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Die besten Kochbücher für mediterrane Küche – 2020

präsentiert vonJordan Olivenöl
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Tim RaueBlick ins Buch
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 7.4

Tim Raue

Rezepte aus der Brasserie

Autor/-in: Verlag: Callwey

Im Mittelpunkt von Tim Raues Buch stehen die Gerichte seiner „Brasserie Colette“-Restaurants. Große französische Klassiker neben Neu-Interpretationen und Weiterentwicklungen, die sich mal nah am Original bewegen, mal nur noch entfernt an sie erinnern. Dazu zählen Artischocken mit drei Dips, Tarte Savoyarde mit Blätterteig und Blauschimmelcreme, Boeuf Bourguignon, Coq au Vin, Tarte au Citron und Bananen Tarte Tatin.

Begründung der Jury:

Tim Raues Rezepte sind eher französisch-mediterran geprägt, mit einem klaren Schwerpunkt auf der gesamtfranzösischen Küche. Die Mischung aus traditionellen und moderneren Gerichten gefällt mir. Raues persönliche Note kommt in den Texten und Rezepten gut rüber, man spürt, dass seine Frau (die ehemalige Chefredakteurin des Rolling Pin) hinter den Texten steckt. Optisch ist das Buch anspruchsvoll, der Glanz aber nicht mein Geschmack. Insgesamt aber harmonisch und gelungen.
Tim Raues Buch macht richtig große Lust auf französische Brasserie Küche. Seine klassischen Rezepte, oft mit gewissem Twist, werden sehr ansprechend präsentiert und wenn man sie durchliest, läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Für eine vermeintlich „einfachere" Brasserie-Küche machen die Rezepte auf den zweiten Blick allerdings einen durchaus komplexeren Eindruck.
Die Ehefrau als Autorin zur Seite zu haben, hat den Vorteil, seine Gedanken sehr unmittelbar äußern zu können. Entsprechend persönlich und ungezwungen liest sich das Buch. Ambitionierte Nichtprofis können die Rezepte nachkochen, sie sind aber nicht unbedingt für den Haushalt verfasst (3 Liter Rapsöl für ein paar confierte Gemüsestücke). Typografisch wirkt das Buch aufgrund einer Vielzahl an Schriftarten etwas unruhig und fast hastig gemacht.
Tante Poppis Küche
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 6.9

Tante Poppis Küche

Griechische vegetarische Familienrezepte

Autor/-in: Verlag: DuMont

Die griechische Küche wird oft mit fleischlastigen Gerichten verbunden. Dass es auch ohne geht, zeigt dieses Kochbuch mit 90 vegetarischen und veganen Rezepten. Die jedoch nicht als „pure“ griechische Küche zu verstehen sind, denn die Grenzen zur italienischen und türkischen Küche verschwimmen. Beispiele sind der Rote Bete Walnuss-Salat, gebackene Riesenbohnen, gefüllte Paprikaschoten, Pita mit Aubergine und Paprika und Blätterteig mit Grieß und Sirup.

Begründung der Jury:

Das Buch hält, was das Cover verspricht: Vegetarische griechische Familienrezepte. Sie sind überwiegend einfach, aber nicht innovativ. Dafür aber sehr gut geeignet für alle, die die griechisch-mediterrane Küche mögen und sich vegetarisch ernähren möchten – abseits von Gyros und Souvlaki. Layout, Fotos und das festere Papier gefallen mir sehr.
Ein authentisches, ansprechendes und sympathisches Kochbuch, das mit Sicherheit nicht nur angeschaut wird, sondern aus dem man ganze Familien ernähren kann. Manche Rezepte erscheinen aber etwas simpel und hier und da fehlt mir ein wenig der Pepp.
Von „Tante Poppi“, einer lebenslustigen Griechin in Berlin, bekocht und für eine Mahlzeit Teil ihrer Familie zu werden, ist ein verlockender Gedanke. Halbwegs fortgeschrittene Kochende könnten allerdings enttäuscht sein: Das Buch ist zwar ein einnehmendes Porträt von Theopoula Kechagia, die Rezepte nachzukochen ist aber mäßig reizvoll. Denn viele Rezepte sind doch sehr simpel und das Atmosphärische der griechischen Gastfreundschaft fehlt einem wohl zuhause.
Mallorca – Das Kochbuch
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 6.1

Mallorca – Das Kochbuch

Rezepte, Produzenten, Geschichten

Autor/-in: Verlag: Dorling Kindersley

Das Kochbuch der auf Mallorca lebenden Privatköchin Caroline Fabian stellt mit Reportagen und Porträts typische Produkte und ProduzentInnen der Insel vor. Die Rezepte sind eine Mischung aus „echten“ mallorquinischen Klassikern und Abwandlungen. Mit dabei sind gegrillter grüner Spargel mit Iberico-Schinken und Mahón-Käse, Pa amb oli (traditionelles geröstetes Brot mit Tomate), Lammschulter aus dem Ofen und Turrón-Parfait.

Begründung der Jury:

Das Buch ist inhaltlich recht breit aufgestellt, die Warenkunden und Produzenten-Stories verleihen ihm Glaubwürdigkeit. Die Rezepte sind überwiegend traditonell, für meinen Geschmack aber etwas fleischlastig. Auch hätte ich mir mehr Tapas gewünscht. Die Fotos und das Layout finde ich eher altbacken und nicht besonders lesefreundlich. Für Mallorca-Liebhaber dennoch gut geeignet.
Mallorca wurde kochbuchtechnisch bislang eher wenig beleuchtet. Dieses Werk, das typische Gebäckarten ebenso vorstellt wie etwa Fischgerichte, eignet sich auch als kulinarischer Reiseführer: Die Autorin führt zu Produzenten autochthoner mallorquinischer Lebensmittel. Optischer Haken: Das Papier lässt die Fotos „absaufen“, körnig werden und verblassen, und manchmal wurde unangenehm nah ins Essen hineingezoomt.
Ein schönes und interessantes Kochbuch über Land, Leute und Essen, mit viel Liebe zum Detail und schönen Fotos, die Urlaubsgefühle aufkommen lassen. Das Buch ist etwas für Liebhaber der mallorquinischen Küche. Einige Zutaten sind typisch mallorquin und daher nicht leicht zu besorgen, insgesamt ist das Buch recht fleischlastig. Manchmal geht zwischen den durchaus spannenden Produzenten-Porträts und den Rezepten ein wenig die Übersicht verloren.
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