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Die besten Bücher über Getränke – 2022

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Japanische Cocktails
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 9.3

Japanische Cocktails

Traditionen, Techniken, Rezepte

Autor/-in: Verlag: DuMont Buchverlag

Harmonie und handwerkliche Präzision sind zwei der Eigenschaften, die die japanische Art zu kochen beschreiben. Julia Momosé, in Japan geborene und aufgewachsene Bartenderin, überträgt diese Prinzipien in ihrem Buch auf die Barkultur. Mit Ästhetik und Sorgfalt kreiert sie Drinks und Cocktails, bei denen die Eleganz im Mittelpunkt steht. Wie in ihrer japanischen Bar Kumiko, die sie in Chicago betreibt.

Begründung der Jury:

In dieses Buch kann man eintauchen – mit allen Sinnen. Es ist besonders, es ist vielschichtig, es ist in jedem Fall speziell. Julia Momosé nimmt den Leser auf eine spannende Reise durch die japanische Kultur und Geschichte, die erst dann einen Cocktail zu einem japanischen Cocktail macht, in dem man begriffen hat, dass der Weg das Ziel ist und den Sinn von Harmonie und Verbundenheit verinnerlicht hat. Es beinhaltet so viele Aspekte, die in unserer schnelllebigen Zeit viel zu sehr abhanden gekommen oder untergegangen sind. Besonders Japan-affine Connaisseurs werden begeistert sein und diese filigrane und hingebungsvolle Art einzuordnen wissen. Jedes Element der Zubereitung eines Drinks hat seinen Sinn, es geht um Präzision, um die Zeremonie, um Accuratesse, es geht um das Gegenteil von schnell und schlicht, insbesondere aber um den feinen Geschmack. Die 100 Cocktailrezepte von ihr sind eine Tour durch die 24 kleinen Jahreszeiten Japans. Sie umfassen raffinierte Abwandlungen klassischer japanischer Cocktails, ebenso wie faszinierende Eigenkreationen sowie alkoholfreie Drinks. In jedem Fall sind nicht nur die Rezepte, sondern das gesamte Buch sehr anspruchsvoll. Ein feiner Akzent entgegen der Auffassung, alles müsse schnell gehen, unkompliziert sein, sich einfach erschließen lassen. Nein, der Leser muss sich darauf einlassen, dann wird es eine spannende und bereichernde Erfahrung sein.
In diesem Buch zu blättern, macht einfach Spaß! Allein die ästhetischen Bilder der Drinks anzuschauen, regt den Appetit an. Hier wurde viel Profiwissen über die Produkte, Kultur und Geschichte Japans vereint. Geschmacksfanatiker kommen voll auf ihre Kosten. Die Kombinationen von Julia Momosé überraschen und wirken sehr stimmig. Die Aufteilung in Jahreszeiten ist besonders hilfreich, da man so schon eine Idee hat, in welche Richtung die Drinks gehen und wozu man diese serviert. Die Bar-Tipps animieren zu einem Japantrip. Ich bin ich begeistert und ab jetzt auf der Suche nach den Zutaten für einige der Drinks, denn meine Neugierde ist kaum noch zurückzuhalten. Das alles wird durch die edle Aufmachung, auf das Beste ergänzt.
Dieses Werk ist so viel mehr als ein Rezeptbuch. Julia Momosé verschmilzt Autobiografie, romanhafte Elemente, Reiseführer und Kulturstudie und führt alles in ihrem Fachgebiet Cocktails zusammen. Ein Buch, dem es gelingt, die Fantasie anzuregen und Gänsehaut zu stiften, indem es die Eigenwilligkeit und Anmut der japanischen Kultur transportiert, mit Anekdoten, Geschichte und persönlichen Einblicken. Unabhängig davon, wie viele der elaborierten Cocktails man am Ende wirklich zubereitet: Am Ende dieses Werks ist man der japanischen Kultur vom Sofa aus nähergekommen als mancher Tourist. Das muss ein „Kochbuch” erstmal schaffen. Wunderschön fotografiert, illustriert und geschrieben. Faszinierend für Japan-Fans genauso wie wie Japan-Einsteiger.
Mit unglaublicher Akribie und Informationsdichte entführt die in Japan aufgewachsene Barmixerin Julia Momosé in eine exotische Welt, die einen verblüfft und neugierig macht. In den USA ist sie ein gefeierter Star in der Welt der Mixologen. In diesem Buch werden die Getränke saisonal nach Jahrzeiten empfohlen. So exotisch wie der Titel anmutet, es ist ein faszinierender Blick auf eine Geschmackswelt die die wenigsten kennen. Sehr gut aufbereitetes Buch, mit viel Kenntnis geschrieben und Hintergrundwissen gespickt. Man sagt den Japanern einen Hang zu Fetisch und Perfektion nach. Das kann man von diesem Werk auch sagen.
Cocktailkunst
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 9.2

Cocktailkunst

Die Zukunft der Bar

Autor/-in: Verlag: Matthaes

Stephan Hinz ist Autor mehrerer Fachbücher, Inhaber der Kölner Bar „Little Link“ und wurde vom Falstaff als „innovativster Bartender“ ausgezeichnet. In seinem Werk beschreibt er Techniken und Barwerkzeug, thematisiert die Bedeutung des richtigen Glases oder des passenden Eises. Das Aromenspektrum dehnt er auf Zutaten wie Steinpilze, Vogelbeeren und Parmesan aus und skizziert seine Vorstellung einer nachhaltigen Bar-Kultur ohne Lebensmittelverschwendung.

Begründung der Jury:

Dieses Werk wurde geschrieben vom international bekannten Barexperten Stephan Hinz, der in Köln die Bar-Institution „Little Link“ betreibt, aber auch als umtriebiger Unterstützer der Gastronomie und Getränkeindustrie gilt.
Das Komplettwerk ist sehr gut strukturiert aufgebaut, geht in die Tiefe in allen Belangen, die mit der Welt der Bar zusammenhängt und dem, was eine gute Bar ausmacht. Es behandelt eben nicht nur die typischen Aspekte wie Equipment, Zutaten und Rezepte, sondern ebenso aktuelle Entwicklungen, einen tollen Part über die Sensorik, welchen Rolle eine Zutat im Drink überhaupt spielt, wie man sich Inspiration aus der Küche in Bezug auf Kräuter und Gewürze holen kann und vieles mehr.
Das Buch ist in keinem Moment langatmig oder zu ausufernd. Es lässt sich angenehm lesen und animiert dazu, immer weiter eintauchen zu wollen. Als Zielgruppe würde ich in erster Linie Fachleute aus der Bar-Szene und Restaurants sehen, die mit ambitioniertem Getränkeangebot aufwarten möchten. Für einen Nicht-Fachmann ist es eine formidable Lektüre, um hinter die Kulissen einer modernen und zeitgemäßen Bar zu schauen und setzt damit Impulse, zu Hause selbst zum eigenen Bartender zu werden.
Ein Buch für jeden, der sich mit dem Thema Bar und Spirituosen intensiv auseinandersetzen möchte. Beim Stöbern darin vermisse ich nichts außer vielleicht den passenden Drink in meinem Glas. Von der Geschichte über das Zusammenspiel von Aromen über Gläserkunde bis hin zum fertig servierten Getränk wurde an alles gedacht. Man kann sich regelrecht durch dieses Buch durcharbeiten. Denn auch wenn es sehr umfangreich ist, kann man mit großer Spannung den gesamten Inhalt erfassen. Aus meiner Sicht hat das Buch das Zeug dazu, die neue Bar Bibel oder das Lehrbuch für den Barkeeper Nachwuchs zu sein. Sehr stimmiges Layout, schöne Bilder, edel.
Ein Buch, in dem - gefühlt - das Wissen eines ganzen Bartender-Lebens steckt. Stephan Hinz ist erst 35, umso beeindruckender ist diese Enzyklopädie der Cocktailkunst. Fast 250 Seiten sind der Spirituosen-Theorie vorbehalten, erst dann kommt der Rezept-Teil. “Cocktailkunst” liest sich wie ein liebevoll verfasstes Lehrbuch, das man lustvoll verschlingt. Es ist gespickt mit Infografiken, sinnvollen Visualisierungen und ästhetischen Illustrationen. Die Rezepte sind außergewöhnlich, aber umsetzbar. Mini-Manko: Die Bildsprache ist sehr heterogen und wirkt nicht aus einem Guss. Bei der inhaltlichen Tiefe dieses Werks verblasst dieser kleine Mangel jedoch zur Randnotiz.
Eine Mischung aus Lexikon und vielen wissenswerten Artikeln, Rezepten und Anleitungen. Vor allem passionierte angehende Barflys dürften viel Freude an diesem umfangreichen Werk haben. Viele Hintergrundinformationen wie Geschichte, Herkunft der Produkte und Entstehung. Ein weitgefasster, aber nicht komplizierter Rundumschlag der vor allem anschaulich und verständlich geschrieben ist.
60-Second Cocktails
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 8.1

60-Second Cocktails

Großartige Drinks, blitzschnell gemixt

Autor/-in: Verlag: ZS - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe

Joel Harrison und Neil Ridley gehören zu den renommiertesten Experten im Bereich Getränke, Spirituosen und Cocktails. In ihrem kleinformatigen Buch zeigen sie 60 Rezepte für 60-Sekunden Cocktails. Mit dabei sind Klassiker, modernisierte Klassiker und moderne, kreative Neuheiten. 20 Rezepte werden nicht geschüttelt, 20 werden geschüttelt oder gerührt und 20 weitere („Magnificent Mixes“) benötigen etwas mehr Vorbereitung.

Begründung der Jury:

Dies ist ein Einsteiger-Barkurs: ganz unkompliziert, ungeschminkt – und frei von Schleichwerbung. Es ist das richtige Buch für jeden, der einfach mit dem Mixen loslegen möchte, ohne sich lange mit dem Hintergrundwissen der Drinks auseinandersetzen zu müssen. Die Rezepte sind logisch erklärt und grafisch mit den notwendigen Utensilien dargestellt. Ebenso hat man nicht den Druck beim Kauf der Produkte, auf den Hersteller der Spirituosen zu achten. Hier werden lediglich Beispiele genannt. Bemerkenswert wenig Text mit viel Inhalt. Großer Pluspunkt ist, dass man das Buch auch gut in eine etwas größere Handtasche stecken könnte. Praktisch, wenn mal als Gast einer Cocktailparty kreativ mitwirken möchte. Die Aufteilung der Kapitel ist logisch und für jedermann zu verstehen. Unauffälliges, aber sehr stimmiges Design mit ansprechenden Bildern.
Joel Harrison und Neil Ridley sind ein eingespieltes Team und es ist nicht ihr erstes griffiges Buch über die Welt der Spirituosen. Sie transformieren die Welt der Spirituosen auf verständliche Art und Weise und mit Sinn für aktuelle Trends für die interessierte Leserschaft in eine Buchform, die sehr zeitgemäß ist.
Im ersten Eindruck klingt es etwas profan und bemüht – 60-Second Cocktails – muss immer alles schnell gehen? Im ersten Teil des Buches, in dem eine generelle, kurze Einführung in die Mixerei gibt, müssen sich die Augen etwas anstrengen, um die kleine Schrift zu lesen. In einer Farbskala wird dargestellt, in welcher Aromengruppe oder auch zu welchem Anlass der Drink am besten passt. Das ist sehr hilfreich und lässt einen schnell das adäquate Rezept herausfischen – je nach Lust und Laune.
Wider Erwarten sind die Cocktailrezepte in der Tat easy und schnell zuzubereiten. Dabei sind sie keineswegs langweilig. Es sind 60 Rezepte, zum Teil Klassiker, zum Teil Abwandlungen bekannter Klassiker. Mit Hilfe von kleinen Piktogrammen sieht der Leser sehr übersichtlich, welche Utensilien er für den Cocktail benötigt.
Es ist eine nützliche Unterstützung für den Heimgebrauch und zaubert mit wenig Handgriffen, Zutaten und ohne Chichi schmackhafte Drinks ins Glas.
Cocktails mixen ist wie Kochen: Es gibt aufwändige, schwierige und komplex schmeckende Kompositionen - und es gibt einfache, aber raffinierte Gerichte. “60-Second-Cocktails” bewegt sich am simplen Rand des Spektrums und verkauft genau diese Einfachheit als Wertversprechen. Heißt: 2-5 Zutaten, schnell gemixt und sofort genossen. Ganz große Aha-Effekte bleiben da naturgemäß aus, dennoch ist das Buch in sich rund, sehr hochwertig fotografiert und stringent gelayoutet. Für Cocktailfans, denen es mehr um den geselligen Rahmen geht, als ums ambitionierte Mixen, eine tolle Inspirationsquelle für zeitsparende, aber raffinierte Drinks. Einen kleinen Theorie-Teil gibt’s on top.
Cocktails schnell und unkompliziert gemacht. Kurze Einführung in die Basics den Barmixen, eine Glaskunde und eine hilfreiche Unterstützung durch Icons. Für Zwischendurch ein kleines, nettes Buch dem der Spagat zwischen Oberflächlichkeit und gutem Content gelingt. Sicher mehr für Anfänger gedacht, die Lust auf ein paar zeitgemäße Drinks haben.
Homebar

Ø 8.0

Homebar

Easy Cocktails für Zuhause

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

Klaus St. Rainer zeigt mit seinem Cocktailbuch, wie man zuhause auf hohem Niveau Cocktails und Drinks mixen kann. Seine Einführung deckt alle Basics ab: Das wichtigste Zubehör, die wichtigsten Spirituosen etc. Die mehr als 70 Rezepte umfassen leichte und fruchtige Cocktails, kräftige und aromatische Drinks und Drinks für jede Gelegenheit. Mit dabei sind alle wichtigen Klassiker und eigene Kreationen.

Begründung der Jury:

Der Charme von “Homebar” liegt vor allem im Mut, wegzulassen. Zitat: “Bereits mit einer Flasche Gin könnt ihr loslegen”. Homebar verlangt nichts und ermutigt zu vielem. Plastikflasche statt Cocktailmixer? Kein Problem! Alle Drinks aus der selben Glasart? Klar! Besonders charmant: Die Fotos sind nicht in einer Profi-Bar sondern allesamt in Privatwohnungen aufgenommen. Trotz der unterschiedlichen Settings entsteht ein homogener, ästhetischer Gesamteindruck. Die Rezepte sind einfach gehalten mit vielen Klassikern und ein paar leichten Eigenkreationen des Autors. Ein schönes Buch für Einsteiger, die ohne Druck die ersten Cocktails mixen wollen - ohne vorher üppig investieren zu müssen.
Ein paar Klassiker aus der Bar gefällig? Selbstgerührt und selbst geschüttelt. Für den ist dieses Buch genau das richtige. Klaus St. Rainer, Besitzer der goldenen Bar und legendärer Barkeeper aus München, kann aus dem vollen schöpfen. Seine über Jahrzehnte in der Praxis gesammelten Erfahrungen merkt man an den wertvollen Tipps und Interpretationen. Ein Buch von einem Gentlemen Bartender, der zwar nach Rezept arbeitet, aber auch Raum für Gefühl und Geschmack lässt. Das letzte Kapitel, das Bonusmaterial, ist ein sinnvolles Beiwerk, um einen traumhaften Abend aus der Home Bar zu haben.
Home Bar 8/10
Ein Buch Für jeden, der sich zu Hause eine Bar wie ein Profi einrichten möchte. Der Autor hat an alles gedacht, was man für eine Bar benötigt. Beim Lesen musste ich selbst überlegen, wo eigentlich meine ganzen Utensilien stehen, und habe diese wieder aus dem Keller zurück ins Wohnzimmer geholt und in meinen Barschrank gestellt! Außerdem gibt es im Buch Bonusmaterial wie z. B. Ideen für Barsnacks oder Tipps, die jedem helfen, einen guten Drink zu kreieren, auch wenn vielleicht mal eine der Zutaten fehlt. Stimmiges Design, gute Aufteilung, logisch aufgeteilt.
Klaus St. Rainer ist leidenschaftlicher Experte in Sachen Barkultur. Er möchte dem Leser mit diesem handlichen Buch, die Welt der Cocktails nahebringen und auf einfache Art und Weise erklären. Am Anfang des Buches nimmt er dem Leser die Sorge, gleich in die Vollen gehen zu müssen, was Equipment und Zutaten anbelangt. Zu Beginn ist Improvisieren mit dem, was zum Mixen zur Verfügung steht, angesagt. Auch die Zutaten, sprich, wichtigsten Spirituosen, Säfte und frische Zutaten, werden von ihm aufs Notwendigste beschränkt.
Die erste Kategorie an Cocktail-Rezepten beinhaltet „Easy Drinking“ Cocktails, die leicht und frisch sind und niemanden überfordern. Unter der Kategorie „Für Barflies“ finden sich kräftigere, trockenere und anspruchsvollere Cocktails, für die, die schon etwas mehr Erfahrung mitbringen. Unter „Fancy & Kreativ“ finden sich Drinks für jede Gelegenheit, ob selbstgemachtes Ginger Beer oder selbstgemachte Limonaden, Drinks mit und ohne Alkohol. Wenn man sich die Rezepte vornimmt, finden sich dann doch sehr spezielle Alkoholika und Zutaten, die man nicht unbedingt immer in der eigenen Home Bar vorrätig hat.
Auf den einzelnen Rezeptseiten ist der Charakter der Drinks angegeben, ob fruchtig & herb oder fruchtig und prickelnd – das dient der groben Orientierung.
Die Fotos der Drinks zeigen, wie man tatsächlich alle möglichen Gefäße, Becher, Krüge und Gläser für die Cocktails benutzen kann. Das Buch animiert in jedem Fall, zu Hause eigene Cocktails zu mixen.
Alkoholfreie DrinksBlick ins Buch

Ø 7.7

Alkoholfreie Drinks

Natürlich. Erfrischend. Gesund

Autor/-in: Verlag: Brandstätter Verlag

Süß, herb, scharf, mild, lieblich, fordernd, schmeichelnd – die Vielfalt der alkoholfreien Drinks und ihrer Eigenschaften in diesem ist groß. Alle Rezepte basieren auf natürlichen Zutaten und selbst hergestellten Bestandteilen. Einige Beispiele: Sommer Erdbeer-Holunderblüten-Cooler, Birne-Anis-Spritz mit Basilikum, Himbeer-Pfirsich-Rosen-Drink, Rhabarber-Wassermelonen-Aperitif und Mandarinen-Lorbeer-Shrub

Begründung der Jury:

Motto des Buches sind „null Promille“ mit fetzigen Drinks aus natürlichen Zutaten, die, bis auf wenige Ausnahmen, alle vegan sind. Die Rezepte werden ausschließlich aus Zutaten bereitet, die die Natur zu bieten hat. Es werden keine alkoholfreien Nachbauten bekannter Spirituosen verwendet, allerdings hier und da alkoholfreies Bier und alkoholfreier Sekt. „Sober is sexy“ heißt es und trifft den Zeitgeist auf den Punkt. Berauschend sind vor allem die Aromen, die pfiffig kombiniert werden. Dies zieht sich über kurzweilige Erläuterungen über Sensorik oder auch wissenswertes über einzelne Zutaten wie Tees, Kräuter oder Gewürze wie ein roter Faden durch das Buch. Die Rezepte sind saisonal unterteilt. Dennoch stehen bei den einzelnen Rezepturen Variationen, um sie auch in einer anderen Saison mit alternativen Zutaten zubereiten zu können. Die Rezepte sind immer für einen Liter ausgelegt und leicht zuzubereiten. Sehr hilfreich sind Tipps, zu welchem Essen die Drinks besonders gut passen.
In diesem Buch geht es in jede Richtung: ob Süß, Sauer oder Herb - Saft, Gemüse oder Tee für jeden Geschmack ist hier was dabei. Die Drinks sind gut erklärt und sehr kreativ zusammengestellt. Auch für Shoppingwütige das Richtige, denn einige der Zutaten gehören vermutlich nicht zur Standartausstattung eines Privathaushaltes. Meine Entdeckung im Buch ist der „Aperollo Sprizz“, der nicht mit einem alkoholfreiem Aperol gemixt, sondern aus den gesamten Aromaten des Aperol nachgebaut wird. Fazit: Ansprechendes, jugendliches Design, gut umsetzbare Rezepte, simpel aber kreativ.
Drinks ohne Alkohol sind - zurecht - einer der großen Gastro-Trends. Viele gehobene Restaurants liefern mittlerweile alkoholfreie Begleitungen, die dem Menü in Aufwand/Komplexität Paroli bieten. „Alkoholfreie Drinks” ist jedoch eher ein Buch für Einsteiger - mit simplen Rezepten aus wenigen Zutaten, die wenig Vor-Erfahrung erfordern - dazu sehr konkrete Foodpairing-Empfehlungen. Die Zusammensetzung der Kreationen wiederholt sich dabei immer wieder - was für Neulinge ein Vorteil sein kann, um gewisse funktionierende Prinzipien schnell anhand unterschiedlicher Beispiele zu verinnerlichen. Anders formuliert: Die Drinks sind in ihrem Aufbau selten komplex und setzen keine innovativen Ausrufezeichen, vielmehr bleiben viele im Bereich einer außergewöhnlichen Fruchtsaftschorle mit kleinem Twist.
Ein nüchtern, im wahrsten Sinne des Wortes, abgehandeltes Werk. Inhaltlich geht es vor allem um die Rezepturen mit Servierempfehlungen. Ein kleines Standardwerk, das diese immer größer werdende Nische bedient. Insgesamt fehlt es mir jedoch zu sehr an Hintergrundinfos und Expertise aus der Praxis. So bleibt dieses Buch aus meiner Sicht unter seinen Möglichkeiten und wirkt lediglich wie eine Rezeptsammlung. Obwohl das Thema sehr ansprechend ist.
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