Aubergine und Burrata.

Begründung der Jury:

Wer und was will heutzutage normal sein? Soll nicht alles außergewöhnlich rüberkommen? Zora Klipp schreibt schon in der Einleitung, sie strebe kein spezielles Thema an. Stattdessen gibt es fröhliche Alltagsküche, die ihre kulinarische Welt zwischen Youtube und eigenem Café widerspiegelt. Das ist gelungen, wobei ich die Einschätzung, die Rezepte würden auch Profis ansprechen, weniger teile. Weder Zubereitung noch Geschmackswelt der Wohlfühlgerichte sind herausfordernd, somit ist „Ein normales Kochbuch“ in meinen Augen ideal für Kochanfänger und Menschen, die eine Anleitung möchten, wie sie ihre Alltagsküche bunter gestalten können. Mein Exemplar schenke ich etwa der Tochter einer Freundin, die gerade das Kochen entdeckt. Vor allem das Kapitel rund um herzhafte Beilagen wird sie fix mögen.
Mit diesen Worten begrüßt uns die Autorin Zora Klipp in ihrem neuesten Werk und beschert sowohl Anfängern, wie auch Fortgeschrittenen ein neues Spektrum an Köstlichkeiten. Auch wenn das Buch rasch zu den ersten Rezepten übergeht, benötigen diese auch keine große Einleitung und nähere Erklärung. Hinter gut ausgewählten Rezepten, geeignet für jeden Tag, verbergen sich zudem liebevolle kleine Extras für den Alltag in der eigenen Küche.
Mit klaren Fotografien und gut erhältlichen Zutaten spiegelt dieses Buch die kulinarische Seite der Autorin wieder und stellen das Buch so dar, wie Kochen doch nun einmal sein soll: einfach und unkompliziert.
Bunte Teller, satte Farben und ein schöner Mix von Rezepten, der vor allem Anfänger und Inspirationssuchende durch den Alltag navigiert, ergeben in Summe „Ein ganz normales Kochbuch.“ Nicht mehr, definitiv aber auch nicht weniger. Vieles davon hat man als begeisterte Hobbyköchin schon so oder ähnlich zubereitet (Ofen-Rosenkohl, Ziegenkäsetarte, Kürbispasta), anderes wie Rinderschmortopf mit Kokosmilch kommt vielleicht nicht überall auf den Tisch. Nach drei Themenbüchern ist dieses sehr frei gestaltet, ohne durchdeklinierten roten Faden, eher eines nach dem Prinzip „Für jeden was dabei“. Auch mal schön. Die Gerichte sind tipptopp gestylt und hochprofessionell ausgeleuchtet – ich hätte eine Spur mehr Ecken und Kanten schön gefunden, aber das gehört in den persönlichen Präferenzbereich.
Dieses „normale Kochbuch“ ist wirklich „stink“-normal. Geschmacklich stark reduziert statt - wie auf dem Cover beworben - „raffiniert“ und „superlecker“. Zora Klipp bestreicht Zucchini mit gewöhnlichem Petersilien-Pesto und liebt Sahne in ihren 4 pürierten Suppen. (Lauch,- Kartoffel,- Brokkoli,- und Blumenkohlsuppe). Noch nicht genug Sahne? OK, ihr Kartoffelgratin vertilgt stolze 800g (+200g Milch) für 1kg Kartoffeln. Fehlt eigentlich nur noch eine gewöhnliche „Dicke Pasta“ mit Tomatensauce?
Findet sich auf Seite 86! Oder einfach nur eine Dose „Weiße Bohnen“ mit einer Dose Tomaten? Seite 122. Was ist schon normal, fragt sich die Autorin auf dem Cover. Die Antwort liefert sie ein paar Seiten weiter. Ihre „Gefüllten Eier“ findet Sie selbst ziemlich „oldschool“. Schade. Bleibt die Frage: Warum kommt die „Spätzle Schmelze“ aus Butter und Semmelbrösel in den Spätzle-Teig (S.134)?
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