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Die besten Kochbücher für saisonale Küche – 2022

2023202220212020
Das Gartenkochbuch
Der Deutsche Kochbuchpreis - GOLD

Ø 8.4

Das Gartenkochbuch

pflanzen - ernten - saisonal genießen

Autor/-in: Verlag: Hölker Verlag

Die Gerichte von Anne-Katrin Weber sind ein Streifzug durch den Garten, kommen mit einer überschaubaren Zahl an Zutaten aus und erfordern wenig Technik-Einsatz. Die allermeisten Rezepte sind vegetarisch. Beispiele sind gerösteter Butternut-Ricotta-Lasagne, Mirabellen-Clafoutis, Schwarzwurzelgratin mit Parmesanstreuseln, Lauchquiche und Grünkohlpesto.

Begründung der Jury:

Das Gartenkochbuch von Anne-Kathrin Weber & Wolfgang Schardt besticht durch seine einfache und natürliche Herangehensweise und lässt das Produkt zum Star auf dem Teller werden: handgeerntetes Obst & Gemüse. Die überwiegend vegetarischen Rezepte sind sowohl überzeugend als auch anregend. Nicht zuletzt liegt das an den Fotografien, die die Stimmung der jeweiligen Jahreszeiten authentisch wiedergeben und jedes Gericht strahlen lassen. Die saisonale Gliederung macht aus diesem Buch ein praktisches Nachschlagewerk, um beispielsweise Obst, handgesammelte Blüten oder Kräuter für die eigene Speisekammer zu konservieren. Insgesamt ein schönes Werk und eine tolle Inspirationsquelle für Laien ebenso wie Profis!
Hier treffen kreative, authentische Rezepte, Leidenschaft in Küche und Garten sowie Produktliebe aufeinander. Das Buch macht große Lust darauf, sich gleich selbst in die Küche zu stellen. Die Rezepte bestechen durch tolle Produktkombinationen, ohne kompliziert sein zu wollen. Transportiert wird das auch in der Bildsprache, welche die Schönheit der Produkte durchgehend hervorhebt. Der bleibende Eindruck: Ein Buch, das Ehrlichkeit ausstrahlt. Schöne Pflanzenportraits, nachhaltige Tipps und ein klares Design runden die gelungene Gartenküche ab.
Ehrlich, unprätentiös, persönlich und undogmatisch. Ein saisonal orientiertes Kochbuch, das seinen Charme durch seine Einfachheit und stimmungsvolle Fotos erhält. Hier werden keine exotischen Zutaten erzwungen, genauso wenig werden radikal Zitrone oder Olivenöl aus der Küche verbannt. Stattdessen: Vom eigenen Garten inspirierte Rezeptideen, die man allesamt - in der entsprechenden Jahreszeit - auch auf dem Markt einkaufen und ohne größeres Kochwissen direkt nachkochen kann. Ganz einfach auf den wirklich sinnhaften Trend „regional & saisonal” aufspringen? Mit diesem Buch klappt’s garantiert.
Auf den ersten Blick bin ich davon ausgegangen, dass der Inhalt des Buches etwas mit Gärtnern und Gemüseanbau zu tun hat. Das ist nicht der Fall. Stattdessen findet man zwischen den Rezepten aber gute Pflanzenportraits, die mit Basiswissen und interessanten sowie nützlichen Tipps zur Lagerung und Verarbeitung gespickt sind. Die Foodfotografie und Illustrationen gefallen mir sehr. Die Rezepte an sich sind nicht schwer aber machen trotzdem etwas her, wenn man Inspiration für Besuch oder einen besonderen Anlass braucht. Und trotzdem kann man auch mal ein Pastarezept für den entspannten Freitagabend nachkochen. Für jede Pflanze gibt es eine kleine Warenkunde gepaart mit einer wunderschönen Illustration. Wer sich an das saisonale Kochen herantasten will und dabei auf Ästhetik wert legt, dem empfehle ich dieses Buch.
Schätze aus Wald und Wiese
Der Deutsche Kochbuchpreis - SILBER

Ø 8.2

Schätze aus Wald und Wiese

Die Speisekammer der Natur entdecken und genießen

Autor/-in: Verlag: BLV ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH

Dieses Buch ist eine Mischung aus Wildpflanzenführer und Kochbuch. In den Kapiteln zu den vier Jahreszeiten finden sich Porträts der typischen Kräuter, Pflanzen und Pilze. Beispiele der Rezepte sind der gebackene Birkenpilz mit Bergkäse, Himbeertörtchen mit Lärchenspitzen, Sanddornkuchen und der Lammrücken mit Wacholderbeeren.

Begründung der Jury:

Tanja Major liefert mit ihrem Buch die Basis für kulinarische Erkundungstouren in die Natur, die auch für Einsteiger zum Erfolg führen können. Während es ähnlichen Werken oft an praktischen Hinweisen zum Aufspüren der Naturzutaten mangelt, wird hier sehr detailreich erklärt, wie und wo man Pflanzen, Samen, Nüsse, Pilze & Co. findet und sicher bestimmt. Die Rezepte haben keinen gesunden „Naturkost”-Charakter, sondern wecken durch die natürliche Fotografie und die guten Aromen-Kombinationen große Lust aufs Sammeln. Insgesamt eine sehr gute Verbindung aus Zutaten-Bestimmung und Zubereitung. Inhaltlich stark, in der Aufbereitung unprätentiös.
Mit dem, was Tanja Major in ihrer Einleitung schreibt, kann ich mich nicht nur voll und ganz identifizieren. Sondern ich wäre sogar froh, wenn möglichst viele Menschen ihren Gedanken aufgreifen, dass wir alle Teil der Natur sind, mit ihr in Symbiose leben, von ihr lernen können und von ihr zehren sollten! Wie das geht und wie diverse Wild-Pflanzen und Pilze erkannt werden können, beschreibt die Autorin umfassend und anschaulich – auch anhand ihrer Rezepte. Diese könnten hier und da noch etwas alltagstauglicher sein. So kann man mit Huflattich sicherlich noch einfachere Dinge machen als ein Mille-Feuilles. Durch das Layout wirkt das Buch ein wenig unübersichtlich. Dennoch ein gutes Nachschlagewerk, um beim nächsten Waldspaziergang gewappnet zu sein!
Die ersten Zeilen beschreiben zielgerichtet und wissenschaftlich den inhaltlichen Schwerpunkt: Lebensmittel sind Heilpflanzen und es lohne, sich auf altes Wissen zurückzubesinnen und Nährstoffe, die uns Wald und Wiese schenken, wertzuschätzen. Nach der Naturheilkunde reihen sich dann auch Entdeckerfreude und Leidenschaft zum Kochen ein. Den Rezepten reicht meist eine Handvoll Zutaten. Schöne Naturaufnahmen gesellen sich zu teilweise sehr kontrastreichen Bildern und kompakten Pflanzenportraits. Ein vielseitiger Spaziergang durch Wald und Wiese.
Wenn man von dem etwas aus der Zeit gefallenem Design absieht, dann ist dieses Buch, dasjenige das sich am tiefsten mit Zutaten aus der Wildnis auseinandersetzt. Die Rezepte sind anspruchsvoll, professionell und beinhalten viele Basisrezepte, bei denen die Zutaten mit Hilfe der eigener Kreativität beliebig ausgetauscht werden können. Das Buch gibt dafür das nötige Grundwissen an die Hand. Am meisten gefällt mir die Einführung in das Thema Wildsammeln, wobei das Sammeln mit der Natur, den Jahreszeiten und unserer Ernährung in Zusammenhang gebracht wird. Auch wichtige Informationen zur Weiterverarbeitung und Haltbarmachung werden vermittelt. Ich hätte mir nur etwas mehr detaillierte Informationen zu den Pflanzen selbst gewünscht. Die Autorin, die selbst Pilzcoach und Fachberaterin für essbare Heil- und Wildkräuter ist, verweist dabei auf Fachliteratur, um die Produkte aus ihren Rezepten sicher von den giftigen Geschwistern unterscheiden zu können. Wer sich mit dem Sammeln also schon etwas auskennt oder ein weiteres Buch besitzt, dass auf die Wildkräuterwanderung mitgenommen werden kann, hat mit diesem Buch ein schönes Basiswerk zur Bedeutung von Wilden Produkten und eine Sammlung solider Rezepten für die eigene Ausbeute.
Durch das Jahr mit Our Food Stories
Der Deutsche Kochbuchpreis - BRONZE

Ø 8.1

Durch das Jahr mit Our Food Stories

Saisonal und glutenfrei genießen, zu jeder Jahreszeit

Verlag: Die Gestalten Verlag

Laura Muthesius und Nora Eisermann betreiben mit Our Food Stories eine der schönsten Seiten für vegetarische Rezepte. Auf Instagram folgen ihnen über eine Million Menschen. Beispiele für ihre Rezepte sind die Rhabarber-Galette, Zitronenkuchen mit Rosmarin, Nudelauflauf mit grünem Spargel, Heidelbeer-Pancakes, Schoko-Ricotta-Kuchen, Ravioli mit Bete-Käse-Füllung, Pilzrisotto, Kürbis-Tarte und Schoko-Pavlova.

Begründung der Jury:

Ein Buch, das einen visuell so einsaugt, dass man sich kaum entziehen kann. “Nicht nur Kochbuch, sondern auch Lifestylebuch” nennen das die Autorinnen nüchtern. Our Foodstories stehen seit jeher (besser: seit ihrem Instagram-Erfolg) für eine einzigartig träumerische Ästhetik in Verbindung mit detailverliebt perfekt gedeckten Tischen, die wie Stilleben erscheinen. Ihr Buch ergänzt diese Traumwelt durch eine Auswahl von glutenfreien Rezepten, die sich am Verlauf der Jahreszeiten orientieren. Für ein Kochbuch ist die Zahl der Rezepte niedrig, doch das schmälert den Wert des Buchs nicht, denn es lebt von der Fotografie. Die ausgewählten Gerichte fügen sich nahtlos in die Stilistik ein und haben einen festiven Charakter. Die Glutenfrei-Thematik wird lediglich kurz als persönlicher Rahmen gesetzt, ansonsten nie in den Vordergrund gehoben - die Gerichte sprechen einfach für sich.
Dies ist viel mehr als ein glutenfreies Kochbuch. Die Schönheit vom gemeinsamen Essen, dem Anrichten, den Produkten und der Natur wird hier absolut gefeiert. Mit jedem Gericht steigt man in eine neue träumerische Welt, in der die Bilder eine ganze Palette an Gefühlen und einzigartigen Szenerien aufmachen. Das ist ästhetische Perfektion. Einfach schöne Rezepte, die Bekanntes und Neues vereinen. Das klare Layout gibt den reichhaltig dekorierten Bildern genug Raum, um zu wirken. Konsequent bis zum Schluss. Ein kulinarisches Bilderbuch für die Sinne.
Egal ob Einsteiger:in oder vom Fach, glutenfreie oder vegetarische Ernährung – in diesem Buch geht es um gut schmeckenden Lifestyle, Food Fotografie und (viele Back-) Rezepte, die gut beschrieben sind und überall für viel Freude sorgen dürften. Eher ein Buch zum Schmökern und Sammeln von Inspiration, dass sich manchmal so anfühlt, als würde man durch den Instagram-Feed eines/r Foodblogger:in scrollen. Die atmosphärischen Fotoaufnahmen bringen einen aber gleich in Stimmung und man möchte ab Liebsten einen

Tisch unter den nächsten Apfelbaum stellen und es sich dort mit „Buchweizenwaffeln“ gemütlich machen.
Dass die beiden Autorinnen Foodsyling und Fotografie beherrschen, sieht man sofort. Ihr Buch enthält wahnsinnig tolle Bilder, die sich anfühlen, als würde man mit den beiden am Küchen- oder Kuchentisch sitzen. Modern in dunklen Tönen fotografiert sehen sie fast wie Stillleben aus. Selbst wenn man keines der Rezepte nach kocht, ist der Anblick, und auch die Haptik der hochwertig gedruckten Seiten, schon Balsam für die Seele. Laura und Nora von Our Food Stories nehmen uns mit in ihr alltägliches Leben und zeigen, dass glutenfreie Gerichte keineswegs weniger lecker sind. Die Rezepte orientieren sich an den Jahreszeiten und sind neben glutenfrei auch vegetarisch. Das würde einem aber keinesfalls auf den ersten Blick auffallen, denn alle Gerichte sind opulent und machen Lust auf mehr, ohne dabei zu viele Zutaten oder aufwendige Kochtechniken zu beinhalten. Da das glutenfreie Kochen nicht im Fokus des Konzepts steht, finde ich es okay, dass etwa die alternativen Mehle, Zutaten und Techniken nicht weiter erläutert werden. Allerdings hätte ich mir generell bei einem saisonalen Kochbuch mehr Hintergrundinformation zu den Jahreseiten, Produkten und Hintergründen gewünscht. Trotzdem ein wunderschönes Buch mit vielen anregenden, saisonalen Rezepten.
Gefundenes FressenBlick ins Buch

Ø 7.8

Gefundenes Fressen

Wilde Zutaten erkennen, sammeln & zubereiten

Autor/-in: Verlag: Brandstätter Verlag

Dieses Kochbuch will zum sinnlichen der Natur und ihrer kulinarischen Schätze anregen. Gekocht wir mit dem, was die Natur hergibt und was man selbst in ihr finden kann. Einige Beispiele: Ahornpfannkuchen, gebratener Staudenknöterich, Pizza mit Wildwein-Salsiccia, Fichten-Fizz, Sommersteinpilz-Bruschetta, Sanddornwaffel und Wildpflaumentarte.

Begründung der Jury:

Dieses Buch trifft den Nerv des Trendthemas Wildpflanzen. Jan, Fabio und Olaf gehen das Thema ganzheitlich an und nehmen uns mit auf Wildkräuterwanderungen und gemeinsame Jagdausflüge. Obwohl ich erst stutzig war, ob ich Teil des Männerausflugs sein möchte, wurde ich sehr positiv von den Inhalten überrascht. Es gibt nur eine kurze Vorstellung der Autoren und dann geht es direkt ans Eingemachte. Zwischen Wildpflanzen-Guides, Angel-Ratgebern und der ethischen Auseinandersetzung mit der Frage, ob Jagen zeitgemäß und nachhaltig ist, findet man Rezepte, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Die Rezepte sind neue Anregungen zu teils bekannten Zutaten auf hohem Niveau. Und trotzdem für Hobby-Köchinen und -köche nachahmbar. Besonders gut hat mir gefallen, dass sogar die Unterthemen in Mikrosaisons aufgeteilt sind. So wird sich ganzheitlich und tiefgreifend mit dem Thema „Saisonal“auseinandergesetzt. Denn auch Fisch und Fleisch haben ihre Hauptsaisons. Besonderer Pluspunk: Endlich mal ein Kochbuch, das gegendert ist! Das Buch macht Spaß, Lust auf mehr und lockt einen an den Kochtopf und aus der eigenen Comfort Zone.
Die goldene Cover-Schrift lässt nicht vermuten, wie schön authentisch und persönlich das Buch der drei Autoren ist. Besonders erwähnenswert sind die wiederkehrenden Tipps für einen nachhaltigen Konsum. Es wird kein lückenloser Ratgeber versprochen, sondern ein einfacher Einstieg in eine wilde Küche von Wildkräutern, Pilzen bis zu Fisch und Fleisch. Die Bilder und Texte machen Lust, selbst loszuziehen. Bei Wildkräutern und Pilzen kann man sicherlich relativ schnell auf gefundenes Fressen stoßen. Bei Wild und Fisch werden die meisten jedoch wohl eher beim regionalen „Händler des Vertrauens“ fündig. Eine tolle Mischung aus kreativen Rezepten, kompakten Zutaten-Ratgebern und persönlichen Geschichten.
Wetten, dass die meisten Leser 50% der Zutaten dieses Buchs noch nie auf dem Teller hatten - und das obwohl sie direkt vor der Haustür gedeihen. Japanischer Staudenknöterich, Flussbarsch, Hexenei - um nur einige zu nennen. Den Autoren gelingt es, die Faszination am Sammeln und Jagen authentisch zu vermitteln, weit über die „Standard-Wildkräuter” hinaus. Im Trendthema Foraging ist das Buch auf Zutatenseite sicher das vielseitigste im deutschen Markt. Was etwas auf der Strecke bleibt, ist der Weg der Beschaffung. Deshalb wird das Buch erst dann richtig spannend, wenn man bereits einen Zugang zu wilden Zutaten hat und erste Erfahrungen mit Pilzen, Kräutern, Fischen & Co. Wer bereits jagt und sammelt, findet hier großartige Rezept-Inspiration und neue kulinarische Zielobjekte für Expeditionen in die Natur.
Egal ob auf der Wiese, am Wegesrand, am See, im Wald oder am Strand – dieses Buch lässt uns durch verschiedene Landschaften streifen. Aber leider nirgends tiefer eintauchen. Und die kleinen Ratgeber zur Wildpflanzen- und Pilzbestimmung lassen wichtige Angaben zu Fundort und Charakteristik vermissen („es ist einfach zu erkennen“). Auch bei Fisch und Fleisch gibt es keine genauen Angaben zur Vorbereitung. Stattdessen finden in den Rezepten fertige „Cuts“ Verwendung und die Erklärungen sind eher knapp gehalten (Bsp: Sauerteig-Pizza), was einen beim Nachkochen und Besorgen der Zutaten vor Probleme stellen dürfte.

Der Überblick über verschiedene Konservierungsmethoden samt Basis-Rezepturen ist schön, bestätigt aber den Eindruck der regelmäßig auftretenden textlichen sowie fachlichen Mängel (z.B. bei der Laktofermentation). Schade, dass offensichtlich dem Storytelling mehr Aufmerksamkeit gewidmet wurde.
FrühlingserwachenBlick ins Buch

Ø 7.3

Frühlingserwachen

Blütenzauber und Rezepte aus dem Hazelnut House

Autor/-in: Verlag: Brandstätter Verlag

Für ihre Rezepte hat Theresa Baumgärtner die schönsten Produkte aus Frühling und Frühsommer versammelt. Wildkräuter, Blüten und viel junges Gemüse. Aus ihnen bereitet sie Kleinigkeiten, süßes Gebäck, Sonntagsgerichte und Getränke zu. Einige Beispiele: Salat aus gebratenem Spargel, Bärlauchgnocchi, Köttbullar, Lammkeule aus dem Ofen, Erdbeer-Tiramisu, Brioche-Häschen oder Möhren-Mandeltorte.

Begründung der Jury:

Ein durch und durch konsistentes Buch mit einer sehr femininen, feenhaften Anmutung - vom Ort des Geschehens (Hazelnut House) über das Design bis hin zur Autorin Theresa Baumgartner. Rezepte, Gedichte, Anekdoten und Fotografien zeichnen ein idyllisches Bild von Familienliebe, Naturnähe und Achtsamkeit. Konsequent, dass sich die Rezepte und Zutaten entlang von Frühlingszeit und Frühsommer bewegen. Auch wenn das Buch stellenweise fast schon überromantisiert wirkt: Es weckt (auch bei Männern) eine heimelige Sehnsucht nach Frühling, ergrünender Natur und den ersten warmen Sonnenstrahlen. Und das muss ein (Koch)buch erstmal schaffen.
Detailliert, träumerische Beschreibungen, Gedichte, Zitate sowie Liedertexte verblüffen zunächst, wenn man die Erwartung hat, ein Kochbuch aufzuschlagen. Beim Weiterlesen merkt man allerdings, dass dieses Buch eine sehr persönliche und schöne Liebeserklärung an den Frühling ist. Die Rezepte sind kurz, einfach und authentisch, reichen aber auch bis hin zu seitenlangen Zutatenlisten mit umfangreichen Beschreibungen. Die Bilder spiegeln den Blütenzauber und Frühling in voller Pracht wider, wirken auf mich aber oftmals sehr inszeniert. Eine weniger romantische, aber eher praktische Rezeptübersicht, würde helfen, sich besser zu orientieren.
Ein vielseitiges Buch, in dem die Autorin abwechselnd Küchenrezepte, kleine Geschichten, Gedichte, Volkslieder und Anleitungen für Dekoratives platziert. Der Ort der Handlung: ihr Gästehaus „Hazelnut House“ in der Jahreszeit von Frühling bis Midsommer. Als Leser:in findet man sich schnell in einem liebevoll gestalteten Buch wieder. Viele optische Details und die Breite der Themengebiete sorgen jedoch dafür, dass küchentechnische sowie kulinarische Ansprüche etwas auf der Strecke bleiben. Viele Zutaten kommen aus der umgebenden Natur und werden wild gesammelt. Brote und Backwaren sind allesamt mit Hefe, was von Vorteil ist, wenn bis zum Eintreffen der Gäste noch Blumengestecke gebunden werden wollen. Insgesamt ein schönes Werk, das jedoch die kulinarische Tiefe etwas vermissen lässt und für meinen Geschmack zu arrangiert wirkt.
Theresa Baumgärtner nimmt uns mit in den Garten von ihrem Hazelnut House, begleitet von frühlingshaften Gerichten. Dafür, dass sich das Buch nur eine der vier Jahreszeiten ausgesucht hat, ist es in meinen Augen jedoch etwas beliebig. Die Texte wirken phrasenhaft und die Rezepte sind oberflächlich. Das Thema Frühling spiegelt sich nach meinem Eindruck nicht tief genug in den Rezepten wider. Zwischen den Rezepten finden sich Anleitungen für Blumenkränze und Poesie. Doch auch hier lerne ich leider nicht mehr über den Frühling. Zu spärlich finde ich etwas die lediglich zwei Seiten zu den Kräutern des Frühlings. Die Rezepte wie marinierter Rhabarber oder Bärlauchknoten sind für sich genommen aber gut.
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