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Die besten Kochbücher für italienische Küche – 2022

2023202220212020
Tutto Napoli
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 9.1

Tutto Napoli

Der Geschmack der Stadt

Autor/-in: Verlag: Super Mari

Fotograf Peter M. Mayer und Autor Tobias Müller nähern sich Neapel in vier Kapiteln: Stadt, Meer, Land und Leute. Reich bebildert schildern sie Charakter, Atmosphäre, Eigenheiten und die Kulinarik der Stadt. Die Rezepte umfassen ausschließlich die authentische neapolitanische Küche. Beispiele sind: Pasta e Patate, Graffe Napoletane, Linguine alle Vongole, Insalata di Polpo und Ricotta al Forno con Noci e Arance. Erhältlich ist das Buch auf napolidasbuch.at.

Begründung der Jury:

Braucht man heutzutage noch ein weiteres italienisches Kochbuch? Ja, braucht man! Wie der Name schon verrät, dreht sich in Tutto Napoli alles um die Stadt Neapel. Die Autor:innen betrachten Neapel aber nicht nur durch die kulinarische, historische und gesellschaftliche Linse, sondern auch durch ihre eigene Kameralinse und erwecken das Buch dadurch für die Leser:in zum Leben. Großformatig und in höchster Qualität dürfen wir alle Ecken Neapels kennenlernen, vom Fischmarkt, pulsierendem Stadtleben bis hoch in die Berge. Denn aufgeteilt ist das Buch in Stadt, Land, Meer und Leute. Besonders spannend finde ich neben den ästhetischen Aspekten die wirkliche Auseinandersetzung mit der Kultur, deren Einflüsse und den Menschen. Vergleichbar wenige Rezepte hat das Buch, aber diejenigen, die es beinhaltet, sind grundlegend für die Esskultur und geben mit historischen und gesellschaftlichen Hintergründen einen Zusammenhang zum Ort. Die Rezepte sind einfach und geben den Produkten eine Bühne, die momentan in der Saison sind und die typisch für die Gegend sind. Tutto Napoli ist viel mehr als ein Rezeptbuch, es vermittelt eine besondere Atmosphäre, berührt und gibt uns einen Einblick in das wahre Neapel. Erfrischendes Konzept, inhaltlich spannend und tiefgreifend aufgearbeitet sowie wunderschön umgesetzt! So soll ein Kochbuch sein.
Ein kulinarisches Stadtporträt auf der Höhe der Zeit: Die Magie Neapels eingefangen mit Elementen einer persönlichen Reportage, eine ruhige Entdeckungsreise in Bild und Text, sehr anschaulich erzählt auch anhand spezieller Orte und den Menschen dahinter. Sehr nah an der Straße und am echten Stadtleben, ohne dabei den Leser zu vergessen oder zu überfordern. Das Buch transportiert den schönen Überfluss, das Chaos, Tradition und Reichtum Neapels greifbar und anschaulich und ist als wertiges Coffeetable-Book mit eingestreuten Rezepten sowohl was fürs Sofa als auch für die Küche.
Dieses Buch ist mehr als ein Kochbuch. Es ist ebenso Bildband, ein Buch mit Kurzgeschichten zu einer der verrücktesten Städte Italiens, wie auch eine Liebeserklärung an eine Stadt mit ihren guten wie auch schlechten Seiten. Napoli ist die Hauptstadt der Pizza und man bekommt sie wohl nirgendwo authentischer. Napoli ist aber auch dreckig und geprägt von der Mafia. All das spiegelt das Buch wunderbar wieder. Durch das große Format entfalten die Bilder eine intensivere Wirkung und man findet sich dank ihnen gedanklich in den Straßen Napolis wieder. Das Buch hat wie die Stadt Ecken und Kanten, man möchte direkt selbst hinreisen und alles erleben, wovon das Buch erzählt. Die Rezepte sind in ihrer typischen Einfachheit aufgeschrieben. Einige Zutaten dürfte man in ihrer besten Qualität in Deutschland nur schwierig finden. Wer sich „Tutto Napoli“ besorgt, bekommt ganz Napoli in einem Buch.
Das Buch hat mir Gänsehaut gemacht, so viel Emotion transportiert es schon auf den ersten Seiten. Man spürt die Liebe der Autoren für diese besondere Stadt – vielleicht vor allem, wenn man, wie ich, schon mal zu kurz dort war. Charaktere, Bilder, Hausfassaden, Aussichten. Oder in die offiziellen, bildgewaltigen Kapitel gefasst: Stadt, Meer, Land und Leute. Und natürlich immer wieder Pasta, Pizza! Kellner in Anzügen, Mamas am Tisch, Vespas und gefälschte Handtaschen. Freilich auch Rezepte, aber hier kommt das Gefühl vor dem Nachkochen.
Herrlich dokumentarisch ungeschönte Fotografien, das großformatige Buch mit Leineneinband: das ist wirklich was zum Schwelgen für Fans dieses sehr ehrlichen Herzen Italiens. Die Bezeichnung „Coffee Table Book“ wird dem Werk aus meiner Sicht nicht gerecht, aber neben einen Teller Vongole würde es fabelhaft auf den Tisch passen. Amore!
SplendidoBlick ins Buch
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.9

Splendido

Italienisch kochen mit besten Zutaten und viel Gefühl

Autor/-in: Verlag: DuMont Buchverlag

Mercedes Lauenstein und Juri Gottschall zeigen in ihrem Buch, wie wenig es aus ihrer Sicht für gutes italienisches Essen braucht. Ihre Rezepte bestehen gerade einmal aus einer Handvoll Zutaten. Beispiele sind: Spargel mit Bozner Sauce, Gnocchi mit Kalbsragù, Schmorhuhn mit Weißwein und Pinienkernen, Porchetta, Breite Bohnen in Tomatensauce, Torta con Crema e Lamponi und Biscotti Morbidi alle Mandorle.

Begründung der Jury:

Das Pendant zum gleichnamigen Magazin ist das neue Splendido Kochbuch mit den besten Rezepten aus dem Magazin. Aufgeteilt wie die traditionelle italienische Menüfolge ist das Buch in Antipasti, Primi, Secondi, Contorni und Dolci ist es trotzdem ein unkonventionelles Italien-Kochbuch. Die wichtigsten italienischen Rezepte sind verpackt zwischen modernen Fotografien des echten Italiens ohne Klischees zu bedienen. Neben Raststätten, deren Farben in Neonfarben leuchten und bunten Sonnenschirmen, erstrahlen die auf Produktküche basierenden Gerichte geradezu in modernem Stil. Das Buch ruht sich aber keinesfalls auf seinem Design aus. Die Auswahl der Rezepte ist gewählt nach traditionellen Gerichten, die trotzdem etwas her machen und fein zubereitet sind. Im Anhang finden sich praktische Anleitungen zu den Pastaformen und Grundzutaten. Besonders spannend finde ich das Vertrauen in die Intuition der Leser:innen, indem Maßangaben ganz weggelassen wurden.
Der Klappentext voller Lobeshymnen von Menschen, die sich mit Kulinarik und der Darstellung davon wirklich auskennen (Hans Gerlach, Claudio del Principe uvm.) verspricht viel für dieses Buch, das von zwei weiteren Kulinarik-Ästheten und Experten konzipiert und gestaltet ist. Und was soll ich sagen: ich liebe die Bildwelt von Splendido auf all ihren Kanälen, nun auch in diesem Buch. Die pure Food Fotografie spiegelt auf ihre ganz eigene, künstlerische Weise die pure Schönheit und den puren Geschmack der simplen italienischen Küche wider. Eben jenen Zauber, den wir alle so an dieser Küchenkultur schätzen. Die kräftigen Farben und der einzigartige Bildstil hebt dieses so von anderen Italien-Kochbüchern ab, und kommt ganz ohne rustikale Nostalgie aus. Wirklich wundervoll, fachlich fundiert, lecker, nahbar – einfach schön.
Die Begeisterung für Land und Produkte, die die Splendido-Macher auf ihrem hippen Blog seit Jahren sehr überzeugend weitergeben, trägt sich auch in diesem hochwertigen Buch weiter fort. Vor allem die individuelle Qualität der Texte und Fotos ist herausragend und die Nähe zu Produzenten und Küchen vor Ort fördert nochmal viel neu-altes kulinarisches Wissen und Produktliebe zutage. Das Prinzip, auf Mengenangaben und klassisches Rezeptlayout zu verzichten ist mutig und funktioniert vermutlich nur beim geneigten Publikum ganz problemlos.
Italienische Kochbücher. Da denke ich mir oft „ach schon wieder eines“ und bin dann doch wieder begeistert. So ist es mir auch mit dem „Splendido“-Buch gegangen. Es vermittelt, wie auch das gleichnamige Magazin, italienisches Lebensgefühl. Die vielen richtig guten Rezepte sind logisch und gut geschrieben und machen durch ihren klaren Aufbau Lust aufs Nachkochen. Manche Rezepte sind rein nach ihren Zutaten benannt und haben keinen Titel – ist aber auch gar nicht nötig, manchmal sagt die Zutat eben alles.
Das Autorenpaar beweist außerdem, dass es manchmal doch gar nicht nötig ist, außer den Rezepten noch viel anderes in ein Kochbuch zu stecken. Denn die Rezepttexte halten außer der Zubereitung auch immer wieder einiges zur Geschichte, Region oder Zutat des Gerichts bereit. Die Fotos sind ebenso minimalistisch und gut gemacht wie das Layout.
a casa
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 8.1

a casa

Band 2. Noch mehr Inspiration für jeden Tag

Autor/-in: Verlag: AT Verlag

Claudio del Principe lässt seine Leser an seinem kulinarischen Leben und seinen Gedanken teilhaben. Seine Rezepte zeichnet ein ausgeprägter Purismus aus, wenige Zutaten genügen meist. Beispiele sind die Artischocken-Carbonara-Gnocchi, Agnolotti al plin mit Short-Rib-Füllung, bärlauchblumiger Raviolo mit Frühlingsgefühlen, Brombeer-Clafoutis, Fenchelsalat, Gnocchi mit Bärlauchpesto, Ciabatta und Sauerteigbrot.

Begründung der Jury:

Claudio del Principe schreibt nicht einfach Rezepte, und auch nicht einfach ein Kochbuch. Es geht immer um das größere Verständnis für das Lebensmittel, die Zubereitungsform und vor allem die pure Freude am Genuss dessen, was daraus entsteht. Weil gerade italienische Küche so ein leidenschaftliche Herzensthema für viele ist, trifft er damit natürlich einen Nerv und wie der Klappentext richtig sagt: den wahren Genuss finden, das kann durchaus das Leben mit Sinn füllen. Band 2 seines „a casa“ füllt unser Leben also wieder mit der schönen Einfachheit von Pasta, Risotto, Gemüse, Brot und Ricotta über den jahreszeitlichen Verlauf. Und wirklich nichts hätte man lieber, als einen Teller von allem, wenn man durch die appetitmachenden Fotos und Geschichten blättert. Atmosphärisch, aber nicht zu rustikal fotografiert und sehr schön illustriert und gelayoutet. Auch der AT Verlag versteht sein Handwerk eindeutig.
In bewährter Manier berichtet Claudio Del Principe seit Jahren vom eigenen Herd und schafft es trotz seiner zahlreichen Kochbücher immer noch, für jedes neue Buch frischen Schwung oder gleich regelrechte Euphorie zu finden und zu vermitteln. Auch der zweite Teil der „A Casa“ –Reihe überzeugt in diesem Sinne wieder durch lockere und lebensnahe Texte und gute Hinführung zu den einzelnen Gerichten, von denen viele mit präzisen Details und praxisnahen neuen Kniffen erfreuen. Die ruhige, hochwertige Bildsprache rundet die ansteckende Begeisterung des Autors gut ab.
Dies ist ein überraschend aufregendes (Koch)Buch. Es ist anders als viele andere Kochbücher gestaltet und ich hatte viel Spaß beim Lesen. Man merkt, wie sehr Claudio del Principe das Kochen am Herzen liegt und dieser zweite Band nicht nur ein weiteres Buch aus seiner Reihe ist. Der Inhalt ist in Tagebuchform ist gestaltet, mit Rezepten, die kleinen Geschichten ähneln. Die Zubereitung wird toll in einem Fließtext erklärt und nicht, wie sonst oft üblich, in Stichpunkten. Die Themen Backen mit Sauerteig und Fermentieren gefallen mir dabei besonders gut. Das Layout und die Fotos sind sehr hochwertig. Auch ohne daraus nachzukochen macht es Spaß, das Buch durchzulesen. So geht es mir bei Kochbüchern sonst eher selten.
„a Casa“ ist ein schönes, modernes, italienisches Kochbuch, das Regionalität, Saisonalität und das Koch-Handwerk in den Vordergrund rückt. Es enthält Rezepte von einfach bis anspruchsvoll, meistens klassisch, manchmal mit ungewöhnlichen Komponenten und Kombinationen. Alles in modernem optischem Gewand und anekdotenreich umschrieben. Mich hat diese Art, ein Kochbuch zu schreiben, an Nigel Slater erinnert, dessen Bücher mit abgegriffenen Seiten bei mir im Regal stehen. Das Kochbuch wäre insgesamt tatsächlich eine runde Sache und gänzlich unverfänglich, wenn sich Del Principe aus meiner Sicht nicht dazu hätte hinreißen lassen, gegen vermeintlich unreflektierte Veganer:innen und die, die es werden wollen, zu wettern und strukturelle Bemühungen um eine andere Ernährung ins Lächerliche zu ziehen. Beispiele dafür sind Formulierungen wie „weichet von mir, veganuary & co.!“ (S.17), „da postet diese junge Mutter (…) ein veganes Rührei (…). Ich denke: Huch, das arme Kind!“ (S.42) oder „Leute, die offensichtlich nicht die Bohne verstehen von kulinarischer Differenzierung“ (S.151). Dabei stimme ich mit del Principe in einigen Punkten sogar durchaus überein! Besonders dort, wo es um die Industrialisierung und Kommerzialisierungen von Bemühungen um eine nachhaltigere Ernährung geht. Aber nach meinem Eindruck schüttet er leider das Kind mit dem Bade aus, wenn er auf vegan lebende Menschen undifferenziert verbal eindrischt. Für mich wirkt das an diesen Stellen überheblich, nicht zeitgemäß und unnötig. Das Buch hätte diese Seitenhiebe nicht gebraucht oder sie hätten tiefer thematisiert und besser erklärt werden müssen. Alles in allem bleibt „a Casa“ also sicherlich ein gutes Kochbuch. Aber gerade weil Del Principe diese Diskussion ganz bewusst in sein Buch geholt hat, scheint es mir angemessen, diesen Kritikpunkt in mein abschließendes Urteil einfließen zu lassen.
A Modo Mio. Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus ItalienBlick ins Buch

Ø 6.9

A Modo Mio. Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien

Autor/-in: Verlag: Edition Raetia

Allessandra Dorigato zeigt in ihrem Kochbuch italienische Wohlfühlküche. Beispiele sind Sommersalat mit Wassermelone und Mozzarella, Honigkarotten mit Pecorino, Pappa al pomodoro, Zucchini-Hirse-Frittata, Kürbis-Cappellacci, überbackene Polenta, Brathuhn mit Zitronen und Kalbsrouladen mit Pinienkernen.

Begründung der Jury:

Das Buch zu Alessandra Dorigatos gleichnamigem Foodblog sammelt unkomplizierte Alltagsgerichte ohne großen Schnickschnack und mit wenigen Grundzutaten. Man konzentriert sich auf das Wesentliche. In schlichtem Design teilt sie mit uns ihre liebsten Klassiker wie z.B. die Lasagne ihrer Mutter, aber auch unbekannte Gerichte wie Biancomangiare, ein traditionelles Mandeldessert. Die Rezepte sind übersichtlich, leicht verständlich und schlicht gehalten. Kleine Erklärungstexte geben Hintergrundwissen zu den Gerichten oder praktische Tipps in der Zubereitung. Angenehm unaufgeregt. Insgesamt fehlt es mir allerdings an Tiefe und Storytelling, besonders bei den Einleitungen zu Beginn jeden Rezeptes.
In „a modo mio“ zeigt Alessandra Dorigato mit ihren Rezepten und Fotos die italienische Küche auf „ihre Art“. Die ist zunächst eher haushaltstauglich plakativ italienisch, enthält aber auch den ein oder anderen raffinierten Ausflug, auch ein paar Brot- und Einmach-Rezepte. Die überwiegend vegetarischen Gerichte haben eine schöne Aufteilung und stets eine kleine Story, Warenkunde oder Anekdote vorausgeschickt. Die Zutatenlisten sind meist übersichtlich, das macht das Buch auch zu einem guten Einsteiger-Kochbuch.
Optisch würden die Rezepte im Styling und der Darstellung etwas mehr Zugänglichkeit vertragen, zumal es ja um „Mama-Küche“ geht – die Gerichte auf den Bildern wirken dagegen vielfach recht „clean“ und „angerichtet“.
Schöne Rezeptauswahl bei der sich Klassiker und hauseigene Spezialitäten abwechseln. Dadurch dürfte sich eine breite Leserschaft von dieser Sammlung angesprochen fühlen, in der auch noch das ein oder andere neue Gericht auftaucht. Die regionale Herleitung und textliche Aufbereitung ist solide und unauffällig, Bild- und Rezeptsprache sind eher sachlich, so dass insgesamt der persönliche Funke nicht so recht überspringen will und das Buch etwas standardisiert wirkt.
In „A modo mio“ möchte Alessandra Dorigato Lieblingsgerichte und Küchengeschichten aus Italien präsentieren. Das schafft sie auch, für mich fehlt es insgesamt aber an dem gewissen Etwas. Die Fotos sind gut, die Gerichte sind tolle italienische - mehr oder weniger bekannte – Rezepte und das Layout ist schön anzuschauen. Aber dennoch ist mir das alles nicht wirklich aussagekräftig genug. Damit unterscheidet sich das Buch von den unzähligen anderen italienischen Kochbüchern auf dem Markt etwas zu wenig.
PIZZA CON AMORE

Ø 6.5

PIZZA CON AMORE

DIE NEXT GENERATION PIZZA DER TORTORA-BRÜDER VON '87 MAMMA LINA

Autor/-in: Verlag: Tietge

Das „87 Mamma Lina“ in Baden Baden ist eine Pizza-Institution. Die beiden Mamma-Lina Brüder Angelo und Roberto gehen in ihrem Kochbuch auf eine Reise in die Pizza-Welt. Beispiele für ihre Rezepte sind die Pizza Giallo mit Parmesancreme, Salami, bunten Kirschtomaten und Pesto, Pizza Adriano mit Steinpilzen oder die Pizza Zucca mit geschmortem Kürbis und Stracciatella di Bufala.

Begründung der Jury:

Pizza-Liebhaber und -bäcker aufgepasst: hier kommt laut Untertitel das Buch zur „next Generation Pizza der Tortora Brüder von 87‘ Mamma Lina“. Wer also seine Margherita satt oder Lust auf neues hat, sollte einen Blick in dieses Buch werfen. Es stellt eine große Vielfalt an neuen Rezepten vor. Sie reichen nach meinem Eindruck vom Typ „kann man mal ausprobieren“ bis zu „die Jungs sind schon etwas crazy“. Das Thema Dessert wird ebenfalls angegangen und wer bunte Pizzen mit Schokoriegeln mag, wird seinen Spaß haben. Dass die Brüder ihr traditionelles Handwerk aber nicht aus den Augen verlieren zeigt die Qualität der Pizzen. Außerdem werden Pizza Grundwissen und Rezepte vermittelt. Layout und Fotos wirken jung und modern, es kommt italienisches Lebensgefühlt auf.
Familientradition in Neapel, ein Restaurant in Baden Baden, bunt belegte Pizza, Prominente wie Frank Elstner und Thomas Gottschalk: ganz schön viel für ein Buch-Konzept. Vielleicht ist der Ansatz des Buches auch genau so zu verstehen: dass ein vielbehandeltes Thema wie Pizza eben extra viel Innovation braucht. Und so auch die Pizza-Varianten, die in der Hauptsache „NACH“ dem Backen belegt werden. Übrigens auch einige als „Dessert“.
Die Bildwelt aus Neapel gefällt mir wirklich gut, genauso wie die einfachen Pizza-Varianten und Grundrezepte, sowie die Herstellerportraits für Mozzarella und Co. Ein Buch für Pizza-Lover, die Lust haben, viel auszuprobieren und sich an außergewöhnlichen Kombinationen abseits vom streng-italienischen Weg erfreuen.
Pizza ist am besten, wenn man sie in einer Pizzeria frisch aus dem Steinholzofen essen kann. Wenn man sich aber doch daran wagt, Pizza zu hause zu backen, sollte man wissen, was man tut. Dieses Buch mit Pizza Rezepten aus dem Restaurant Mamma Lina aus Baden-Baden enthält Rezepte mit einem feinen, fluffigen Pizzateig. Doch den sollte man vorher schonmal gemacht haben. Denn bis auf eine Seite Anleitung dafür, findet man nicht viel mehr Informationen zu den Grundlagen, die eine gute Pizza von einer schlechten unterscheiden. Über das zu verwendende Mehl wird hingegen ausführlich geschrieben und dabei einige Male der Markenname, der auch auf einigen Bildern auftaucht, genannt. Wenn man sich also mehr zu Belägen inspirieren lassen will, trifft man in diesem Buch weniger auf italienische Klassiker, sondern eher auf Fusionsküche mit Pulled pork, Currysauce oder sogar als Banana Split. Interessant finde ich die kulinarischen Ausflüge zu den Produkten wie Mozzarella und der San Marzano-Tomatensauce. Wer Stammgast in der Pizzeria Mamma Lina ist und sich mit dem Buch auf den nächsten Besuch freuen kann, der ist hier richtig. Wer aber in das Thema Pizza tiefer eintauchen möchte und die Grundtechniken und Rezepte erlernen möchte, dem würde ich zunächst ein anderes Buch empfehlen.
Ein Pizza-Kochbuch, das ein Best-Of der Rezepte der „Mamma Lina“ -Edelpizzeria in Baden-Baden versammelt. Die zum Teil recht eigenwilligen Kreationen mit Pizzateig als Grundlage bieten eine gewisse Inspiration und sind unterhaltsam vorgestellt. Man taucht als Leser aber doch nicht wirklich sinnlich in das Thema Pizza ein, sondern wird eher mit oberflächlichen Anekdoten abgespeist. Auch die ganze Aufmachung wirkt ein bisschen lieblos.
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