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Die besten Bücher über Getränke

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Workshop Bier
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 9.2

Workshop Bier

Entdecken, Verkosten, Genießen

Autor/-in: Verlag: DK Verlag Dorling Kindersley

Dieses Buch erklärt alle Grundlagen rund um Bier. Nicht nur, wie Bier hergestellt wird, sondern es geht auch auf die einzelnen Rohstoffe ein und erläutert, wie man Bier richtig verkostet. Hinzu kommt eine Vorstellung der einzelnen Bierstile vom deutschen Puls über Dunkelbier bis zum Kölsch. Sie werden konkret in Herstellung und Charakter beschrieben.

Begründung der Jury:

Mark Dredge ist passionierter Bierexperte.
Alles, was man über Bier wissen kann, scheint in seinem Handbuch zu stehen. Auch wenn dieses Getränk für manche Menschen so simpel erscheint - zählt es wohl zu den wohl komplexesten Getränkethemen die es gibt.
Im Workshop Bier wird alles Komplizierte rund ums kühle Blonde logisch erklärt. Gute Grafiken helfen da fürs Verständnis.
Was ist Bier und welche Sorten gibt es überhaupt? Für mich bleibt nach dieser Lektüre keine Frage mehr offen. Besonders spannend ist die Erklärung der einzelnen Aromen nach Inhaltsstoff.
Das richtige Buch für Interessierte bis hin zum Braumeister.
Seit einigen Jahren nimmt die Bierwelt eine steile Entwicklung nach oben. Bier ist vom Discountprodukt zum echten Genussmittel in handwerklicher Qualität aufgestiegen, Mikrobrauereien in Europa und der ganzen Welt machen eine fantastische Arbeit und geben mit Craftbieren eine neue Dimension auf den Markt. Der Titel “Workshop Bier” ist ein idealer Stoff, um in die Welt der Biere einzutauchen. Der Autor beleuchtet diese Welt vom klaren Pils und kräftig, aromatischem Dunkelbier bis zum fruchtigen Hellen – inhaltlich ist hier jedoch lange noch nicht Schluss. Im Fokus stehen neben den Klassikern auch exotische und weniger bekannte Bierspezialitäten. Das macht Spaß und erweitert unseren Horizont über das Erwartbare hinaus.
Das Buch kommt im idealen Format, um lange darin zu stöbern. Informative und abwechslungsreiche Grafiken, Icons und Zeichnungen sorgen für Abwechslung und neue Blickwinkel. Ein Buch für Interessierte und diejenigen, die ein umfassendes, inspirierendes und nie langweiliges Nachschlagewerk schätzen.
Das Cover verrät bereits, was einem in diesem Buch erwartet und macht Lust, darin einzutauchen.
Herauszustellen ist, dass sich der Autor Mark Dredge dem Bier über den Geschmack bzw. seiner Sensorik nähert, was ich sehr gut und hilfreich finde. So sagt er auch gleich zu Anfang des Buches: „Bier ist mehr als ein Getränk, es ist ein Abenteuer für die Sinne“.
Das Buch ist farbenfroh gestaltet, es werden Piktogramme verwendet, Unterteilungen, Tabellen – alles sehr anschaulich und strukturiert.
Der sensorische Part ist großzügig und sehr hilfreich, wenn man sich noch nicht so gut mit Bier auskennt und angereichert mit dem passenden Vokabular.
Verschiedene Bierstile werden vorgestellt, ein Servicepart erklärt alles über das richtige Servieren von Bier, die Herstellung wird vor allem grafisch übersichtlich dargestellt. Man erfahrt Details über Hopfen und Bierfehler. Das Buch enthält auch endlich mal einen ausführlichen „Bier & Speisen“ Part, ebenfalls wieder mit einer sensorischen Herangehensweise mit Erklärung, warum welches Bier zu welcher Speise passt.
Es werden 50 Bierstile vorgestellt, z.B. Deutsches Pils und jeweils angegeben, welches Glas am besten passt. Hinzu kommen ein Aromenfächer zum Biertypus sowie Infos zu Herstellung und Geschichte. Alles kurz, knackig, übersichtlich und auf den Punkt.
Genau das richtige Buch für jeden Bierfan und Bierinteressierten, aber auch für Gastronomen und Händler, die mit verschiedenen Bieren zu tun haben und erkannt haben, welches Potential darin schlummert, wenn man sich damit auskennt.
Wer meint, eine Enzyklopädie müsse dröger Lesestoff sein, nehme dieses Buch zur Hand. Ob man sich vorher nun für Bier interessiert hat oder nicht – was man zu Brunch, Burger oder Blauschimmelkäse trinken sollte, interessiert schließlich alle. Hände weg, wer hier eine Anleitung zum Selberbrauen erwartet: da mag der Titel „Workshop” irreführen. Um Bier zu verstehen, braucht es allerdings mehr als ein Starterset für die Badewanne. Dieses Buch ist ein intellektuelles Starterkit, das keinen Stil und keine Aromagrafik auslässt. Dabei wird auf sprachliche Zugänglichkeit gelegt – und das ist alles andere als selbstverständlich in der Bierwelt. Ein Buch fürs Regal der Standardwerke, zum Studium und bei einem “Flämisch Rotbraun”.
Oh!Blick ins Buch
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.2

Oh!

Hochprozentiges Südtirol

Autor/-in: Verlag: Folio

Maria Kampp besucht und porträtiert 27 Brennerinnen und Brenner aus Südtirol und stellt sie mit ihrem Handwerk und ihren Produkten vor. Ihre Spirituosen sind Grappa, Obstbrände, Liköre, Whisky, Gin und Rum. Nebenbei geht es auch noch um vergessene Obstsorten wie den Apfel „Kalterer Böhmer“ und die sinnlichen Eindrücke der alpinen Landschaft.

Begründung der Jury:

Es gibt genau zwei Voraussetzungen, um für dieses Buch zu brennen: man mag die Region um den Brennerpass – und Brenner. Damit ist das Credo dieses Buches schnell auf den Punkt gebracht: „Südtirol brennt”. Denn dass man in Südtirol ausgezeichnet Wein trinken kann, muss nicht in einem weiteren Buch erwähnt werden. Die Südtiroler Destillationskultur indes wurde im vergangenen Jahrzehnt kaum gesammelt besprochen. Diesem Manko schafft Kampp Abhilfe. Das südtiroler Spirituosenuniversum wird hier auf anekdotische, handwerkliche und stets anschauliche Weise vorgestellt, die direkt Zirbelduft in die Nase treibt.
Mit einer Prise Fernweh bebildert, Probierempfehlungen und liebevollen Erzählungen über die Menschen an der Brennblase versehen, wird hier Hands-on-Mentalität versprüht, die informiert und nachdenklich macht.
Maria Kampp lebt in Südtirol und „brennt“ für handwerklich hergestellte Destillate aus Südtirol. Hinter den 27 Brennereien, die sie aus Südtirol ausgewählt hat, stehen Menschen, die „zwischen Genie und Wahnsinn“ wandeln, wie sie selbst schreibt. Ihr angenehmer und emotionaler Schreibstil porträtiert die Menschen hinter den Destillen auf eine sehr schöne Art und Weise, so dass man sofort Lust bekommt, sie kennenlernen zu wollen und ihre Destillate probieren möchte. Die Portraits sind auf den Punkt, angereichert mit treffenden Aufnahmen.
Destillat ist nicht gleich Destillat, Südtirol-Kenner wissen, dass dieses Fleckchen Erde nur so vor Vielfalt strotzt. Dementsprechend unterschiedlich sind die Spirits, die die Brennereien hervorbringen, ob Obstbrände (auch aus halbvergessenen Obstsorten), Vermouth, Grappa, Rum, Whisky oder Gin - da ist für jeden Spirit-Fan etwas dabei.
Dieses Buch ist ein „Genuss Guide“ für Südtirol-Fans. Mit diesem Buch kann die nächste Reise geplant werden, dazu hilft auch die Karte Südtirols zum Aufklappen mit Vermerk der jeweiligen Destillen.
Die Autorin Maria Kampp ist Wahlsüdtirolerin und scheint jeden einzelnen Brenner gut zu kennen, denn sie beschreibt nicht nur die Betriebe, sondern auch die Menschen dahinter mit viel Herz. Ein Guide über Brennereien in Südtirol. Expertenwissen aber auch für
Leute, die gerne, während ihrer Südtiroltour Destillen besuchen möchten oder einfach nur die Region in den Alpen so gerne haben.
Das Buch ist im praktischen Reiseformat mit Softcover verpackt. Ansprechendes Design. Besondes hilfreich finde ich die Landkarte im Einband auf der man auf den Sitz der einzelnen Brennereien eingezeichnet hat.
Spannend, was es in der Provinz in den Alpen so alles gibt: ein Guide über 27 komplett unterschiedliche Handwerks Betriebe. Vom Marillenbrand über Gin & Whiskey bis zum Rum findet jeder das Passende für seinen Geschmack. Die kleinen Manufakturen werden hier detailliert beschrieben. Sogar eine offizielle Schwarzbrennerei. #Wortspiel.
Der Genuss-Guide von Maria Kamp greift ein Nischenthema auf und führt uns in die Welt der hochprozentigen Getränke aus Südtirol. Eine Verbindung, die ich so bisher noch nicht in meinem Repertoire hatte. Mit markanten Titeln nimmt uns Frau Kamp mit nach Südtirol zu einer Vielzahl von Brennerinnen und Brennern und mit in eine ganz eigene Realität. Das kleinformatige Buch tut sich etwas schwer auf eigenen Beinen zu stehen. Die Geschichten der Brenner mit viel Liebe zum Detail sind sicherlich eine Entdeckung für eingefleischte Südtirol-Fans. Eine Historie des Brennens in der Region und deren Entwicklung fehlen für einen intensiveren Einstieg in das Thema. So stehen die Handwerker:innen selbst klar im Vordergrund und die Leser:innen bekommen einen Überblick über die verschiedenen Produzenten der Region in aller Tiefe.
Scotch Whisky
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.2

Scotch Whisky

Eine Reise zu Schottlands besten Destillerien. Mit stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen

Autor/-in: Verlag: Prestel

Dieser opulente Bildband nimmt Whiskey-Liebhaber mit zu den besten Destillerien Schottlands. Von den Highlands und den Hebriden bis zu den Lowlands werden Whiskey-Enthusiasten und ihr Handwerk vorgestellt. Einige legendäre Brennereien sind ebenso dabei wie Pioniere, die ihrer Spirituosen ihre eigene Handschrift verleihen.

Begründung der Jury:

Scotch Whisky von Friedrichs und Husband begeistert mich vom ersten in die Hand nehmen an bis zum Abtauchen in die wunderschöne Bildwelt von Schottlands Destillerien, Menschen und Landschaften. Ich komme ins Staunen und Schwelgen und möchte mich direkt auf den Weg nach Schottland machen. Ein Buchtitel, der eine ganz eigene Storyline und klare Ästhetik hat. Ein gelungenes Werk, das an die Stilistik eines Coffee-Table-Books erinnert, jedoch mit prägnanten und kurzen Bildunterschriften und dem richtigen Maß an hochwertigen Inhalten einer klaren Linie folgt. Ein Buch für diejenigen, die Wert auf den Einklang von Bildsprache, Typo und Inhalt legen.
Fotograf Horst A. Friedrichs & Journalist Stuard Husband brennen für Whisky und Schottland.
Ein edler Bildband rund um das Destillat, das Land und seine Leute. Vom Format her eher für zu Hause oder eine gemütliche Whiskybar. Beim Stöbern scheint es fast als hätte man die Orte selbst besucht, so gut ist die Stimmung und Landschaft eingefangen. Ich war gezwungen mehrfach durchzublättern. Die Auswahl der 17 Betriebe ist sehr sorgfältig getroffen, man findet neben der jungen Generation von Brennern auch die klassischen Marken. Vielleicht hätten in den Kapiteln für das geografische Verständnis noch ein paar kleine Landkarten Platz gefunden, anstatt die hübsche historische Karte auf der letzten Seite zu verstecken. Sonst habe ich hier nichts zu meckern.
Allein Format und Gewicht zeigen an, wie ernst es den beiden Autoren ums Thema steht. So ernst nämlich, dass sie dem Whisky, seinen Machern, Stofflichkeiten und seiner Heimat hinreichend vertrauen, für sich selbst zu sprechen. Der ausgiebig betextete Bildband ist eine Hommage an Schottland und sein Nationalgetränk – an das Handwerk und die Hände, die es ausführen. Schmecken bleibt Geschmackssache und so wählen die Autoren 18 Destillerien aus, denen sie besonders verfallen sind. Diese Auswahl wird zwar ansehnlich begründet, sprachlich aber nicht im Blick auf die 127 restlichen Whisky-Brennereien des Landes kontextualisiert. Trotzdem und deswegen: ein Meisterwerk zum Schwelgen.
Eine Reise zu Schottlands besten Destillerien Horst A. Friedrichs & Stuart Husband
Prestel Verlag, 239 Seiten
H.A. Friedrichs (Fotograf) & Stuard Husband sind beide keine Whisky-Fachleute und konnten völlig „unbelastet“ die Welt der schottischen Whisky ergründen. Dafür nahmen sie einen 8000 Kilometer langen Roadtrip auf sich, um die besten schottischen Destillen auszuspüren. Auf dieser Tour entschieden sie sich für 17 Destillen, die sie in ihrem Buch vorstellen. Jeder Destille werden durchschnittlich 12 Seiten gewidmet, wobei der Textteil bei lediglich einer Seite liegt. Die Bilder sprechen hier also mehr als Worte und fangen die Schönheit, zugleich Rauheit und Vielseitigkeit Schottlands ein.
In kurzer und knackiger Art wird Tradition und Moderne der schottischen Whiskywelt betrachtet. Moderne steht in dem Fall auch für junge Destillen, die gut die Hälfte der vorgestellten Destillen ausmachen. Genau dies macht das Buch zu einem schönen Geschenk für einen Malt-Whisky-Fan, der darüber vielleicht neue Anregungen zu neuen Destillen bekommt. Es ist ein ästhetisches Buch mit großartigen Aufnahmen, nebenbei angereichert mit spannenden Infos zu den Destillen, ihren Betreibern, deren Motivation und Philosophie. Wer jedoch detaillierte Kenntnisse über die Whisky-Herstellung erhalten möchte, für den ist dieses Buch eher nichts.
Cider
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 7.8

Cider

Alles rund um den prickelnden Apfelwein: Hintergrund, Herstellung, Rezepte

Autor/-in: Verlag: Christian

Cider-Expertin Petra Milde hat dieses Überblickswerk über Cider und Apfelwein geschrieben. Es umfasst alle Themen, die im Cider-Kosmos relevant sind. Die Geschichte des Ciders, seine Herstellung, die Unterschiede zwischen Cider, Cidre, Äppelwoi und anderen internationalen Apfelweinen, die geschmackliche Vielfalt des Cider, Produzenten-Porträts, Craft-Cider und Drinks- und Kochrezepte mit Cider.

Begründung der Jury:

„Am Anfang war der Apfel – darauf können wir uns vielleicht einigen.” Ziemlich episch das Versprechen, und so wird es eingehalten. In beeindruckend breiter Perspektive auf die internationalen Sprach- und Handwerksformen des “Cider” – denn so wird er hier aus Gründen der Einfachheit kollateral genannt – findet in diesem Buch eine Abhandlung über den vergorenen Apfel statt. Die perfekte Ausgewogenheit von Bild und Text machen das Schmökern einfach und lassen klüger zurück. Warum Cider mit Raucharoma? Rezept für Coq au Cidre? Für Milde kein Problem. Wem nach dieser Lektüre nicht nach Cidre dürstet, der werfe den ersten Apfelkern. Wenn Adam und Eva dieses Buch bloß gelesen hätten.
Die Autorin Petra Milde war für mich eine Unbekannte. Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, musste ich gleich recherchieren, wer sie ist, denn ich bin gegeistert. Diese Powerfrau möchte man kennenlernen. Erst Germanistikstudium dann der Weg ins Hotelfach. 7-fache Großmutter und noch so jung im Geiste, sich einem solchen spannenden Thema wie Cider zu widmen. Super lebendig geschrieben. Ein Fachbuch, welches das Thema logisch erklärt. Großartige Portraits der einzelnen Betriebe, ohne mit Romantik oder Poesie auszuschmücken. Beim Lesen von solchen Werken freue ich mich immer, wenn die Autoren unnötige Füllwörter durch Daten und Fakten ersetzen und lebendig schreiben.
Dazwischen noch 5 Rezepte für Ciderfans. Und alle wichtigen Infos, wie und wo man das Thema Cider erleben kann.
Bei mir kitzelt es gerade in den Fingern und ich denke nach, ob ich aus meinem letzten noch nicht geernteten Apfelbaum einen Cider machen will. Danke für diese Bereicherung.
Die Welt der Cider ist eine besonders vielfältige, die in den letzten Jahren deutlich Fahrt aufgenommen hat und richtig Spaß macht. „Cider” reißt das große Thema an, wird diesem jedoch nur bedingt gerecht. Der große Querschnitt geht, aus meiner Sicht, auf Kosten der Tiefe und die Klasse und Besonderheit dieses Kult- und auch Trendgetränkes bleiben im Hintergrund. Fotografien und grafische Darstellungen sind umfassend, aber für mein Auge nicht immer stimmig. Sicherlich ein gutes Buch für die erste Auseinandersetzung mit Apfelweinen, einer tollen Auswahl an Erzeuger:innen in allen Facetten.
Alles rund um den prickelnden Apfelwein: Hintergrund, Herstellung, Rezepte Petra Milde
Christian Verlag, 180 Seiten
Cider, Cidre und Apfelschäumer haben es inzwischen geschafft, sich gut im Markt zu etablieren. Die Fangemeinde wächst, dadurch nehmen auch Hersteller und Marken zu. Somit macht es Sinn, mit einem Buch darüber für Backgroundwissen zu sorgen. Petra Milde klärt darüber auf, was Cider eigentlich ist, woher er ursprünglich stammt, wie er hergestellt wird, stellt Stile und Herkünfte vor, es werden konkrete Stilvertreter genannt, Drinks mit Cider mit Rezeptur vorgestellt und auch wozu Cider am besten serviert werden kann.
Cider ist hip, auch junge Leute mögen Cider oder Cidre. Das Buch trifft mit Bild, Text und Aufmachung nicht ganz die Sprache der jüngeren Generation. Dennoch beinhaltet es alles, was es über den Apfelschäumer zu erzählen gibt.
Bier Unser

Ø 7.7

Bier Unser

Autor/-in: Verlag: Callwey

Dieses großformatige Buch würdigt die Deutsche Bierkultur mit kreativen Craftbeer-Brauereien und bekannten Traditionsmarken. Den Beginn des Buches machen Erläuterungen zum Thema Hobbybrauen, Bier-Wettbewerbe und Bierverkostung. Im Anschluss werden 20 spannende Brauereien porträtiert. Die Porträts werden durch Steckbriefe eines typischen Bieres aus der Brauerei ergänzt. Nach den Brauereien folgen noch weitere Kapitel, u.a. zum Reinheitsgebot, Fehlaromen, Hopfenforschung, Malzherstellung und Foodpairing.

Begründung der Jury:

Ein passendes Geschenk für Bierliebhaber:innen und Menschen, die am Stammtisch gern eins obendrauf setzen. Denn dieses Buch ist gespickt von fulminantem Spezialwissen wie der Stammdaten – also Ausschlagvolumen, Stammwürze, Alkoholgehalt und IBU – sowie der sogenannten “Schüttung”: die entsprechenden Grammmengen der verschiedenen Malzsorten. Diese mitunter trocken anmutenden Details macht Hasenbeck wett mit nicht nur einem ansprechenden Design, sondern Extras wie “Nerdwissen” oder den schrägsten Biermythen. Man könnte meinen, das Buch sei in seiner Adressierung unentschieden; wohlgelaunt jedoch, lautet das Fazit: es ist für alle etwas dabei.
Mareike Hasenbeck ist in Sachen Bier keine Unbekannte. Ihr Buch ist ein sehr ansprechender Band über 20 verschiedene Kreativbrauereien aus dem deutschsprachigen Raum. Jeder, der sich mit dem Thema Bier aus Handarbeit auseinandersetzen möchte, kann bei diesem edlen Buch zugreifen. Neben den detaillierten Portraits über die einzelnen Brauereien findet man auch Themen wie Foodpairings, Biermythen oder Stammtischwissen. Interessant ist das Kapitel über die Fehlaromen, wo Hasenbeck genau erklärt, woher welcher dieser Fehltöne kommt. Bei der Anleitung zum Brauen zu Hause hätte ich mir eine Einkaufsliste und ein Rezept gewünscht, nicht nur einen Verweis auf die jeweiligen Onlineshops und Websites. Denn 200 Liter Bier für den Eigenverbrauch sind steuerfrei - also auf geht’s. Und die Empfehlung von weiteren 50 Brauhäusern lässt mich vermuten, dass dieses Werk nicht ihr letztes war.
Mareike Hasenbeck gibt im „Bier unser” spannenden und sehr unterschiedlichen Brauereien aus dem deutschsprachigen Raum eine Bühne und lässt Bilder und Persönlichkeiten selbst in umfassenden Strecken sprechen. Wir steigen als Leser:innen ein in die Mikro-Welten der Brauer:Innen. Das ist persönlich und informativ. Das großformatige Buch mit schlichtem Cover und im Coffee-Table-Format möchte für mein Gefühl jedoch an der ein oder anderen Stelle zu viel und überfordert die Leser:innen mit viel Text in kleiner Schrift. Kein Titel, der sich einem in der Kürze erschließt, der jedoch viel Tiefgang und Leidenschaft für die Brauer:innen und ihr Handwerk zeigt.
Mareike Hasenbeck stammt aus einem „Bierdorf“ im Süden von München (aus Aying) und war eher gelangweilt vom üblichen Bier.
Ihr Interesse für Bier wurde 2012 auf einer Genuss-Veranstaltung der Craftbier-Bewegung geweckt. Die Entdeckungen hinterließen bei ihr den WOW-Effekt für Kreativbiere und waren ihr Startschuss, sich mit der Thematik intensiv auseinanderzusetzen. So begann sie auch über Bier mit ihrer Seite „feinerhopfen.com“ zu bloggen und begleitet seitdem die Bierszene.
In ihrem Buch stellt sie 20 Brauereien vor (bis auf eine alle aus Deutschland) und weist auf ein bestimmtes Bier der jeweiligen Brauerei hin, mit vielen Infos für Detail-Freunde.
Sie schreibt über das Home-Brewing und Wettbewerbe, woran man als Hobby-Brauer teilnehmen kann und führt kurz und knapp in die Verkostung von Bier ein. Der Schwerpunkt liegt auf den Portraits, die ansprechend und sympathisch bebildert sind.
Rund um, Bier wird mal etwas anders betrachtet und der Leser bekommt dadurch einen neuen Blickwinkel.
In jedem Fall sollte man sich ein Stück mehr für Bier interessieren, wenn man sich dieses Buch zulegen möchte.
Der Buchtitel ist eigenwillig – „Bier Unser“ – Hopfen-Dolden, die geformt sind wie zwei betende Hände? Eine Bier-„Bibel“ ist es nicht.
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