Logo

Die besten Kochbücher für internationale Küche – 2020

2023202220212020
Wien
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.5

Wien

Food. People. Stories.

Autor/-in: Verlag: Brandstätter Verlag

Was entsteht, wenn Küchenstile zweier geografisch weit voneinander entfernten Regionen aufeinandertreffen, kann man in diesem Kochbuch erleben. Haya Molcho, erfolgreiche Gastronomin und Wegbereiterin der Levante-Küche, hat eine Hommage an ihre Heimatstadt geschrieben, das kulinarische Persönlichkeiten der Metropole und die Verbindung Molchos zweier Heimaten, Tel Aviv und Wien, in Gerichten zusammenführt. Etwa mit gegrillter Paprika auf Sauerteigbrot mit Olivenaioli und Rucolapesto, gefüllter Zwiebeln mit Cashew-Tahina, orientalischem Rindergulasch oder Dattelknödeln mit Pistazienbröseln.

Begründung der Jury:

In diesem Kochbuch spürt man die Gastfreundschaft von Haya Molcho mit jeder einzelnen Seite. Als hätte sie einem das Buch mit persönlicher Widmung geschickt – inklusive der Einladung, sie in Wien zu besuchen. Wunderschöne, strukturierte Kapitel, die alle für sich eine Geschichte erzählen. Bereits auf den ersten Seiten hat man sich in Wien, seine Bewohner und die Familie Molcho verliebt. Ein Koch- und Coffee Table Book, das einen einsaugt und sofort Lust macht, daraus zu kochen. Eine absolute Empfehlung.
Die Rezepte dieses Kochbuches werden von sehr schönen Fotos und Illustrationen begleitet. Manche von ihnen sind etwas aufwändiger, dafür aber spannend, abwechslungsreich und kreativ. Nur wenige Ausnahmen wie die Kimchi-Pancakes verwundern, weil sie nicht direkt zum Konzept der österreichisch-israelischen Küchen-Fusion passen. Besonders positiv: Das Buch wirkt sehr persönlich und warmherzig.
Was dieses Kochbuch ausmacht, ist eine fast krasse Polarität zwischen den vielen intensiv erzählten Geschichten und den gleichzeitig immer leichtfüßigen und meist auch leichten Rezepten, an denen man sich nicht sattsehen und -lesen kann. Eine herausfordernde Kombination, die Autorin Haya Molcho aber beeindruckend und schlüssig zusammenbringt.
Salt&Silver Mexiko
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.1

Salt&Silver Mexiko

Tacos, Tequila, Tattoos

Autor/-in: Verlag: Brandstätter Verlag

Johannes Riffelmacher („Jo“) und Thomas Kosikowski („Cosy“) nehmen die LeserInnen ihres Buches mit auf ihre Reise durch Mexiko. Sie lassen sie Orte, Regionen und Menschen kennenlernen und bringen ihnen die typischen Zutaten, darunter diverse Chili-Sorten, nah. Ein umfangreiches Porträt der mexikanischen Streetfood-Küche mit Tacos, Seafood und Drinks.

Begründung der Jury:

Dieses Kochbuch ist sehr wild, gleichzeitig aber fotografisch, texterisch und konzeptionell auf seine ganz eigene Art sehr stimmig. Man spürt den Wunsch der Autoren, die Originalrezepte authentisch zu transportieren, die Leser*innen dennoch nicht mit dem Fernweh allein zu lassen. Tolle Rezepte aus Mittelamerika werden mit Einkaufstipps für Deutschland kombiniert. Es ist schwer, Mexiko und Mitteleuropa besser kulinarisch zusammenzubringen.
Ein locker, unterhaltsam und sympathisch geschriebenes Reisekochbuch. Die Erzählungen und Rezepte gehen ineinander über, was das Buch für mich zu einem perfekten Reisekochbuch macht. Die Fotos zeigen Mexikos schönste Landschaften und Strände, das dicke, raue Papier passt zur Anmutung des Buches. Nur die Wahl der Farben schwarz und rot lassen das Layout manchmal unübersichtlich wirken.
Ein Tipp für Mexiko und Fans des Hamburger Restaurants „Salt & Silver“. Die Kapitel sind sehr gut aufgeteilt, eine umfangreiche Einführung in Küche & Lebensmittel ist ebenfalls enthalten. Leider sind die Texte zum Teil jedoch etwas unleserlich. Egal ob Mexiko-Fans, erfahrene vor-Ort-Esser oder noch nie dagewesene: die Rezepte und Zubereitung sind authentisch, durchaus auch mal aufwändiger. Aber das lässt sich in Kauf nehmen, denn die beiden Autoren nehmen einen mit auf eine wunderbare Reise durch Mexiko.
Eating with Africa
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 6.7

Eating with Africa

Meine Reisen durch die afrikanischen Küchen

Autor/-in: Verlag: Dorling Kindersley

Maria Schiffer, Reise- und Foodfotografin, machte vor einiger Zeit einen groben Missstand aus: Unser Bild von Africa sei viel zu homogen und negativ, erschöpfe sich zu sehr in Stereotypen. Also reiste sie durch zehn afrikanische Länder von Marokko bis Südafrika und besuchte in jedem Land jeweils fünf Haushalte. In jedem sammelte sie die typischen Rezepte und machte aus ihren Erlebnissen ein Reise- und Reportage-Kochbuch mit besonders nahen Eindrücken der afrikanischen (Ess-)kultur.

Begründung der Jury:

Maria Schiffer nimmt uns mit ihrem Buch mit auf eine spannnde Reise. Mir gefällt, wie persönlich sie die besonders authentischen Rezepte und ihre Herkunft beschreibt. Sie sind simpel aber ungewöhnlich und interessant. Auch die spannenden Reportagen zwischendrin zu lesen, macht Spaß. Insgesamt fast mehr ein Reise- als ein klassisches Kochbuch, von einer Autorin, die sich spürbar intensiv mit ihren Destinationen auseinandergesetzt hat.
Ein Buch, das mich mit seinen Geschichten berührt und beeindruckt, bei den Rezepten aber ein bisschen ratlos zurücklässt. Vielleicht ist es das beschriebene Gefühl, mit der die Originalköch*innen ihre Familienrezepte gekocht haben, das sich schwer nachempfinden lässt, wenn man nicht mit am Tisch gesessen hat. Dennoch ein sehr berührender kulinarischer Reisebericht.
Die Autorin meint es gut mit sehr viel Input, Authentizität und ehrlichen Einblicken. Man spürt das Herzblut, das in dieses Buch geflossen ist. Einige Rezepte scheinen leicht für die deutsche Küche angepasst worden zu sein, andere bereiten leichtes Kopfzerbrechen, wo die Zutaten zu erstehen sind. Das spricht allerdings für die Authentizität. Ein Buch für Afrika-Liebhaber und die, die ein Buch abseits des Mainstreams suchen.
Das jüdische Kochbuch

Das jüdische Kochbuch

Autor/-in: Verlag: Phaidon

Die jüdische Küche hat in jüngerer Zeit einen enormen Popularitätsschub erfahren. Das dürfte unter anderem an der allgemeinen Beliebtheit der Levante-Küche und der der Metropolen mit großer jüdischer Community wie Tel Aviv und New York liegen. Was dabei jedoch nur wenigen bewusst ist, ist die Besonderheit, dass die jüdische Küche nicht geografisch definiert ist. Denn zu ihr gehören Rezepte aus aller Welt. Die Hintergründe dieser Tatsache sind jedoch ernst: Flucht und Vertreibung. Und so ist dieses Kochbuch weit mehr als eine reine Rezeptsammlung, sondern auch Dokumentation der historischen Entwicklung der jüdischen Küche.

Die baltische Küche

Die baltische Küche

Eine kulinarische Reise durch Estland, Lettland und Litauen

Autor/-in: Verlag: Dorling Kindersley

Die baltische Küche ist für viele unbekanntes Terrain. Welche Esskultur dort gelebt wird, erklärt dieses Kochbuch mit einer sehr lesenswerten Einführung in die politische wie kulinarische Geschichte von Estland, Lettland und Litauen, die unter wechselndem Einfluss aus West- und Osteuropa standen. All das hat sich auch in ihren Landesküchen niedergeschlagen, wie die Rezepte des Kochbuches deutlich machen. Zu ihnen gehören auch die gegensätzlich erscheinenden Gerichte „Cepelinai“ (Kartoffelklöße mit Hackfleischfüllung) und Grießpudding mit Kardamom und Orange.

Weitere Bücher