Logo

Die besten Grill-Kochbücher – 2022

2023202220212020
Feuerkochen
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.9

Feuerkochen

Rezepte und Techniken für das Kochen über offenem Feuer

Autor/-in: Verlag: AT Verlag

In diesem Kochbuch erfährt man, wie das Garen über offenem Feuer funkioniert. Dazu kommen international geprägte Rezepte wie rauchgeschmolzener Ziegenkäse, Chorizo con Huevos, Feuerkessel mit Bohnen, Speck, Dörrbirnen und Kartoffeln, Schmorschalotten mit Haselnussöl, Feuerröstporridge und Krustenkartoffeln, Oreganobrot, Hühnerherzen am Spieß und Köfte.

Begründung der Jury:

Was für ein Buch! Hier brauche ich ein paar Zeilen mehr: Hinter diesem Werk steht kein großer Sponsor, sondern zwei leidenschaftliche Menschen, die sich in über 90 Ländern von Feuerküchen inspirieren ließen. Sie berichten von einer unsichtbaren Anziehungskraft, die sie immer an die richtigen Orte führt. Wahrscheinlich war es ebendiese Kraft, die die zwei vor vielen Jahren auf einem Markt zusammenbrachte. Heute betreiben sie das „füüri“, eine sagenhaft schöne nachhaltige Eventlocation und Feuerkochschule in Bern.

Bestechend ursprünglich und rau sind die Rezepte, eingeteilt in drei Feuertemperaturen und die unterschiedlichen Garmethoden: Zitronen in der Glut gegart werden mit braunem Zucker und Gin serviert. Sushireis vom Vortag wird auf abgesplitterte Holzsprissen gesteckt, zusammen mit hauchdünnem Speck, der beim Garen heruntertropft. Serviert wird dieser Reis mit einer Paste aus Haselnüssen, Olivenöl, Salz und dunkler Schokolade. Saftige Tomatenscheiben garen zwischen zwei einfachen Brätern als Ofen und werden gewürzt mit Zimt, Zucker, Sesam und Orangenblütenwasser. Dazu empfehlen sie Kaninchenleber und Kumquats.

Die Bilder ziehen mich in ihren Bann, ich kann nicht anders. Und die Texte haben eine ganz eigene Magie „Während des Schabens schließt man Freundschaft mit dem Käse, erfühlt seine dichte, fast ölige Schwere und die darin gebundene beschwerliche Arbeit auf der Alp.“

Schöner geht’s doch kaum, oder? Ich geh jetzt raus, Feuer machen.
Der erste Eindruck: ursprünglich, natürlich, raw. Zum Intro gibt es einen Deep Dive in die Grundlagen des Feuerkochens. In guter Dosierung werden die Unterschiede zwischen den verschiedenen Auflagen, Feuerphasen, Zubereitungsarten erklärt, dazu gibt es Tipps zur Ausrüstung und Zutaten. Wussten Sie, dass es 17 Arten verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten gibt, Lebensmittel mit Feuer zuzubereiten? Auf knapp 240 Seiten werden in sehr ästhetischer Form die verschiedensten Rezepte dargestellt, omnivor, vegetarisch oder vegan. Immer im Rezept angegeben: Extra-Tipps, die Saison, Zusatzwissen und oft auch Varianten. Die Gerichte überraschen mit einem besonderen Twist trotz aller Einfachheit, mit raffinierten Kombinationen und jede Seite macht Lust auf die Nächste. Ein wunderbares Buch, ein perfektes Geschenk – für alle anderen Hobbyköch*innen und für sich selbst.
Das Buch liefert das, was der Titel verspricht: Hier wird ausschließlich mit Feuer gekocht. Dafür sind die beiden Autor*innen um die Welt gereist und haben traditionelle Feuergerichte der Länderküchen kennengelernt. Die Basics dieser archaischen Kochmethode werden ausführlich beschrieben und die Rezepte gliedern sich nach der verwendeten Kochmethode, unter anderem im Kochtopf oder direkt in der Glut. Das Buch ist übersichtlich gegliedert und gibt reichlich Informationen über das benötigte Equipment, das generell nicht sehr groß ausfällt. Zusätzlich gibt es nützliche Zusatzinformationen, wie die ideale Jahreszeit für die Zubereitung und die Ernährungsformen der Gerichte (omnivor, vegetarisch und vegan). Am Rand des Buches stehen zudem kleine interessante Erklärungen, die es schaffen, dem Leser die emotionale Bedeutung des Originalgerichtes zu vermitteln.
Das Lagerfeuer ist der Inbegriff archaischer Gemütlichkeit - Kulinarik geht hier bislang allerdings selten über Stockbrot, Marhmallows und Würstchen auf Spießen hinaus. Genau daran knüpft dieses Buch an und liefert Inspiration. Immer leicht zugänglich, fast immer überraschend und unkonventionell. Mal durch spannende Neukreationen - mal durch Feuerstellen-Rezepte aus anderen Kulturkreisen. Die Rezepte sind einfach gehalten und einfach beschrieben, die Hintergründe kompakt abgehandelt. Kleiner Wermutstropfen: Bei einem Thema, das so emotional besetzt ist, wäre etwas mehr Gefühl wünschenswert gewesen - in den Texten und in Form noch stimmungsvollerer Fotos. Mehr Menschen am Feuer, fliegende Funken, glühende Augen und feurige Worte. Unterm Strich dennoch ein Buch, was große Lust weckt, Freunde zusammenzutrommeln und gemeinsam am Feuer zu essen.
Fine Dining Grill & BBQ
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.1

Fine Dining Grill & BBQ

Glut, Rauch, Asche

Autor/-in: Verlag: Matthaes

Dieses Kochbuch verbindet zwei Welten miteinander: Rustikales Grillen und Aromenkombinationen wie in der Spitzenküche. Beispiele für die Rezepte sind Brisket mit Mais in Texturen / Rebhuhn auf Topinambur mit gegrillter Sonnenblume und Ahornei / Venusmuschel mit roter Garnele, Koriander und Chorizo / Schweinebauch mit Pulpo, Zitrone und Lauchzwiebel.

Begründung der Jury:

Die Leute, die vor 1,5 Millionen Jahren anfingen, mit Feuer zu hantieren - umgucken würden die sich! Redakteur, Fleischsommelier, Molekularbiologe und der Geschäftsführer des allgegenwärtigen Big Green Egg kommen hier zu Wort. Nun kenne ich den Unterschied zwischen Grill & BBQ und hab nicht mehr so große Angst vor Acrylamid. Zugegeben, mal eben so sind diese Rezepte nicht gemacht. Aber – Alter! – hab ich Bock, welche nachzukochen! Diese großformatigen Bilder, diese Zutaten, diese Cuts, viel Gemüse, ich mag alles an diesem Buch. Auch, wenn‘s hier und da etwas werblich wird. Direkt das erste Rezept haut mich um: gepökelter, geräucherter Thunfischbauch mit Kombualge, Salzzitrone, Schnittlauchöl und Kaviarvinaigrette. Fürs Pulled Beef muss ich auf die nächsten Apfelblüten warten. Mach ich! Aber ungeduldig.
Eines der ersten Bücher, das uriges Grillen und Fine Dining verschmilzt. Neuartig ist auch der inhaltliche rote Faden: Die Temperatur für einen wichtigen Prozess des Rezepts gibt die Gliederung der Rezepte vor - aufsteigend von 80 - 1000 Grad. Passend dazu wird das Buch von Fachbeiträgen gerahmt, die Quellen, Übertragungsarten und Wirkungsweisen von Wärme behandeln. Die Rezepte sind anspruchsvoll, sowohl im Aufwand als auch in der Zutatenbeschaffung - was beim Label “Fine Dining” nicht wundert. Gerade bei den komplexeren BBQ-Gerichten (Brisket etc.) wäre dabei etwas mehr Ausführlichkeit hilfreich - gerade für BBQ-Neulinge. Die Fotos haben einen eigenen, starken Stil.
Was für ein Buch. Alleine der Titel macht neugierig, und auch die Namen der beiden Autoren sind nicht ganz unschuldig daran, dass man sich fragt, wie Grillen und Fine Dining wohl zusammenpassen. Und Ludwig Maurer und Heiko Antoniewicz zeigen, wie wunderbar diese beiden Themen miteinander harmonieren. Eingangs gibt es die Fachkunde zu Feuer, Glut und Rauch, außerdem die Übersicht der verschiedenen Grills. Wichtig zu wissen: die Rezepte sind nichts für Ungeübte (wo bekomme ich denn die „Fledermaus“ her?) und erfordern Erfahrung und noch mehr Geduld. Hat man beides mitgebracht, ist die Belohnung ein Essen auf fast schon Sterneniveau. Die Kategorien sind unterteilt in unterschiedliche Temperaturen, es wird gegrillt von 100 bis 500 Grad. Dieses Buch hat ordentlich Feuer!
Im Vorwort wird die Frage gestellt, ob sich Grillen und Fine-Dining überhaupt vereinen lassen. Natürlich lässt sich jede Art von Kochstil mit einem anderen vereinen, meist liegt der Fokus aber immer auf einem der beiden Stile. In „Fine Dining Grill & BBQ“ liegt der Schwerpunkt vor allem auf dem Fine-Dining-Stil und die Rezepte lassen ein wenig das Archaische vom Grillen vermissen.
Durch ihr hohes Niveau setzen die Autoren erweiterte Fachkenntnisse der Hobby-Griller*innen voraus – wenn zum Beispiel Stickstoff, Antigrill und Pacojet unangekündigt in den Rezepten auftauchen, ohne vorher erklärt zu werden. Wem diese Geräte kein Begriff sind – ganz abgesehen davon, ob sie überhaupt verfügbar sind, muss sich zunächst an anderer Stelle informieren.
Die eigentlichen Einzelrezepte lesen sich aber sehr interessant, allerdings wäre ein detaillierter Zeitplan hilfreich, wenn die Leser*innen nur zu einem annähernd ähnlichen Ergebnis wie auf den gezeigten Tellern kommen möchten. Ein tolles Buch für Profis und sehr erfahrene Hobby-Köche. Für Anfänger*innen schöne Bilder zum Durchblättern.
Weber's Pelletgrillbibel
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 7.9

Weber's Pelletgrillbibel

Autor/-in: Verlag: GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH

Das Buch enthält einen umfangreichen Theorieteil zum Umgang mit dem Pelletgrill und internationale Rezepte für Rind, Kalb, Schwein, Lamm, Wild, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte, Gemüse, Obst und Sides, Pizza, Brot, Süßes und Käse, dazu noch Saucen und Dips. Beispiele sind Rumpsteaks mit Apfel und Speck, Tomahawk-Steak vom Bio-Schwein mit Pfifferlingen, Lachssteaks mit Parmaschinken und Kürbiskernapfel mit Vanille-Eis.

Begründung der Jury:

Auch wer noch keinen Pellet-Grill besitzt – nach der Lektüre dieses Buches werden die grillaffinen Leser*innen geneigt sein, sich eines dieser interessanten Outdoor-Koch-Geräte in den Garten zu stellen. Seine Funktion und Vorzüge werden ausführlich mit Tipps und Tricks über den korrekten und effizientesten Umgang geradezu schmackhaft gemacht. Ebenfalls schmackhaft sind die Bilder und kreativen Rezepte mit einer großen Auswahl an Fleischgerichten, Fisch, Meeresfrüchten, Süßem, Backwaren, Dips und vegetarischen Gerichten. Alles könnte auch auf einem anderen Grill ausprobiert werden, dann geht allerdings der für den Pellet-Grill bekannte Rauch-Geschmack verloren. Denn so, wie es zu jedem Essen einen passenden Wein gibt, wird in dem Buch immer das korrespondierende Holzgranulat für das Rauch-Aroma empfohlen. Wie wäre es mit dem fruchtig-süßem Apfelholz zum Pastrami?
Der Titel liest sich zunächst sehr nischig - augenscheinlich braucht’s zur sinnvollen Anwendung einen Pelletsmoker. Genau genommen ist ein Pelletsmoker aber auch nur eine moderate Hitzequelle mit Rauchnote, sodass sich die meisten Rezepte im Buch zwar perfekt in diesem Gerät zubereiten lassen, genauso aber in jedem anderen Grill mit indirekter Hitzequelle. So gelingt Weber hier ein Spagat: Ein Einstieg mit sehr gut aufbereitetem Spezialwissen zur Methode Pelletsmoker, aber gleichzeitig eine große Zahl von Rezepten, die auch unabhängig vom Gerät eine großartige Inspiration sind - mit einfachen Schritt-für-Schritt-Bebilderungen. Alle Rezepte haben dabei eines gemeinsam: Sie profitieren von einem Hauch Rauch. Ein Pelletsmoker und dieses Buch - mehr braucht’s nicht, um direkt loszulegen.
Von 73 bis 315°C kann er Grillen, der Pellettgrill. Quasi wie ein Heißluftofen mit Räucherfunktion. Man kann zwischen knackigkurzer Einführung und voller Wissensdröhnung wählen, bevor man loslegt: Tools, Temperaturen, Pellettsorten, Gararten und Grillgut werden ausführlich und anschaulich erklärt. Mundwässernd appetitlich sind die Gerichte fotografiert, hilfreich auch die Step-by-Step Bilder. Nicht nur schön, sondern wirklich gut und besonders sind die Rezepte: Der Blumenkohl BBQ Bloom, wahnsinnig gute Burgervarianten mit Pulpo oder Melone, wunderbare Würzöle, Marinaden, Glasuren. Eine tolle Mischung aus Fleisch, Gemüse, Fisch, Teigwaren und Desserts lassen die Vorfreude auf den Sommer steigen. Ja, dahinter steckt ein fetter Sponsor – aber dieses Buch ist richtig, richtig gut.
Die Pellet Grill Bibel ist, wie die Winter Grill Bibel, aus meiner Sicht „nur“ ein Nachschlagewerk mit viel Basiswissen. Immerhin beschäftigen sich die ersten 60 Seiten mit dem Grillen an sich, mit dem Aufbau eines Pelletgrills, Techniken, Temperaturbereichen, Räucherkompass, Tools & Reinigung. Sehr umfang- und hilfreich scheint der Grillkompass, der mit Größe, Gewicht und Grillzeit für die verschiedenen Zubereitungsarten unterstützt. Die anschließenden zehn Kapitel beschäftigen sich dann mit Fleischsorten von hell bis dunkelrot, es gibt einen Ausflug zu Fisch, Gemüse und Gebackenes, sowie die Klassiker des BBQ – eine Aneinanderreihung von Fleischrezepten, die mich jedoch irgendwann langweilt. Ein sehr umfangreiches, gut gemeintes Buch, das nach meinem Eindruck wohl vor allem eingefleischten Weber-Fans gefallen dürfte.
Weber's Wintergrillbibel
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 7.9

Weber's Wintergrillbibel

Autor/-in: Verlag: GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH

Die Winter-Grillbibel mit ausführlichem Grundlagenteil zeigt Grillrezepte für den Winter, die mit ihrem Charakter besonders gut zur kalten Jahreszeit passen sollen. Beispiele sind die Lammkeule „Winter Special“, die gefüllte Festtagsgans, geräuchertes Maronenschaumsüppchen, Bratapfel-Burger, Kürbis-Hotdogs, Rehsteak mit Pastinaken-Pommes oder Apfelkuchen vom Rost.

Begründung der Jury:

Grillen im Winter – muss das jetzt wirklich auch noch sein? Ja! Und es kann richtig lecker sein, wie Autor Manuel Weyer in seiner Wintergrillbibel beeindruckend zeigt. Dabei lässt er kein Detail aus, beschreibt längere Garzeiten bei kälteren Außentemperaturen, den richtigen Standort des Geräts, die Wahl des geeignetsten Grills bis hin zu Tipps, die das Outdoor-Kochen zu einem Event machen. Passend zur Jahreszeit gibt es Festtagsgerichte wie eine knusprige Gans oder das Filet Wellington, das sogar eine gute vegetarische Alternative bietet. Außerdem wird fast ausschließlich mit saisonal verfügbaren Zutaten gearbeitet, für Obst und Gemüse ist der extra Winter-Saisonkalender sehr hilfreich. Und wenn etwas übrigbleibt, gibt es mit einem „best of leftover“ ein paar Gerichte, um aus den Resten vom Vortag neue Speisen zu verarbeiten – eine tolle Idee!
Fokus aufs Deftige, viel Geschmortes, Wintergemüse und Wild: Dieses Buch hat alles, was am Wintergrillen Freude macht. Besonders hervorheben muss man die Schritt-für-Schritt-Bilderungen, die den meisten Rezepten beigefügt sind. Das ist in der Produktion aufwändig, erleichtert das Verständnis der Zubereitung aber massiv. Insgesamt ein hochwertig gearbeitetes Buch mit extrem viel Inhalt und Inspiration, von warmen Drinks beim Grillen bis hin zu dampfenden Desserts. Auch bemerkenswert: Weber als Herausgeber hält sich angenehm im Hintergrund: Dadurch ist das Buch eine lohnende Anschaffung für ambitionierte Wintergriller - universell verwendbar und unabhängig vom Grillgerät.
Wer mal wieder nicht weiß, was es an den Feiertagen zu Essen gibt: Hier gibt’s Ideen. Festtagsgans, Wellington vegetarisch, Lammkeule mit mega Leftover-Ideen (die es zu vielen Rezepten gibt): mit Buschbohnen und Topinambur als Tortillas, mit Mandarine auf Flammkuchen oder in Strudelteigplatten knusprig im Dutch Oven ausgebacken. Hah - sogar Klöße fehlen nicht. Weiter geht’s mit Wintersalaten und Suppen – die Blumenkohlsuppe „Root to Flower“ ist bestechend schön. Auch in den anderen Kapiteln sind Marinaden, Saucen, Fleisch, Geflügel, spannende Sides und süße wie herzhafte Teigwaren mit wunderbaren Bildern am Start. Witzige Idee: Kaffee selber rösten. Am Ende kommt noch eine ausführliche und nützliche Übersicht über Temperaturen und Garzeiten, sowie ein Saisonkalender für heimischen Anbau. Vielleicht brauch ich auch so einen (Weber-)grill für den anstehenden Winter.
Die „Winter Grill Bibel“ von Weber möchte einladen, den Grill auch bei Eis und Schnee anzufeuern. Nach einem Intro inklusive Techniken, Temperaturbereiche, Holzarten und Tools laden elf Kapitel ein, auf Entdeckungsreise zu gehen: es gibt ein Holiday Special, gegrillte Salate, Suppen, Gebackenes und sehr viel Fleisch. Leider sind die Rezepte aber keine Überraschung und eher weniger aufregend oder raffiniert, sondern bilden eine solide Basis für Grillbegeisterte. Um sich den Namen „Bibel“ zu geben, braucht es für mich nicht nur die Vollständigkeit, sondern eine Mischung aus innovativen Rezepten und Klassikern. Ersteres fehlt mir leider zu sehr.
Kochen mit dem Big Green Egg

Ø 7.8

Kochen mit dem Big Green Egg

Grillen, Schmoren, Räuchern, Braten und Backen. Über 70 Rezepte

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

Der bekannteste Keramik-Grill ist das „Big Green Egg“. Das dazugehörige Buch enthält die Grundlagen des Grillens und 70 international inspirierte Rezepte. Beispiele sind die langsam geschmorte Schweineschulter, Lammracks mit Salsa Verde, ein ganzer Schinken in Portweinglasur, eine Lachsseite mit Kräutern, Auberginen mit Miso-Sesam-Dip und Bratwurst mit Schalotten, Rotwein und Thymian.

Begründung der Jury:

Ich möchte am liebsten sofort losgrillen. Dieses Buch macht Lust und Spaß, und ist sowohl für Nicht-Griller*innen als auch Grillprofis zu empfehlen. Zugegeben: mehr Text als Bilder, dafür sehr anschaulich und gut erklärt, vom Aufbau bis zu Equipment und Techniken, wie Rezepte im Big Green Egg funktionieren. Nach einer Einführung in das Green Egg gibt es im ersten Kapitel 12 gelingsichere Rezepte, versehen mit Tipps und Wissen sowie Anmerkungen zur Schwierigkeitsstufe. Bei den nächsten knapp 60 Rezepten geht es dann ums Grillen, Schmoren, Braten, Räuchern und Backen – immer erklärt werden der Aufbau des Grills, die Portionen und die Zieltemperatur. Eine große Empfehlung für Green Egg Fans, die Lust auf leckere, neue Ideen haben. Ich mochte dieses Buch sehr auf Grund von Größe, Haptik, Gestaltung und Inhalt, denn die einzelnen Kapitel sind gut portioniert und strukturiert.
Ein Kochbuch, das genau genommen eine Gebrauchsanleitung für eines der ikonischsten Grillgeräte aller Zeiten ist - und zwar eine sehr ganzheitliche. Von der Entstehungsgeschichte über die Vorbereitung und Pflege bis zu den Klassikern des BBQ - mit diesem Buch lässt sich der Mythos Kamado am Beispiel des BGE in allen Facetten durchdringen. Die Rezepte sind allerdings sehr knapp gehalten und gerade bei komplexeren BBQ-Klassikern wie Brisket auf das absolut Notwendigste reduziert, was gerade für Einsteiger zu Unsicherheit führen kann. Gemüse findet sich in den Rezepten kaum wieder, obwohl gerade vegetarische Gerichte sehr vom einzigartigen Kamado-Klima und dem Hauch Rauch profitieren.
Die Rezepte in „Kochen mit dem Big Green Egg“ sind, auch wenn sie sich auf die Stärken dieses besonderen Grills fokussieren, zum großen Teil mit etwas Vorwissen auch in einem Kugel-, Keramik oder Smoker-Grill zuzubereiten. Die Sammlung ist kreativ und international inspiriert. Dabei haben die Gerichte nicht immer mit Fleisch im Mittelpunkt, sondern es gibt auch viele gute Gemüse-Rezepte, die im oder auf dem Big Green Egg zubereitet werden können. Vor allem letztere lassen sich aber auch gut in einer Pfanne zubereiten. Für die stolzen Besitzer dieses hochwertigen Grillgeräts bietet das Buch eine sehr praktische Illustration zu jedem Rezept, wie der ideale Aufbau des Geräts für das jeweilige Rezept auszusehen hat.
„James und wie er auf das Green Egg guckt“. So könnte der Untertitel sein, sieht man eben dieses Motiv oder sogar nur das Ei auf über 20 Bildern. Von etwa 50 Rezepten, gibt es hingegen gar kein Bild. Was ich besonders schade finde bei einigen „dirty“ gegrillten Rezepten - also direkt auf der Kohle ohne Rost: Spitzkohl mit Buttermilch-Ancho-Dressing oder gegrillter Lauch mit Vinaigrette, geraspelten Eiern, Kapern und Gartenkräutern. Die Rezeptbilder, die drin sind, sind jedoch großartig. Für Menschen, die sich gern ausführlich mit diesem High Class Egg und dessen Nutzung beschäftigen, ist es wahrscheinlich genau das Richtige. Ich bin ein sehr visueller Mensch, deswegen können selbst die wirklich kreativen Rezepte mit klangvollen Titeln für mich die fehlenden Bilder nicht ganz aufwiegen.
Weitere Bücher